So, dann will ich euch auch mal erzählen, wie ich den Samstag zugebracht habe.
Es ging nach Waldeck an den Edersee auf eine olympische Distanz und ich startete für meinen Verein in der 2. Hessenliga. Ich glaube, wir sind mit 9 Mannschaften gestartet - 2. Bundesliga, 1. 2. und 3. Hessenliga, dann noch Seniorenliga usw.
Vom Leistungsniveau hätte ich wohl eher in die 3. Hessenliga gepasst. Aber auch nur, weil es noch keine 4. Liga gibt
Um 6Uhr war Abfahrt, weil Waldeck irgendwo "in the middle of nowhere" liegt. Wir sind mit 9 Leutchen im Vereinsbus gefahren und haben unterwegs viel geredet, gegessen und getrunken. Als Beifahrer habe ich unseren Fahrer einigermaßen fehlerfrei ans Ziel geführt ("...ooops, da hätten wir abbiegen müssen")
Am Ziel angekommen, hatten wir ewig viel Zeit, da viel zu früh. Startzeit für die 2. HL war 11:35 Uhr.
Also mal hier, mal dort ein wenig rumgeguckt und dann irgendwann die Klamotten angezogen und mit dem Rädchen zum See gefahren.
T1 lag direkt am See, T2 auf dem Sportplatz oben im Dorf.
Rad eingecheckt, Tüte für den Neo am Rad platziert und dann auch ziemlich zu früh zum Schwimmstart. Dort war es dermaßen windig und kalt, dass ich mir echt fast den Ar.... abgefroren hätte. Selbst als ich den Neo schon anhatte, habe ich gefroren, wie ein Schneider.
Zuerst sind die Volksdistanzler auf die Reise geschickt worden, dann die einzelnen Ligen und irgendwann waren auch wir an der Reihe.
Gegenüber der Luft war das Wasser sogar angenehm warm.
Schwimmstart war auch OK, da eine übersichtliche Zahl von Athleten in unserer Gruppe waren. Was nur ziemlich gewöhnungsbedürftig war, war der Seegang, der mich gehörig durchschaukelte. Zwischendurch hab ich mir schon überlegt, ob ich vielleicht mal ein kleines Brecherchen mache, konnte mich dann aber doch noch beherrschen.
Naja, zum Schwimmen brauche ich wohl nicht mehr viel sagen - ich bin einfach grottenschlecht. Das Schöne war, dass kurz bevor ich aus dem Wasser stieg, die nächste Startgruppe von hinten angeschwommen kam. So sah es für die Zuschauer zumindest so aus, als würde ich zu den schnellen Schwimmern gehören
In der Wechselzone musste ich gleich feststellen, dass die Räder meiner Mannschaftskollegen
alle schon weg waren
Leider war auch meine Plastiktüte weg, in die mein Neo gesollt hätte. Auf Nachfrage beim umherstehenden Kampfrichter teilte man mir mit, dass die Tüten nix am Fahrrad zu suchen hätten und diese bei den anderen Tüten liegen würde. Na prima - davon stand weder was in der Ausschreibung, noch wurde dies bei der Wettkampfbesprechung erwähnt.
Also erstmal suchen und dann mit etwas Verspätung aufs Rad.
Anfangs schön eben, konnte ich erstmal wieder einige einsammeln, die mich im Wasser abgehängt haben. Dann kamen die Berge. Das erste Hinweisschild wies eine Steigung von 8% auf den nächsten 600m aus.
Na gut, 600m gehn ja noch. Dummerweise stand nach 600m das nächste Schild mit ein wenig mehr Steigung
Von da an ging es irgendwie nur noch bergauf und bergab. Steigungen mit 13% waren dabei, die irgendwie ziemlich fies waren. Dazu kam, dass ich meine Schaltung falsch eingestellt hatte, hinten nicht aufs größte Ritzel kam und mit 39/21 da hoch musste.
Die Strecke war insgesamt ca. 44km lang und hatte ca. 690 HM - also nix für mich. Auf der Geraden konnte ich immer locker 40 Sachen (bei Gegenwind) drücken. Aber sobald Berge auftauchten, musste ich alle wieder vorbeilassen.
Von der Laufstrecke hieß es beim Veranstalter, dass diese auf Höhe von Waldeck liegt und keine nennenswerten Steigungen aufweist.
Das hatte ich mir dann aber doch ganz anders vorgestellt. Die Steigungen waren vielleicht nicht nennenswert, aber nur im Vergleich zu den Steigungen der Radstrecke. Flach sieht anders aus
Ein Mannschaftskollege, den ich auf der Radstrecke einkassiert habe, überholte mich wieder und ich sah mich schon als letzter unserer Mannschaft ins Ziel laufen, bis ich ca. 2km vor dem Ziel das Trikot eines weiteren Kollegen vor mir auftauchen sah.
Das Tempo also ein bisschen verschärft und noch locker an ihm vorbeigezogen. Den Vorsprung konnte ich bis ins Ziel halten und so bin ich als dritter unserer Mannschaft ins Ziel gekommen. Insgesamt kamen aber nur noch zwei DSW'ler nach mir ins Ziel
Zwischen mir und dem Sieger (auch vom DSW) lagen 40 Minuten. Ganz schön viel für 'ne olympische Distanz.
Das muss bis Bad Arolsen bzw. Viernheim besser werden.