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Gott sei Dank war meine Mutter nicht an der Strecke. Die hätte das nicht übelebt, stundenlang zu sehen, wie ihr Bub da rumkrebst.

Wieso? War durchaus als Kompliment gemeint. Ohne eine gehörige Portion Hartnäckigkeit und Sturheit wär er am Sonntag nicht in´s Ziel gekommen.

na, wir mußten auch immer ganz schön lange warten, bis du dich pro Runde wieder blicken ließt . Mir tun heute noch die beine vom herumstehen weh

Ich glaube, die Rundenzeiten potenzierten sich ungefähr...

Sorry, war aber auch echt super, dass ihr noch da gewesen seit. Das hilft schon ungemein. Hört sich abgedroschen an, ist aber so. Vor allem, wenn es zuschauermässig dann doch recht schnell leer wird und man dann verlassen auf der Strecke rumeiert.

Ich stand dann zwischen 22 und 23 Uhr im Zielkanal und hab einige Finisher abgeklatscht, die mit Taschenlampen von der Strecke kamen. Die meisten hatten Tränen in den Augen. Die waren noch 2 oder 3h länger auf der Piste als ich. Das sind echte Abenteurer.

So zwischen 21:30 und 22 Uhr habe ich mich auf den Heimweg gemacht. Bin über den eisernen Steg rüber zu meinem Auto gegangen. Unten habe ich noch einige Läufer gesehen mit roten und grünen Leuchtbändern...
Ich war hin- und hergerissen zwischen
- warum tun die sich sowas an und bereiten sich nicht besser vor? auf der einen Seite
- und Bewunderung auf der anderen Seite...

Stimmt schon, die Wegstrecke wurde langsam immer leerer, die benutzten Plastikbecher wurden vom Wind über den Weg geweht, die Blätter fielen von den Bäumen, die Bierbänke wurden zusammengeklappt, langsam aber sicher wurde alles abgebaut und 2 einsame Penner sammelten die gelben Schwämme ein, mit denen sich die Läufer den Schweiß von der Strin wischten. Der Mond spiegelte sich bereits an der Wasseroberfläche des Mains, während die letzten Läufer das Ziel erreichten.

tja - es sind halt nicht alle mit Talent ausgestattet. ich bin mir sicher, ich könnte auch 20 Stunden pro Woche trainieren und würde trotzdem im hinteren Teil ins Ziel kommen.

nicht alle die langsam sind haben eine schlechte Vorbereitung hinter sich.

[quote="think-or-thwim"]
Stimmt schon, die Wegstrecke wurde langsam immer leerer, die benutzten Plastikbecher wurden vom Wind über den Weg geweht, die Blätter fielen von den Bäumen, die Bierbänke wurden zusammengeklappt, langsam aber sicher wurde alles abgebaut und 2 einsame Penner sammelten die gelben Schwämme ein, mit denen sich die Läufer den Schweiß von der Strin wischten. Der Mond spiegelte sich bereits an der Wasseroberfläche des Mains, während die letzten Läufer das Ziel erreichten. :P[/quote]

Veröffentlichst Du das jetzt als Roman?
Keko, finds toll, daß du es trotzdem bis zum Ziel geschafft hast.
Wenn ich ehrlich bin, sind das aber die Berichte, die mich abschrecken
mich auf eine LD einzulassen. Klar war es eine tolle Leistung, aber ich
glaub ich bräuchte nach so einer "Höllentour" ewig zum regenerieren.

Stefan

[quote="Stefan
Veröffentlichst Du das jetzt als Roman?

Stefan[/quote]

Na klar, war reiner Romanstil, könnte es noch besser ausmalen.

Die Stimmung am Mainufer bei Abenddämmerung, während der letzte Läufer sich den Weg zum Ziel bahnt, gefolgt vom Besenwagen, und mit verzweifeltem, schmerzdurchzogenem Gesicht, doch eisern im Willen, das Ziel erfolgreich zu durchlaufen. Ein kurzer Schauer erfrischt die Stimmung, die Luft wird klar, und der Läufer hinterläßt die ewigen Spuren des wahren Ironman auf betonierter Fläche. Ein letzter Sonnenstrahl durchzieht die Luft, bevor die Nacht die Frankfurter Skyline ins Finstere hüllt. Die letzte Kurve vor dem Ziel ist ereciht, die Tribüne ist fast leer, doch ein letzter Zuschauer klatscht Beifall.

Mich auch!

Auf der anderen Seite find ich Berichte nach dem Motto "Hab fast nix trainiert und alles lief super bla bla bla" auch eher langweilig

Ich seh schon, ihr braucht noch mal ne success story als Gegengewicht . Also: Ich hab fast nix trainiert, und alles lief super! Alle mal lachen!
Die Wahrheit ist: Ich habe wie ein Tier trainiert, jedenfalls viel konzentrierter und mehr als in irgendeinem anderen Jahr, und deswegen lief es super.
Diese Horrorgeschichten passieren ja nicht einfach so, sondern haben Ursachen. Bei keko vermutlich die Infektionen. Ansonsten: Viel zu geringer Trainingsaufwand, falsche Selbsteinschätzung, grobe Ernährungsfehler. Das meiste kann man vermeiden. Also: Kein Grund, sich abschrecken zu lassen!

Wenigstens einer, der ehrlich ist Es ist halt scheinbar irgendwie "schick" sagen zu können, wie viel man mit so wenig Aufwand erreicht. Als wär alles Talent oder von Gott gegeben

Wie meinst du das jetzt, keko?