13.12. Plänterwaldlauf
Da war doch noch was...
Ich hab ne Weile überlegt, ob ich den Lauf sausen lasse oder nicht, dann aber doch entschieden, Regina noch einen Tempodauerlauf zu ermöglichen und daher gemeldet. Maja hatte keine Lust und ging mit Cooper derweil an der Strecke spazieren.
An sich eine einfache Runde, 5 Km lang, wenige Kurven, fast vollständig glatter Untergrund, Asphalt und feste Parkwege. Das Wetter machte jedoch einen kleinen Strich durch die Rechnung, denn zum ersten Mal in diesem Jahr war es richtig kalt und vor allem stellenweise gefroren. Heißt mit Regina am Bändchen: doppelte Vorsicht. Den Park kannte sie von verschiedenen Trainingsrunden mit einem Guide, der dort in der Nähe wohnt, also nicht ganz unvertrautes Terrain.
Nach 2 Km warmlaufen standen wir dann allerdings erstmal 10 min am Start rum, weil einige Nachmelder zu spät kamen und man noch (zu Recht) eine Gedenkminute für den verstorbenen langjährigen Organisator und eins der (Ost)Berliner Lauforiginale Volker Lorenz (Marathon immerhin in 2:18 gelaufen) einlegte.
Dann endlich der Startschuß, wir laufen vorsichtig los und schon bei Km 1 ist klar: irgendein Idiot hat die Kilometerschilder verstellt, also geht's ausschließlich nach Gefühl heute. Regina will ungefähr 4:40 min/km laufen und ich versuche, das zu treffen. Lediglich zwei Stellen auf der Runde sind etwas schwierig zu laufen. Ein Stück aufgewühlter Waldweg, der nun hartgefroren ist und für Regina daher nicht so einfach und eine hohe Bordsteinkante, über die ich sie quasi rüberhebe. Der Rest inkl. der eisigen Stellen geht prima.
Wieder mal faszinierend: ca. bei Km 3,8 kommt ein kurzes Stückchen leichtes Kopfsteinpflaster. Ich sage das an, wir laufen drüber und Regina meint "Ah, das kenn ich! Jetzt ist noch ca. 1 Km bis zum Ende der Runde." *staun... Nach 5 Km haben wir 23:35 min auf der Uhr, Tempo ganz gut getroffen, allerdings langsam angelaufen, von daher paßt es ziemlich genau.
Die zweite Runde verläuft ähnlich, durch die leichte Beschleunigung sammeln wir nach und nach Läufer ein. Bis Km 9, dann kommt ein echtes kleines Highlight. Wir überholen eine Frau, die sofort dagegen hält. Diese Situation hatte ich mit Regina noch nicht, auch nicht abgesprochen, folglich reagiere ich nicht und warte ab. Regina wartet nicht und tritt an, die Leine sofort straff und ich werde regelrecht hinterher gezogen. Klare Ansage: kampflos wird hier kein Platz hergegeben.
In dem Moment macht es bei mir sofort klick und der Automatismus aus unzähligen Rennen springt an. Erstmal den Gegner testen. Regina hat deutlich beschleunigt, die andere bleibt für 150m dran und fällt dann leicht ab, die Atmung ändert sich deutlich hörbar. Nach 200m werfe ich einen kurzen Blick über die Schulter - sie fällt weiter ab. "Die kannste auf Distanz halten, dafür musst Du aber auf dem Gas bleiben!" Regina nickt und rennt weiter. An sich wäre der Keks jetzt schon gegessen, wenn da nicht 200m vor dem Ziel zwei enge und leicht eisige Rechtskurven wären. Ich schätze den Verlust auf mind. 30m ein und so in etwa kommt es auch, denn wir müssen deutlich runterbremsen, während die Verfolgerin dort gut durchlaufen kann. Wie immer beschleunige ich nach der Kurve so stark wie möglich, um den Abstand nochmal zu vergrößern, allerdings kann Regina nicht ganz so schnell wie gehofft und diesmal ziehe ich die Leine straff. Auf der Ziellinie lässt Regina dann aber nix mehr anbrennen und nach 46:50 min sind wir im Ziel.
Noch ein paar Becher Tee und etwas auslaufen, dann ist für heute Schluß. Kein echter Wettkampf aber trotzdem ein nettes Läufchen.
_________________ Weiteratmen - DAS ist der Trick!!!
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