Werbellinsee Triathlon, 1,5-45-11 Km, 08.08.2010Nach dem mißglückten Prolog auf dem Kudamm letzte Woche war ich ja doch etwas skeptisch, was die Form angeht. Dazu kamen dann noch die Sehnenprobleme und ein recht dezentes Sportprogramm diese Woche: Dienstag 10 Km traben, Mittwoch 25 Km radfahren, Samstag 9 km traben. Aber egal, gemeldet ist gemeldet (dachte ich...)
Also Samstag abend alles zusammengepackt, die Räder in den neuen selbstgebauten Radhalter geschraubt und die Verpflegung gerichtet. Da der Start relativ spät ist, klingelt der Wecker erst um 8:00, kurzes Frühstück, dann die Räder ins Auto und festgestellt: das paßt so nicht. Zum einen geht der Ständer nur gekippt rein (Heckklappe zu niedrig) und zum anderen sind die verwendeten Metallprofile zu elastisch und alles wackelt. Aber gut, muss ich noch nachbessern.
Unaufregende Fahrt hin, die Straßen trocknen grade ab, die dunklen Wolken verziehen sich. Beim Aufpumpen gibt es einen lauten Knall und mein Schlauch im Vorderrad explodiert. Na toll... Der Wechsel geht aber sehr schnell und den ursprünglich so extrem eng sitzenden Conti 4000 bekomme ich mit den bloßen Händen gewechselt. Immerhin etwas. Dann noch etwas getrödelt, so dass es kurz vor dem Start nochmal etwas hektisch wurde, festgestellt, dass die Wege in der Wechselzone für meine empfindlichen Füße ein echtes Problem sind und dann rein in den Neo und kurz ins Wasser. Angenehm frisch und klar (21,4°C) und wieder aus an den Strand zum Start.
Pünktlich um 12:45 fällt der Schuß und die Meute rennt ins Wasser. Großer Fehler meinerseits: ich stehe mittendrin, der Weg ins Wasser ist flach und so schwimmen einige, andere laufen noch, ein einziges großes Chaos. Ich schwimme also schnell rechts raus und im großen Bogen Richtung erste Boje. Das kostet richtig Zeit aber anders wäre ich gar nicht weggekommen. Was ich auch wieder merke: in so einem Chaos kann ich einfach nicht schwimmen. Erst als es etwas freier wird, komme ich in meinen Rythmus. Wie das bei einem Massenstart mit mehr als 1000 Leuten bei mir gehen soll ist mir schleierhaft. Zu schwimmen sind zwei Runden, als ich an Land bin, zeigt die Uhr 24:52 min. Das kann ja nun gar nicht sein. Eindeutig zu kurz.
Der Weg zur Wechselzone ist seit diesem Jahr gut 400m lang, Kieselsteinchen auf Sandweg, Wurzeln etc. - für meine Füße die Hölle und so hopse ich mehr als ich laufe zum Fahrrad. Da der Weg bis zum Aufsteigen noch schlimmer ist, ziehe ich die Schuhe gleich an, Brille, Helm, Startnummer und ab.
Sofort nach dem Anfahren merke ich, dass ich schon wieder ein Stückchen zu tief auf dem Rad sitze und mehr in die Oberschenkel als in die Straße trete aber es geht grad noch. Langsam aber sicher arbeite ich mich nach vorne durch, typischer coupierter brandenburger Kurs auf dem ich eigentlich nur die Ritzel 11-13 und an zwei leichten Anstiegen bis 16 brauche, vorne ausschließlich das 54er Blatt. Richtig Gas geben ist noch nicht wieder, Roth ist doch noch zu merken. Vor allem an den Anstiegen. Bei km 35 hole ich mir noch eine 7er Gruppe, die im regelkonformen Abstand schön auf die Tube drückt - da dann mit rund 5 Km/h mehr vorbei zu bollern hat schon was...

Am Ende steht Schnitt 38,6 km/h auf dem Tacho, da will ich mich nicht beschweren, 3 Wochen nach der LD.
In der Anfahrt zum zweiten Wechsel ziehe ich ohne nachzudenken die Schuhe aus, was ein Riesenfehler ist. Der Weg zum Radständer ist locker 200m lang und auf einer Wiese mit diversen scharfkantigen Kieselsteinchen abgesteckt. Das machen meine Füße natürlich gar nicht mit und ich verliere locker eine halbe Minute auf die Verfolger. Laufschuhe an, Mütze, Flasche und los.
Direkt aus der WZ raus geht es einen kurzen Anstieg hoch, danach dann flach am See entlang bis zum "Heartbreak-Hill", der wirklich ein kleiner Brecher ist. Danach noch eine richtig fiese Kante, dann gewellt bis zum Wendepunkt. Ich nehme mir erstmal den Läufer direkt vor mir vor, der bleibt erstmal dran aber das stört mich nicht. Am Wendepunkt bin ich 7ter, wenn ich richtig gezählt habe. Auf dem Weg zurück dann noch ein Plätzchen eingesammelt und am zweiten Wendepunkt gesehen, dass der 5te Platz in Reichweite ist, der vierte möglicherweise auch. Leider kann ich nicht so aufdrehen wie ich möchte und beim zweiten Durchgang am Berg habe ich das Gefühl, ich bleibe gleich stehen. 1 Km vor dem Ziel hole ich mir dann noch Platz 5, der 4te bleibt leider rund 20 Sekunden vor mir. Damit aber auch Sieger in der Alterklasse. Wieder mal.

Leider habe ich falsch gestoppt, die Laufzeit wird mit 41:42 min ausgewiesen, laut Ausschreibung sind es 11 Km. Zielzeit: 2:19:36 Std.
Danach ein paar Becher Cola, den Rest aus meiner Flasche, umziehen, Sachen zusammenpacken, Siegerehrung und nach Hause.
Fazit: lief dann doch besser als gedacht. Und heute tut mir nix weh - Ernährung sei dank. Nur wie das nächste Woche in Kitzingen werden soll ist mir nicht ganz klar, denn Kraft am Berg habe ich leider gar keine...