http://www.seelandtriathlon.ch
Streckenangebot:
- MD (2.5/80/20)
- OD (1.5/40/10)
- SD (0.75/20/5)
In der Schweiz gibt es bis jetzt nur sehr wenige MDs, darum wollte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, und mein MD-Debüt dort absolvieren. Da die Anreise von unserem Wohnort etwas weit ist, organisierte uns meine Frau ein Hotelzimmer einen Steinwurf vom Wettkampfgelände entfernt. So konnte ich am Morgen bequem mein Rad in die Wechselzone schieben. Es gab zwar ein Check-In am anderen Ende der Wiese, doch auf meiner Seite war die Abschrankung der WZ auch offen, also nahm ich die Abkürzung, da es niemand zu interessieren schien. Der Speaker verkündete, dass wegen der Kälte (17°C) des Murtensees nur 1.5 km anstatt 2.5 km geschwommen werden müssen, was ich vorerst schade fand, denn im Schwimmen sind meistens meine relativen Platzierungen noch am besten (resp. am wenig schlechtesten).
Der Startschuss fiel um 8:16 Uhr und los ging's. Da ich einen langen Tag vor mir wähnte, ging ich die Sache langsam an, trotzdem fand ich schlecht in meinen Rhythmus. Schon bald hatte ich kein Gefühl mehr in den Füssen was mich erstaunte, denn ich war auch schon bei ähnlichen Temperaturen längere Strecken ohne Probleme unterwegs. Als ich später die Daten meiner Polar abgerufen hatte, zeigte sie nur 15°C an. Wahrscheinlich bezogen sich die 17°C auf das Wasser, dass noch nicht von diversen Athleten durchwühlt geworden war. So war ich dann auch froh, dass ich bereits nach 1.5 km wieder aus dem Wasser durfte. 28:xx handgestoppte Minuten, ich hätte eigentlich ein paar weniger erwartet, doch Hauptsache nicht mehr frieren. Der Ausstieg war eine relativ schmale Rampe ohne Geländer (und ohne Helfer), die erklommen werden musste. Ich hatte keine Probs damit, doch später hörte ich von meiner Frau, dass diverse Schwimmer Mühe hatten das Gleichgewicht zu halten.
Auf dem Rad galt es 4 Runden à 20.8 km zu absolvieren. Jede Runde hatte 200 HM. Zuerst ging es mal fast 4 km bergauf. Dabei konnte ich mich gut aufwärmen. Danach ging es leicht coupiert weiter. Am Ende führte die Strasse uns in einer schnellen Abfahrt wieder nach Murten zurück. Eine abwechslungsreiche und kurzweilige Strecke also. An den Kreuzungen stand immer Personal, das den Verkehr regelte. Doch mit der Zeit staute sich der Verkehr zurück, so dass man am Ende der Runde sich ein Stück rechts an den stehenden Autos vorbei quetschen musste. Doch die Veranstalter erkannten das Problem, und bald war dort Hilfspersonal, das die Autos anwies, möglichst links auf der Fahrbahn zu warten.
Im ersten Anstieg wurde ich von RudyT überholt, doch nach der ersten Kuppe verfolgte er unglücklicherweise einen falsch Fahrenden. Ich konnte den beiden nur noch kurz zurufen, und schon war ich wieder vorne. Wir sahen/überholten uns dann noch ein paar Mal, doch dann konnte er sich etwas absetzen. Bei einer Abfahrt fuhr ich dann auf einen Traktor auf, den ich innerorts länger nicht überholen konnte/wollte, und so verlor ich den fast den ganzen Schwung für die Gegensteigung. Kurz nach KM 10 war die Verpflegung, bei der Iso, Wasser, Gels und Früchte angeboten wurden.
Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, doch in der letzten Runde sah ich dann RudyT wieder vor mir auftauchen und bergab konnte ich einen kleinen Vorsprung herausfahren und in die Wechselzone retten. Mit meinen 4 Radrunden war ich sehr zufrieden, denn ich konnte sie alle in praktisch der gleichen Zeit zurücklegen (0:39:xx) und ich fühlte mich noch recht gut für den kommenden Lauf. So verliess ich guter Dinge mit den geschnürten Laufschuhen die Wechselzone.
Beim Laufen wurden 4 Runden à 5 km gefordert. Es war viel Verkehr auf der Runde und ich kam mir vor wie ein Walker, denn die anderen liefen mir nur so um die Ohren. Zeitweise stoppte ich 4:45 min/km, was mich an den KM-Tafeln etwas zweifeln liess, denn normalerweise bin ich noch langsamer, doch mein Puls war stets im richtigen Bereich. In der zweiten Runde schloss dann Rudy wieder zu mir auf, und ein Stück liefen wir zusammen. So konnte ich ihm noch kurz Hunki vorstellen, der uns gerade am Überrunden war. Doch nach dem Verpflegungsposten musste ich Rudy dann ziehen lassen. Die Verpflegungsposten waren bei KM 0 und 3, es gab dasselbe wie auf der Radstrecke. Ab der dritten Runde merkte ich immer mehr meine Müdigkeit, dies widerspiegelte sich auch in den Zeiten pro km. Die subjektive Anstrengung blieb, doch die Zeiten pro km leider nicht. Und so war ich richtig froh, als die letzte Runde kam. Fast schlagartig war es vorbei mit dem Verkehr und ich war zeitweise fast allein unterwegs, zum Glück bin ich keine ängstliche Natur, als ich durch die einsamen Waldabschnitte joggte :-). Doch am Verpflegungsposten wurde ich trotzdem herzlich empfangen und es hatte noch genug von allem.
Im Ziel war dann auch nicht mehr viel los, weder Speaker noch Zuschauer schenkten dem denkwürdigen Ereignis meines ersten MD-Finishs Beachtung (mit Ausnahme meiner Frau). Zum Glück war am Nachmittag noch eine OD geplant, so hatten sie wenigstens noch nicht mit dem Abbau des Zielkanals begonnen :-). Die Uhr blieb bei 5:06 Std. stehen, womit ich eigentlich ganz zufrieden bin. Im Zielbereich gab es "nur" Wasser, Iso- und Regenerationsgetränke. Nach 5 Std. Isobrühe hätte ich auch gerne noch was Handfestes gegessen. Am Getränkestand wartete auch RudyT auf mich (der mich auf den letzten 2 Runden noch deutlich abgehängt hatte) und so setzen wir uns ein wenig in die Wiese, liesen uns die Getränke schmecken und erzählten meiner Frau von den Erlebnissen.
Fazit: Alles in Allem war ich zufrieden mit dem Anlass, auch wenn es seitens Orga noch ein paar Mängel gab. Doch solange ich ohne anzuhalten über die Kreuzungen brettern kann, weil der Verkehr geregelt ist, bin ich pflegeleicht (oder wohl eher anspruchslos?). Auch meine Frau erzählte von heiklen Situationen, die sie auf der Radstrecke beobachtet hatte, die eigentlich nicht sein dürften, doch wenn man die nicht direkt miterlebt, stört man sich nicht so daran. Bei meinen Zeiten spielt das halt auch nicht eine so grosse Rolle. Zudem war dies ja der "1. Seelandtriathlon Murten", also wahrscheinlich auch für viele OK-Mitglieder Neuland.
Grüsse
Thomas/13.06.2005