Heute morgen stand mal wieder mein Heimrennen an, der alljährliche Waldlauf durch den Lützelburger Wald. Das ist meine Heimrunde, da wohne ich gerade mal 10 Laufminuten vom Start weg. Lützelburg liegt übrigens im Landkreis Augsburg, ein kleines Dorf mit vielleicht 1500 Einwohnern. Das Beste an Lützelburg sind eben die angrenzenden Westlichen Wälder Augsburgs, in denen man hervorragend trainieren kann. Was man allerdings nicht erwarten darf sind ebene Wege, denn hier geht's immer rauf und runter. Dem entsprechend sind auch die zu absolvierenden 7,5 KM ziemlich hart, am Ende mit einem schönen langen Anstieg, der nochmal alles aus einem rausholt. Bin dort bereits zweimal am Start gewesen, nur letztes Jahr war ich leider verhindert. Deswegen auch das alljährliche Ziel meine Bestzeit mal wieder zu verbessern.
Also los gings um 9.30 von daheim, kurz hingejoggt, angemeldet (2 Euronen!!!), Startnummer hingemacht, und ab dafür! Das witzige an diesem Rennen ist, dass hier nie viele Leute am Start sind, dafür ist das Niveau eigentlich relativ hoch. Heute z.B. war mit Thomas Strassmeier ein richtig bekannter Läufer am Start, der nen HM schon mal in 1:07 laufen kann und auf jeden Fall in Bayern absolute Klasse darstellt... Keine Ahnung warum sich solche Kaliber immer bei dieser Waldlaufserie (mehr Infos unter
http://www.rcpfeil.info) verirren, aber so kann man wenigstens mal sehen, was auf dieser Strecke eigentlich möglich ist... So nun zum Lauf. Seit meiner überaus bescheidenen Leistung beim Medienmarathon in München (Bericht:
http://www.thefinisher.de/html/2005_mmm.html) hab ich eigentlich nix mehr richtig gemacht, bin nur zum Spaß joggen gewesen oder war ein bisschen im Fitnessstudio. Deshalb habe ich eigentlich nicht viel erwartet, und leider auch nicht viel bekommen.
Auf den ersten 10 Minuten gehts eigentlich nur runter, also Bremse raus und einfach einrollen. Leider sehen das die Kollegen um mich herum anders und rennen los was das Zeug hält. Ich will mich nicht lumpen lassen und renn hinterher. Schon am Start gleich mal der Puls auf 172, na das kann ja noch heiter werden! Schon bei der ersten Steigung werde ich von zwei Läufern gnadenlos abgehängt, die fliegen richtig hoch, ich dagegen jogge... Egal, da weiß ich bereits, dass das Ziel heute nur heißen kann irgendwie durchkommen und meine "Bestzeit" von vor zwei Jahren (36:56 damals nur 47. von 55 Männern) zu verbessern. Irgendwann kann ich mich dann an einen ranhängen, der ungefähr mein Tempo läuft.
Der zweite Abschnitt des Rennens läuft mitten durch den tiefsten Wald, hier muss man schon ein bisschen auf seine Beine schaun, weil es dort doch einige Wurzeln hat. Und leider gehts hier immer auf und ab, einen Rhythmus zu finden ist verdammt schwer. Die Phase ist auch irgendwann vorbei, mein Puls nach wie vor sehr hoch und ich und mein neuer Lauffreund sind ziemlich alleine auf weiter Flur. Die vor uns sind zu schnell und es scheint keiner einzubrechen und hinter uns ist auch niemand mehr. Also geht's hier nur noch um uns zwei. Auch gut. Leider allerdings scheint mein neuer "Freund" heute ein paar Körner mehr als ich mit auf den Weg genommen zu haben und so hängt er mich langsam aber sicher auf dem 3. und letzten Abschnitt des Rennens ab.
Hier geht's ein bisschen raus aus dem Wald und (leider) richtig hoch und runter, mit einem grassen Schlußanstieg. Richtig schlimm fand ich es, dass ich genau wusste was mich am Ende erwartet und so nahm ich ein bisschen Tempo raus, damit mein Puls wenigstens mal unter 170 fällt, damit ich noch ein bisschen Luft hab am Schlussanstieg. Also verging auch der letzte Anstieg recht schnell, mein Puls stieg sogar mal bis 183 (bei eigentlich 185 Maximalpuls) und dann war es Gott sei Dank auch schon zu Ende.
Die Zahlen sagen selbstgestoppte 36:05 und Pulsdurchschnitt 171 bei Maximalpuls 183. Also hab ich wohl alles rausgeholt was heute möglich war und es hat natürlich Spaß gemacht, sonst würde ich es ja nicht tun
