Swim: 2,5 km
Skates: 25 km
Bike: 60km
Run: 12km
Ich wollte eigentlich gar nicht beim Megathlon starten. Auf meinem Plan stand Viernheim, wo ich meine Statistik über die Sprintdistanz verbessern wollte. Doch dann machte mich Franzi darauf aufmerksam, dass man da auch in einer Staffel schwimmen kann. Also hab ich mich da über die Homepage als Schwimmer angeboten.
Doch dann kamen kritische Stimmen aus der Schweiz, wieso ich denn nicht gleich alles mache. Das hab ich dann auch eingesehen und nachdem ich bei
athlon.de einen Startplatz ergattern konnte, war ich nun auf einmal Einzelstarter. Und das obwohl ich ja ursprünglich über eine Sprintdistanz starten wollte.
Also bin ich am Samstag mit dem Zug angereist. Hab meine Startunterlagen abgeholt und mich dann mit Newbie (auch Einzelstarter) und Tri (unser Supporter) auf dem Zeltplatz getroffen. Der zeltplatz war eigentlich eine an den Tennisplatz angrenzende Wiese, die aber Ihren Dienst tat. Sanitäre Einrichtungen konnten sogar die ganze Nacht durch vom Fussballverein genutzt werden. Hier ein dickes Lob an die Orga.
Der Sonntag brach an und da ich nicht überraschen krank geworden war, konnte ich aus der Sache nicht mehr raus. Ich hatte bis dahin noch nie einen WK, der länger als 2:23 (und selbst das war dieses Jahr zum ersten Mal) ging, bestritten.
7 UHr Frühstück. Für satte 5 Euro stand einem da ein wirklich prächtiges Buffett zur Auswahl. Nur leider konnte ich nur zu 3 Brötchen und Honig greifen. Newbie setzte auch auf diese Art der Ernährung. Dann hies es Beutel fertig packen und abzugeben.. Der Wettkampf war auf Grund der 3 Wechselzonen ein sehr großer logistischer Aufwand. So gilt hier der Dank in erster Linie Tri, der unsere Rennräder zu T2 brachte und diese in T3 auch wieder abholte.
DANKE
Wir standen also am Bodensee, zogen unsere Neos an und registrierten uns beim Schwimmstart. Im Wasser war es a...kalt. 18 Grad munkelte man im Feld. Da musste ich mich an meinen ersten Tria dieses Jahr bei gleichen Temperaturen nur OHNE Neo erinnern... brrrrrrrr
Wir schwammen uns ein wenig warm und orientierten uns zum Start. Ups.... Wasserstart... sowas hatte ich noch nie gemacht. Newbie meinte, dass sie viel zu weit vorn ist. Wir verabschiedeten uns und in dem Moment, wo Newbie nach hinten schwimmen wollte, kam der Startschuss. Ich glaub nicht, dass sie noch gegen den Strom geschwommen ist
....
Mein Ziel war Sub5 .... Also Emu5.......
Ab hier kann ich den WK nur aus meiner Sicht erzählen. Newbie wird sicher noch ihren Bericht anschließen.
Das Schwimmen lief gut. Ich war im vorderen Viertel des Feldes. Zumindest, wenn wirklich 400 Schwimmer im Wasser waren. Ich schwamm erst in zentraler Position im Feld. Da die Schwimmstrecke aber einen Rechtsbogen beschrieb, fand ich mich bald auf der linken Seite des Feldes wieder. Jedes Mal hab ich mich wieder am Feld orientiert. Teilweise entstand ein richtiges Loch zu den Schwimmern vor mir und links und rechts neben mir schwam auch niemand. Ich konnte doch nicht etwa am Ende des Feldes sein, oder? Das wäre ein Ding........ Nun konnte ich endlich den Zielbogen am Ufer sehen. Wieso kommen die anderen Schwimmer nur so viel weiter rechts auf den Zielbogen zu? Da scheine ich wohl einen größeren Rechtsbogen geschwommen zu sein. Naja egal raus aus dem Wasser.
Man musste an einem Kontainer schnell seine Startnummer sagen (Zeitnahmen) und dann ging es weiter in die Wechselzone. Zuschauer applaudierten. Die Wechselbeute mit den Skates lagen nach Startnummern, dahinter standen die Skater der Staffeln. Also weiterlaufen zu den Wechselbänken. Hingesetzt... aber wieso eigentlich? Der Neo muss erstmal runter.... Dann Trinkgürtel an. Startnummer...... Hatschi...... Hatschi.... Was ist das denn? Ich bekam einen Niesanfall. Sowas hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehabt. Nach ca. 10 Mal hat sich das aber auch beruhigt. Skates an..... und den ganzen Rest und dann auf die Skatestrecke gestolpert. Man, ich hätte wirklich mal Skaten sollen in diesem Jahr. Weiter als bis zur Schwimmhalle und zurück hab ich nie gemacht. Das sind zusammen vielleicht 2 km pro Schwimmtraining. Also nichts. Schnell tat mir der Rücken weh. So ein Scheiß dachte ich und freute mich schon auf das Rad, dass ich da mich ja auf dem Lenker abstützen konnte. Aber da ging es noch eine Brücke hoch mit einem kleinen Absatz. Ich dachte mir, dass ich den einfach mal voll nehme. Gesagt getan. Meine Skates hoben unplanmäßig ab, ich kam schief auf und flog erstmal in die Wiese ab.... Zum Glück nur die Wiese und kein Asphalt denn ich hatte meinen guten ORCA ELITE an....
Skaten überlebt.... 1:01 stand auf der Uhr..... rein in die Wechselzone... Das war in Konstanz... Was war das denn???? Nur Menschen aber wo ist mein Rad? Ich fuhr einmal durch die Wechselzone. Schaute mich fragend um. Überall standen nur Staffelradler.... Dann sah ich Tri, der mich zu sich winkte.... Mein Rad stand an einem sehr guten PLatz nur leider standen da Zuschauer davor, so dass ich das nicht sehen konnte. Beim Wechsel erzählte ich Tri, wie es bisher lief. " Beim Schwimmen inklusive Wechsel 49 Min....... , Skates 1:01....... das sieht gut aus..... Also umgezogen... Tri lief vor und machte den Weg frei.... Ich hinterher.... Dann riefen die Leutem "Kette".... und ich hoffte, dass sie nicht mich meinten..... Aber nein... typischer Anfängerfehler..... Hinten zu hoch geschaltet und das ganze vorn auf Groß und schon fällt die Kett runter. Also gefummelt und gefummelt.... Schwarze Finger.... das gute neue Lenkerband versaut.... Naja... egal ... jetzt kommt das Rad..... meine Disziplin.... Ich war siegessicher und gab ordentlich Gas.... Gleich mal so viel, dass ich noch in Konstanz an einer Kreuzung drüber fuhr, obwohl ich links rum musste. Hatte den Pfeil zu spät gesehen. Die waren entweder an Lampen oder Pfosten angebracht und auf die Straße gemalt. Aber die waren so dünn, dass man die mit 40 + erst spät sah.
Auf der Radstrecke angekommen, bildete sich schnell eine sehr schnelle Gruppe. Allen voran 2 Staffelstarter, die es wirklich drauf hatten. dann noch 2 Staffelstarter und ein Senior und ich als Einzelstarter.... Windschattenverbot galt nicht. Also voll reinhalten und auf Milimeter fahren. Gesagt getan..... Aller 2 km wechselten wir uns ab..... Der Tacho zeigte konstant 40-44. Das Ging also richtig gut ab.... Ich wollte hier eigentlich nur 35 fahren. Aber hier sah ich die Chance meine Gesamtzeit zu verbessern. Wir rauschten durch die 10 und 20 km Marke und sammelten fleißig Leute ein. Die versuchten teilweise dran zu bleiben doch fielen dann schnell ab. Auf einmal ein metallendes Geräusch. Was war das denn??? Oh bitte nicht mein Rad. Dann rief der hinter mir, dass das eine Gaspatrone war. Und wem fehlte eine???? Mir natürlich.... Naja....weiter.....
Nun rechte sich langsam mein "umfangreiches" Skatetraining in der Vorbereitung. Mein Rücken schmerzte immer mehr, so dass ich die Aeroposition nicht mehr halten konnte. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. Ich begann den Rücken durchzudrücken und zu dehnen. Das halt nur wenig und kurz. Dann wurde ich ein Opfer der schlechten Ausschilderung. Ich fuhr an 3. Position. schaute nach vorn und sah, dass der Weg gerade ging. Also Griff zur Flasche und etwas trinken. So wie ich die Flasche wieder zurückmache, biegen die vor mir ab und ich schieße gerade aus. Scheiße dachte ich.....
Also hinterher...... Meine Beine waren gut...... Nur mein Rücken tat verdammt weh und macht es immernoch beim Schreiben dieses Berichtes. Ich fuhr zwischen 45 und 47 um wieder an die Gruppe heranzukommen. Schaffte das auch doch kurz darauf ging es durch ein paar enge Kurven und durch blinde Kurven... Nachdem ich in der einen Kurve beinahe in einen mauerverstärkten Zaun geflogen wäre und in der folgenden blinden Kurve nicht das Risiko gehen wollte, lies ich abreißen. Ich musste ja schließlich noch laufen und die dort vorn klatschen einfach nur ne Hand ab und haben ihren Job getan.
Nun begann mein Leidensweg. Ich rollte noch mit lockeren 35-37. Es bildetet sich schnell ein Gruppe mit dem Speed. Das war ja immernoch schnell. In der einen Ortschaft kamen ich mir vor, wie in dem Film BMX Bande. Wir flogen in einer 30 er Zone rechts und links an den Autos vorbei. Dann auf einmal ging es rechts rum... Ohje Kopfsteinplaster.... bergab.... links.... Ok überlebt.... Durch eine Brücke... Das war richtig geill, die Leute schauten und man lies mal wieder die 4 auf den Tacho..... dann um eine weiter Ecke und dann kam der Anstieg... Achneee dachte ich, das hatte mir ja Newbie erzählt.... also kleines Blatt und hinten 23..... Ich bedankte mich bei meinen Begleitern und dachte, dass die nun wegfahren.... Doch hier zeigte sich, dass ich hier die besten Beine hatte. nach 20 m zog ich dir Gruppe mit ca. 17 km/ h den Berg hoch. Im Stehen tat mein Rücken nicht so weh. Oben angekommen bekam man einen Punkt auf die Startnummer, was bewies, dass man hier durchgekommen ist. Dann weiter.... Scheiße... Gegenwind.... Nun sollte ich gerade in die Aeroposition..... Ich sagte mir "Los Daniel du bist ein EMU und willst noch ganz andere Strecken angehen....." Doch der Rücken schmerze zu stark... Eine Gruppe nach der anderen überholte mich.... Meine Beine waren echt super... Das war echt ärgerlich...
Einen besonders schönen Moment gab es in einer Ortschaft vor T3. Da stand eine ganze Großfamilie mit Trommeln und Tröten am Straßenrand. Als sie mich um die Ecke kommen sahen, fingen sie an mit allem was Ihre Sachen hergaben Krach zu machen... Das war echt spitze... was ich auch mit meinem "Thumb up" zeigte.
Dann ging es in die nächste Wechselzone. Es langen immernoch viel Beutel der Einzelstarter da..... Man hielt mein Rad... Ich schnappte mir meine Racer, packte mein ganzes Zeug in den Beutel und machte mich nun auf die letzten 12 km Laufen. Ich begann zu rechnen. Ich sollte recht locker unter 5 h bleiben können. Die Schmerzen im Rücken waren erträglich beim Laufen. Ich konzentrierte mich auf einen Puls um 160. Das ist sehr niedrig für mich... aber ich wollte einfach nicht, dass es mir auf den letzten Kilomtetern schlecht wird. Also ging es mit einem 6er Schnitt dem Ziel entgegen. Am Anfang das gleiche Bild wie immer. Ich werde überholt und überholt... Doch nach 3 km änderte sich das ein wenig. wenn mich 2 Leute überholten, holte ich selbst einen ein. Das hat mich echt stolz gemacht zumal viele von denen die knapp 90 km davor nicht in den Beinen hatten. Es gab 3 Verpflegungsstellen auf der Laufstrecke. Bei allen nahm ich ISO und Wasser. Es war sehr heiß und die Sonne brannte auf uns nieder... Es kommen hier sicher noch Bilder, die meinen Sonnenbrand zeigen.... Der ist selbst für meine Verhältnisse krass. Die letzten 2 km lief ich dann etwas schneller 5:30er Schnitt... dabei war der Puls aber schon auf 170+ gestiegen, was zeigte, dass meine ruhige Gangart auf der Laufstrecke richtig war. Nach ca. 4:48 ging ich dann über die Ziellinie.... Trotz Wiesenabflug, keiner Skatevorbereitung und Rückenschmerzen 12 Minuten unter meinem Ziel geblieben. Ich bin echt stolz auf mich und sag euch hiermit nochmal den Kampf für Kraichgau 2006 an... da lass ich niemanden freiwillig ziehen....
Newbie kam nur knapp hinter mir ins Ziel. Alle 3 packten wir dann unsere Zelte und Sachen zusammen und gingen noch etwas Essen. Danach ging es für mich mit dem Zug zurück in die Badische Hauptstadt.
Was hab ich gelernt?
Skaten lernen und üben
CO2 Patronen festmachen
und Sonnencreme benutzen
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