Aloha! Ich bin wieder daheim und überglücklich nun auch ein EMU5 zu sein
Mein Bericht ist wie gewohnt mal wieder etwas länger geworden, aber der erste Absatz ist ne Kurzfassung.
Gruß
Jens
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Ostseeman 2005
Kurzversion:
Für alle diejenigen, die nicht seitenweise Lesen wollen, hier ein Kurzbericht. Das Wasser in der Flensburger Förde hatte 16,5°C (wurde vom Kampfrichter gemessen, denke aber dass es deutlich unter 16°C war), dazu grauer Himmel und konstanter Wind mit der Stärke 3-4. Für den ganzen Tag war wechselhaftes Wetter mit ergiebigen Schauern angesagt.
Das Schwimmen gehe ich sehr langsam an, da mir die Temperatur sonst die Kraft entzieht -> 1:11:11 h J. Ich komme sehr locker aus dem Wasser und wechsle im gemütlichen Tempo die komplette Kleidung (Wechselzeit ca. 7min). Auf dem Rad geht es mir von Anfang an sehr gut und kann die ersten Runden mit einem 35-36er Schnitt fahren, danach ist es mir zu kalt und ich nehme das Tempo heraus. Radzeit inkl. Der Wechsel 5:46h. Auf der Laufstrecke merke ich die vorherigen Radkilometer fast gar nicht und laufe mit 4:45min/km los und kann das Tempo bis zur 2ten Runde halten. Jetzt kommt aber der Einbruch, ich kann das Wasser nicht mehr halten (hört sich lustig an gell?!) Sobald ich oben was reingieße, kommt unten die gleiche Menge raus, ich fühle mich kalt und ausgelaugt. Während des gesamten WKs habe ich nur Iso und Gels zu mir genommen und tippe auf Salzmangel, so dass mein Körper das Wasser nicht mehr richtig aufnehmen kann, somit futtere ich an allen Verpflegungsstellen Salzkräcker und Bifi, dazwischen laufe ich sehr langsam weiter. Die Energie versuche ich über die Cola aufzunehmen. Nachdem ich nun für eine Runde (8,44km) nahezu eine Stunde brauche, kommt nun die Euphorie über die erste Langdistanz und ich laufe die letzte Runde komplett durch. Im Ziel lacht die Sonne und meine Freundin, nach 11:20:19h bin ich mehr als zufrieden, da mein Ziel bei sub 13h lag. Um 22:00Uhr nach einer Folge drei Fragezeichen falle ich in einen entspannten schlaf und wache nur einmal mit Fieber auf. Am nächsten Morgen bin ich um 9:00Uhr schon wieder fit, nur die Oberschenkel sind noch leicht angefressen. Komisch- hab ich mir alles viel schlimmer vorgestellt…..
Ergebnis: S: 1:11:11 B: 5:46:23h R: 4:22h; Total: 11:20:19h, Platz:85./ 211 ; 8./22 TM-25
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Langversion:
Vorgeplänkel:
Ich habe mich im Frühjahr entschlossen meine erste Langdistanz zu wagen, da ich nun das letzte Jahr Student bin und im Berufsleben das Training sicher nur eingeschränkt weitergeht. Doch gerade durch einige Schwierigkeiten im Studium sollte die Vorbereitung alles andere als ideal verlaufen ( Ich befand mich durch meine Prügungsangst auf einmal im letzten Versuch für die Klausur Regelungs- und Steuerungstechnik), an eine geplante Vorbereitung war so nicht zu denken, so dass ich das Training in der Priorität grundsätzlich hinter der Uni/ dem Lernen setzte. Zudem kam im Frühjahr noch eine ausgewachsene Bronchitis mit Fieber hinzu, die mich auch 3-4 Wochen Training kostete. Aus diesen Rahmenbedingungen steckte ich das Hauptziel auf das Finishen und liebäugelte mit einer Zeit unter 13h.
Training
Bis Anfang Mai hatte ich außer 8h Rolle keinen Radkilometer und etwa 200km Lauf. Dazu kamen noch ein paar Kilometer Schwimmen, die allerdings auf 2-3 Einheiten verteilt waren. Als es dann endlich mit dem Radfahren anfing, war ich in einer entsetzlichen Verfassung, eine 60km Radrunde mit einem 25er Schnitt verlangte einen Durchschnittspuls von 155 und 2 Tage Regeneration, so dass ich den Start schon absagen wollte. Glücklicherweise ging es auf dem Rad schnell voran, und ich konnte in Bonn (Mitteldistanz) schon eine Leistung nahe dem Vorjahr erbringen konnte. Die weitere Radvorbereitung bestand ausschließlich aus Einheiten >100km im bergigen Gelände (Eifel) um mich auf das Leiden zumindest mental vorbereiten zu können.
Das Lauftraining habe ich nur auf mittellange Einheiten (15-20km) beschränkt, ohne dabei besonderen Wert auf Tempotraining zu legen. Lediglich 2 flotte Einheiten mit jeweils 36km in 3 Stunden waren die Höhepunkte des Lauftrainings.
Das Schwimmen hatte ich in der Zeit von November bis Februar ausgiebig trainiert, in der Vorbereitung zu meinem ersten Ironman tauchte es jedoch gar nicht auf, so dass ich immer nur 2,5 Wochen vor den Wettkämpfen ins Wasser gehopst bin und dieses Training dann nur aus langen Strecken bestand.
Alles in Allem belief sich das Training von März (Vorbereitungsbeginn) bis zum Start im August auf ca.25km Schwimmen, ca. 3000km Rad und 400km Lauftraining. Dazu kam noch der Wettkampf in Bonn mit einer Zeit von 3:38h und einer katastrophalen Laufzeit.
Die Taperingphase bestand aus 2 Wochen unregelmäßigen Rad- und Schwimmtraining, an den freien Tagen half ich meinem Bruder mit den letzten Arbeiten in seinem neuen Haus. Auf das Essen achtete ich gar nicht und wog am Start ca. 66kg.
Seeluft und Wettkampffeeling:
Am Freitag den 5.8.05 wird es nun ernst. Der Wohnwagen ist gepackt und ein Campingplatz in Wettkampfnähe ist gebucht. Mein Fahrrad habe ich in einer wochendfüllenden Aktion in 12h demontiert, jede Schraube peinlich genau gesäubert und sorgfältig zusammengebaut, es läuft nun besser als damals, als es im Neuzustand bei mir ankam.
In Glücksburg überkommt mich nun das erste mal dieses einschnürende Gefühl in der Magengegend, überall hängen Fahnen und Wimpel vom Wettkampf und ständig sieht man diese „Mustertriathleten“ in knackig engen Klamotten, die wie perfekt auf den braungebrannten und sehnig-muskulösen Körper geschneidert sind. Ich komme mir vor wie eine Suppenknochen zwischen lauter Filetsteaks und es ist klar:“ Die machen ernst und starten das Rennen tatsächlich!“. Während der Pastaparty bin ich ein nervöses Bündel ohne jeglichen Appetit, dazu kommen noch so Sprüche wie:“ Die Radstrecke ist brutal, nirgendwo ein Abschnitt wo man rollen kann“ oder „Schwimmen ist sehr schwierig bei der Strömung und den Wellen“…kurzum: ich bin nervös und glaube selber nicht mehr so recht an ein Finish- ich bin also eingestimmt. Um die Gesamtsituation noch angenehmer zu gestalten ist das Wetter mit Dauerregen und Temperaturen nahe 13°C nicht sehr einladend um im „Bikini“ den ganzen Tag durch die Gegend zu hecheln.
Weil mir die Wetterlage doch noch mehr Fragezeichen auf die Stirn schreibt, kaufe ich mir noch Armlinge, Beinlinge und eine völlig überteuerte Regenjacke (war die Letzte im Radladen… ich bin also nicht der einzige Starter ohne „Schlechtwetterequipment“).
Auf das Abfahren der Rad und Laufstrecke verzichte ich bewusst, da ich mir eh vorgenommen habe zunächst einmal ganz locker in das Rennen zu gehen und mich nicht schon vorher verrückt zu machen. Auch auf das Schwimmen mit dem Neo verzichte ich, lediglich ein Probetragen ist noch drin.
Am Samstag geht es um 23:00Uhr mit den 3 Fragezeichen auf den Ohren ins Bett und ich kann immerhin 3h schlafen…
Raceday:
Der Wecker klingelt um 4:00Uhr ich bin eh schon wach, aber einigermaßen ruhig und gefasst. Meiner Freundin erkläre ich, dass ich von nun an nur noch sehr wenig sagen werde und gehe in mich. Die 3 Scheiben Weißbrot mit Marmelade zwinge ich meinem Körper nahezu auf und kann nur durch Fencheltee die Aktion „Speiesekarte rückwärts“ abbrechen. Ein letzter Klogang und um 5:20Uhr geht es zum Wettkampfgelände.
Die Organisation ist perfekt, es gibt einen Triathleten-Parkplatz in Startnähe und die Wechselbeutel werden auf Aluwinkeln mit Startnummern drapiert. Meine Freundin kümmert sich rührend um mich und ermahnt mich immer wieder zum Trinken und füttert mich mit 2 Bananen. Als ich von den 16,5°C Wassertemperatur höre und begreife, dass die Schwimmstrecke nicht verkürzt wird (Zu der Temperatur kommen noch recht beträchtliche Wellen) denke ich das erste Mal an einen Nichtstart. Ohnehin verläuft in der letzten halben Stunde alles überhaupt nicht mehr gut. Als erstes reiße ich ein Loch in die Kniekehle meines Neoprenanzuges und anschließend reiße ich auch noch den Nasensteg meiner Schwimmbrille kaputt, zeitgleich ertönt aus dem Lautsprecher:“ Noch 20 Minuten bis zum Start“ Ich denke an meine Zweitbrille, aber…Verdammt! Die ist noch in Einzelteile zerlegt im Rucksack. Völlig aufgelöst stehe ich neben meiner Freundin, die meine Schwedenbrille montiert, während ich versuche aus einem Stück Restgummi einen neuen Nasensteg zu fummeln. Nach ca. 10 Minuten Friemelei ist es vollbracht unter den Klängen von heroischer Filmmusik gehe ich zum Start um wenigstens ein paar Meter einzuschwimmen. Da das Wasser extrem kalt ist, gehe ich nur bis Oberschenkeltiefe ins Wasser und pinkel erst mal den Neo warm, die warme Pipi steigt mir bis zur Brust und lindert aber Schock des eiskalten Wassers als ich mich nun ganz in die Fluten stürze. Ich schwimme bis zum Stegende und dann wieder zurück. Meine ganze Panik vor dem Schwimmen ist verflogen… der Neo sitzt perfekt und wärmt wider erwarten ausreichend vor dem kalten Wasser. Als ich das Wasser verlasse, treffe ich noch Kiwi105 aus einem der Internetforen, wir unterhalten uns kurz und wünschen uns Glück.
Meinen Startplatz wähle ich im Mittelfeld ganz Aussen, da ich nicht weiß, ob die geflickte Brille eine Prügelei übersteht. Danach falle ich in meine „Pre-Race-Stasis“ und Sauge die Atmosphäre in mich auf. Ein tolles Gefühl!
The Race Is On
Mit dem Startschuß und unter genialer Musikuntermalung geht es ins Wasser, welches mir nun gar nicht mehr so kalt erscheint. Ich komme ohne Prügelei auf den zweimal zu durchschwimmenden Rundkurs und wähle ein sehr ruhiges Tempo um nicht zuviel Energie beim Schwimmen zu lassen.
Die Strecke ist ausgezeichnet mit Bojen gekennzeichnet und es geht mit der Strömung Richtung Segelboot, welches den ersten Wendepunkt markiert. Von Anfang an finde ich meinen eigenen Rhythmus und ertappe mich sogar dabei, dass ich im flachen Uferbereich immer wider Seesterne und Quallen bewundere. An der Wende wähle ich den etwas längeren Weg, da das Feld noch dicht beisammen liegt und nun trifft mich die Ostsee wie ich es erwartet habe, die Welle schaukeln mich ordentlich durch und zwingen mich desöfteren zu leichten Kurskorrekturen. Des Weiteren ist mein 3er- 5er-Zug Wechsel nicht mehr zu halten, so dass ich auf 2-3-2 umstelle. Es läuft trotzdem recht gut weiter. Kurzeitig spüre ich einen leichten Krampfanflug im rechten Beuger der sich aber schnell wieder legt. So schwimme ich nun ganz gemütlich die 2 Runden und komme erst wieder aus dem Takt nachdem ich mit meiner 5er Truppe „auf Grund laufe“. In Strandnähe waren nämlich, bis ca 200m in das Meer, dicke Findlinge gelegt worden, die vom Wellengang immer wieder verdeckt wurden. So schwimme ich direkt auf einen Felsen und schneide mich an einer Muschel. Die Hand und das Knie sind leicht angeritzt, ist aber nicht weiter tragisch. Nach 1:11:11h verlasse ich das Wasser mit einem widerlichen Salzgeschmack im Mund und greife meinen Wechselbeutel. Einen Schluck Wasser schütte ich mir durchs Gesicht und spüle den Mund gründlich aus.
Der Moderator sprach von 11°C Lufttemperatur und ich hatte mich daraufhin auf einen Komplettwechsel entschlossen. D.h unter dem Neo trage ich nur eine Badehose und ziehe beim Wechsel also den Arsch blank. Gesagt getan, die Helferin macht mir den Neo auf und ich stehe im Adamskostüm vor der Menschenmenge. Irgendwie ist mir das alles egal und trockne mich in Seelenruhe ab. Danach Radhose und Trizip übergestreift. Die Beinlinge lasse ich im Beutel während ich die Armlinge in die Hose stopfe und die Regenjacke um meine Hüften binde.
Mein Rad steht perfekt am Ende und ich laufe zum Wechselbalken, wo ich fast in ein paar Hirnies rase, die zu blöd sind im Fahren einzuklicken. Nach dem kurzen Ärger fühle ich mich aber blendend und nur leicht kalt, so dass ich nach einem Gel und Isofrühstück die ersten Radkilometer ruhig anlaufen. Schon bald finde ich mich in einer Gruppe von 3 Leuten wieder, die sich immer wieder gegenseitig überholen. Das wirkt sich natürlich auch auf das Tempo aus, denn ohne Drafting können wir ein gleichmäßiges Tempo fahren und sammeln bei einem Schnitt von 36km/h einen Schwimmer nach dem Nächsten ein. Die erste Runde macht richtig Spaß, die Strecke ist entgegen meiner Befürchtung gar nicht so unrhythmisch (liegt aber wahrscheinlich an meinen Trainingsrunden, die häufig einer sehr widerliches Profil haben). Mein Puls liegt bei 150 BPM im Schnitt und ich fühle mich prima.
Im Zielbereich am Ende einer jeden Runde stehen viele Zuschauer und sorgen für eine tolle Stimmung, so dass ich dort mit „Kette rechts“ und Dauergrinsen vorbeifahre. Mein Nahrungskonzept sieht 2Gels pro Radrunde vor, die mit dem etwas dünn angemixten Iso heruntergespült werden. Dummerweise gibt es vom Veranstalter kein Gel auf der Radstrecke und meinen Vorrat im Trikot verliere ich an einem Berg so dass ab sofort nur noch 1 Gel pro Runde möglich ist. Aus diesem Engpass heraus versuche ich das Gel durch einen halben Riegel zu ersetzen, was auch ganz gut klappt. Am Ende der 3. Radrunde fällt unsere Gruppe auseinander. Einer hat eine Panne und mir ist nach einem ergiebigen Schauer saukalt, so dass ich meine Armlinge und die Regenjacke überstreife. Danach geht es etwas lockerer in die letzten 3 Runden, wobei ich kurzzeitig das Gefühl eines bevorstehenden Einbruchs bemerke.
Die letzte Radrunde verläuft problemlos und der letzte Berg macht richtig Spaß, da dort oben eine Trommlergruppe steht, die genau den Wiegetritttakt trommelt… ein kalter Schauer läuft mir den Rücken runter und ich freue mich nun aufs Laufen.
Das Rad wird einem in der WZ abgenommen. Iich muß mich beim Wechsel nur um das Aus- und Anziehen kümmern, da ich einen persönlichen Betreuer habe, der mir (obwohl erst ca. 12 Jahre alt) alle Klamotten in der richtigen Reihenfolge anreicht und beim Schuhe verzurren noch meine 4 Notfallgels in das Trikot stopft. Danke! Das war echt perfekt!
Angespornt vom bisherigen Verlauf des WKs und den noch frischen Beinen träume ich nun erstmals von einem Marathon sub 4h und laufe die ersten 10km immer zwischen 4:30- 4:45 min/km. An den Verpflegungsstellen nehme ich Gel und Wasser zu mir, während ich dazwischen mit einem anderen Läufer ausgiebig (sofern dies bei einem Puls von 175 möglich ist) quatsche.
Irgendjemand behauptete mal, dass der Ironman bei Kilometer 20 anfängt und er sollte Recht behalten. Meine Kilometerzeiten werden stetig schlechter, unterdessen kann ich kaum einen Kilometer laufen ohne zu Pinkeln, scheinbar habe ich zu wenig Salz zu mir genommen. Ich fühle mich elend und kann streckenweise nur noch gehen. An den Verpflegungen nehme ich ab sofort nur noch Salzgebäck und Cola zu mir, da ich Angst vor Squeezy ohne Flüssigkeit habe. Ich habe noch 3 der 5 Runden vor mir und brauche für die 8,4km fast eine Stunde. Der Traum von sub 13h ist zwar jetzt schon wahr geworden, da bin ich mir sicher, aber die 12h Grenze ist bei dem Tempo in Gefahr denke ich mir. Dadurch kann ich mir immer wieder den Druck setzen nicht zulange Gehpausen einzulegen, während mein Körper auf den Salzgebäck-Bifi-Cola-Mix reagiert und ich mich zumindest körperlich wieder etwas besser fühle. Doch nun sind auch die Beine schwer und es ist nicht mehr möglich schnell zu Laufen, was mir aber egal ist. In Zielnähe treiben die Zuschauer noch einmal zur letzten Mobilmachung der Beine an als ich auf die Zielgerade laufe genieße ich jede Sekunde des Jubels, der Worte, aber auch des Schmerzes..
Nach 11:20:19h überquere ich überglücklich die Ziellinie und bin froh meine selbstgesteckten Ziele so weit zu übertreffen.
Cool Down:
Im Wechselbereich fällt meine Freundin mir um den Hals, ich bin stolz und froh gleichzeitig. Lediglich meine Beine fühlen sich taub an.
Es ist kalt als ich vor dem Massagezelt warte, eingehüllt in eine dicke Jacke werde ich von 2 Physiotherapeutinnen wieder zum Leben erweckt und genieße in der Abendsonne einen Becher Tütensuppe. Nachdem ich gemütlich die Wechselbeutel und das Rad ausgecheckt habe fahren wir gemeinsam auf den Campingplatz, wo ich ausgiebig Dusche und mit meinem Nachbarn, der auch gestartet ist, über das Erlebte quatsche.
Nach einem Teller Nudeln und einer Folge „???“ schlafe ich ein- die Siegerehrung hab ich mir geschenkt. Nur nachts wache ich klitschnass und durchgefroren auf, meine Freundin diagnostiziert Fieber und ich nehme 2 Aspirin gegen die Schmerzen im Beinbereich. Gegen 9 Uhr morgens wache ich „topfit“ auf.
Komischerweise bin ich nur leicht müde und ausgelaugt, so dass wir 2 lange Spaziergänge machen und uns abends ein leckeres Stück Fisch mit einem Glas Wein genehmigen. Am Dienstag schmerzen meine Blasen höllisch, können aber durch Blasenpflaster ruhig gestellt werden, so endet nun mein „Abenteuer“ Langdistanz mit der Heimfahrt am Mittwoch.
Fazit:
Besser hätte mein LD Debüt wohl kaum laufen können. Die gesamte Wettkampfdauer hatte ich nie ernsthaft den Gedanken aufzugeben. Und der Einbruch beim Laufen kommt in die Abteilung: “Erfahrung ist die Summe aller Misserfolge“.
Erst daheim erfahre ich, dass ich mit meiner Zeit auf dem 85. Platz von 211 Startern gelandet bin, was mich mindestens genauso freut, wie der 8. Platz meiner AK und der viertbesten Radzeit (in der AK25). Das gibt Hoffnung für das nächste Jahr.
Den ganzen Verlauf verdanke ich sicherlich im großem Maße meiner Freundin und meiner Familie, die mich gerade in den letzten Tagen vor dem Wettkampf unterstützt haben, Genauso wie dem Veranstalter und den vielen tollen Helfern, die mich nun endlich zum „Ironman“ gemacht haben.
Jens