Wie einige von euch schon gelesen haben, war heute der Tag der Tage in Sachen Laufen für mich in diesem Jahr. Ich hatte mich doch glatt für die 21 km in München angemeldet.
Nach einer Hand voll Trias und Läufen und erst ziemlich genau einem Jahr Training in Sachen Laufen ging ich heute an den Start. Mein Ziel war unter 2 h zu bleiben.
Vorher zog ich natürlich den Taschenrechner und kam bei ungefähr einem Schnitt von 5:40 auf dem km raus. Ich musste also "nur" diesen Schnitt laufen.
Der Lauf war sehr gut organisiert. Starnummernausgabe mit Funktionsshirt in der Woche bei Sportcheck. Zeitname per Mika Champion Chip. Es hatte also jeder seine Netto Zeit. Auch bei der Aufstellung in der Startzone lief alles geregelt. JEder sortierte sich einfach nach den Schildern ein, die einen Bereich an Zeiten angaben. Ich nahm 1:45-2:00.
Am Start hatte ich noch ein sehr nettes Gespräch mit einer Dame, die schon zum 3. Mal hier lief und deren Bestzeit 1:54 ist/war.
Ich dachte mir also: Komm vor ihr rein und du bist unter 2h.
Startschuss: "Peng" (von Uschi Disl)
Wir standen natürlich noch, weil sich die Meute erst in Bewegung setzen musste. Die Strecke führte vom Marienplatz in die nördlichsten Ausläufer des Englischen Gartens und dann wieder zurück. Wir begannen uns zu bewegen. Auf der Startlinie drückte ich ganz professionell ein paar Knöpfe auf meinem Pulsmesser und wünschte mit einem Lächeln der netten Gesprächspartnerin viel Erfolg.
Doch was war das: Stau!!! Der erste Kilometer schleppte sich mit einigen Gehstücken dahin. Am Ende standen 6:38 auf meiner Uhr. Ich rief mir die 5:40 in Erinnerung und mir wurde mulmig. Auch Kilometer 2 war nur mit 5:55 einfach viel zu langsam. Doch langsam lichtete sich das Feld und die Läufer gleicher Leistungen trafen einander.
So ging es weiter. Ich hatte mir vorgenommen meinen Puls nicht mehr als 170 Schläge zuzumuten. Die erreichte ich sehr schnell. Erfahrung aus den letzten Wettkämpfen zeigten mir, dass das auch Sinn macht. Ich lief also die ersten freien Kilometer zwischen 5:11 und 5:30. Die Zeiten schwankten dabei merkwürdig. Ich glaube aber eher, dass da die Kilometerschilder nicht richtig standen und meine Zeiten eher um die 5:20 pendelten.
Bei der ersten Verpflegungsstelle nach 5 km machte ich einen großen Fehler. Ich lief dem Pulk hinterher, der sich auf den ersten Tisch stürzte. Das kostete Sekunden, die ich nicht hatte. Denn ich hatte den Rückstand der ersten Kilometer reinzulaufen. Weiter gings. Bei km 12 lief ich meinen schnellsten Kilomter des Rennens in für mich sagenhaften 5:09. Bei der 2. Verpflegung war ich dann deutlich intelligenter und lief gleich zum letzten Tisch. Dort nahm ich mir 2 Wasser, schüttete mir eins über den Kopf und nahm mit der freigewordenen Hand eine Banane.
Dann erschrag ich. Denn es kamen keine Schilder mehr. Zwischen Kilometer 15 und 18 konnte ich nur an meinem steigenden Puls erkennen, dass meine Kräfte schwinden. Der Puls lag inzwischen in einem Bereich von 178 - 182. Meine Kilometer waren jetzt bei ca. 5:35
Dann waren es nur noch 3 Kilometer. Kilometer 20 lief ich wieder sehr flott (5:19) und kam mit einem Puls um 185 auf die Zielgerade. Ich gab nochmal alles und dachte mir, dass ein EMU auch schnell laufen kann.
Gesagt getan. Auch diesmal unter 5:20 und im Ziel. MEine Pulsuhr verriet mir 190 und mein Magen gab mir das Gefühl sich jetzt übergeben zu müssen. Doch da war eh nichts drin, so dass ich weiter lief und diesen Reiz versuchte zu überleben.
Am Ende stand eine 1:56:33 und ich bin verdammt stolz auf mich. Die VEranstaltung war super organisiert. Ich bin gern nächstes Jahr wieder am Start um meine heutige Leistung zu unterbieten.
An alle Kraichgauteilnehmer 2006: Nehmt euch in Acht. Daniel kommt immer besser in Form und tritt nicht an um sich dann beim Laufen überholen zu lassen....
![Twisted Evil :twisted:](./images/smilies/icon_twisted.gif)