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Ach komm, ein Nuller mehr oder weniger spielt keine Rolle. Ist doch ein Nuller

Was ich geschrieben habe, stimmt aber

Heute fragen die jungen Leute, wann sie sich mal wieder treffen dürfen. Ich war damals praktisch nur zum Schlafen daheim

Die Hercules von meinem Cousin lief 75 mit einem Mädchen am Tank und die Beine auf dem Gepäckträger. Natürlich ohne Helm. Später kaufte er sich eine Suzuki DR 500 und die KTM. Abends heizten wir oft wie blöd durchs Dorf. Er mit der Suzuki, ich auf der KTM Enduro mit 70 PS. Ich hatte nicht mal den Lappen dafür. Die Polizei war ganz scharf auf uns Mopedfahrer. Es gab auch viele Unfälle. Manche Leute haben sich am Wochenende irgendwelche Drogen reingezogen. So was habe ich aber nie gemacht. Zwei Klassenkameraden habe ich so verloren.
Geblieben sind viele schöne Erinnerungen und den Fuchsschwanz von damals, den ich heute noch als Schlüsselanhänger habe.
Manchmal stehe ich am Fenster und sehe draussen auf dem Radweg Eltern, die ihr Kind auf dem Tretroller vor sich herschieben. Natürlich mit Helm und Sturzschutz, falls es mal fällt. Ja, Kinder fallen und Kinder stehen auch wieder auf. Ich denke mir Mann-o-Mann... was hatte ich für eine geile Zeit.

Mit den Zigaretten hatte ich es nicht, aber der Rest passt ganz gut.
Oft saß der Beifahrer auch einfach hinten auf dem Gepäckträger.

Zum Thema Kurzflüge in Deutschland ein paar Fakten, nicht von den Grünen, sondern vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft:

«Im Jahr 2019 hat die Luftverkehrsbranche rund 23 Millionen Reisende verzeichnet, davon 8 Millionen im Zubringerverkehr und 15 Millionen auf reinen Inlandsreisen», rechnen BDL und DB vor. «Im Ergebnis ließe sich der Anteil des innerdeutschen Luftverkehrs an den CO2-Emissionen in Deutschland um ein Sechstel reduzieren. ...

Dort, wo die Passagiere das Angebot annehmen und vermehrt auf die Schiene umsteigen, kann die Luftverkehrswirtschaft folgerichtig Flugfrequenzen reduzieren und auch Verbindungen einstellen, wie etwa auf der Verbindung Köln-Frankfurt oder zuletzt auf der Strecke Berlin-Nürnberg»

Nachdem Lufthansa und DB beide im Staatseigentum sind, sollte einer sinnvollen Ressourcenallokation, jedes Verkehrsmittel entlang der spezifischen Vorteile, nichts prinzipiell im Weg stehen.

Warum absurd?

Es geht um die Diskussion der Verbots von Kurzstreckenflügen mit Blick auf die vom Verfassungsgericht eingeforderten Maßnahmen zum Klimaschutz. Hier muss jetzt gehandelt werden - ob das einzelne Personen oder Lobbygruppen nun gut oder weniger gut finden. Und das in einer sozialverträglichen Weise.

Das Streichen von Kurzflügen, die selbst vom eigenen Bundesverband als sinnlos eingestuft werden (siehe oben), können dazu einen Beitrag leisten, ohne dass im privaten (Zubringerflug) oder beruflichen (Dienstreise) Kontext eine Einschränkung damit verbunden wäre. Dazu braucht es nicht mal ein Verbot, sondern eine intelligente Verbundleistung der beiden Staatsunternehmen Lufthansa und Deutsche Bahn. Ich wüsste nicht, was da absurd ist, weil das Ergebnis klimatechnisch positiv beiträgt und gleichzeitig keine zusätzliche Belastung erzeugt. Für mich ein typischer "quick win".

Die innerdeutschen Kurzstreckenflüge haben jetzt keinen direkten Zusammenhang zu Trainingslagern, Skifahren, Motorradfahren oder Carbonrahmen. Dafür braucht es ggf. andere Diskussionen und ggf. andere Lösungen.

Ich hatte hier auch schon mal geschrieben, dass es bereits in den 80er und 90er Jahren kluge Ideen von vernetzter Mobilität (z.B. Smart / Frederic Vester, Sharing Mobility bei Mercedes) gegeben hat. Allein der Mut so etwas beherzt umzusetzen hat gefehlt. Es spricht auch gar nichts dagegen, gute alte Ideen umzusetzen bzw. konsequent auszubauen.

Jetzt muss eine neue Bundesregierung handeln. Und gerade das Thema Flug UND Schiene ist sicher ein Thema, das dabei dran ist.

Richtig. Es braucht auch europäische Ansätze dafür. Gleichzeitig liegt es nahe bei der eigenen Haustüre zu beginnen. Das schließt sich nicht aus.

Mal ein paar Fakten dazu, was auf uns zukommt, was bereits beschlossen ist:

https://www.bmu.de/pressemitteilung/nov ... taet-2045/

Die Einschnitte sind klar beschrieben, Segment für Segment.

Die aktuelle Bundesregierung ist aber zu feige, zu sagen wie die CO2-Preise dafür aussehen werden.

Das ist quasi deine Erbsünde

Ich bin mir sicher, dass allerhand Einschränkungen kommen werden. Man muss nur Primärliteratur lesen: EU-Beschlüsse und WEF, das ist wie aus einem Guß. Unsere zukünftige Regierung muss einfach nur umsetzen.
Meine Vermutung ist, dass es ohne große, harte Verbote gehen wird, sondern einfach über den Preis: Einige Menschen werden sich in Zukunft z.B. deutlich weniger Flugreisen und Mobilität leisten können.

Heute laß ich in meiner Zeitung folgendes: "Wohin sie an Pfingsten verreisen dürfen und welche Regeln sie beachten müssen"
Ist das nicht bemerkenswert?

Das trifft zu und trotzdem werden wir irgendwo anfangen. Was wir die letzten 50 Jahre klimatisch versemmelt haben, werden wir nicht in 2 oder 3 lösen können - und schon gar nicht, wenn wir immer auf die nächsthöhere Lösungsebene warten.

Unerfüllbare Erwartungen: Ein klassisches Argument, um gar nicht anfangen zu müssen.

Ad hominem. Klassisches Muster, um vom Problem abzulenken.

Ist sie schön, die Opferrolle?

WEF ist ziemliches Blabla, auch wenn es die Themen übergeordnet gut zusammenfasst. Die neoliberale "Schule", die das WEF als elitärer Club mit vertritt, hat das Klimadesaster mit-verursacht. Sich jetzt von Saulus zum Paulus zu gerieren ist ziemlich durchschaubar.

Sehr konkret werden demgegenüber die Rahmen, die die EU und unsere Bundesregierung (ich empfehle wirklich die konkreten Beschlüsse dort einmal sorgfältig zu lesen!) gesteckt haben, da stimme ich Dir zu.

Wer nicht suchen will, hier schwarz auf weiß:

"Es gibt verbindliche Jahresziele mit Verantwortungsbereichen bei den jeweils zuständigen Ressorts.

Sektor Energiewirtschaft: Von 280 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2020 zu 108 im Jahr 2030.
Sektor Industrie: Von 186 Millionen Tonnen CO 2 im Jahr 2020 zu 118 im Jahr 2030.
Sektor Verkehr: Von 150 Millionen Tonnen CO 2 im Jahr 2020 zu 85 im Jahr 2030.
Sektor Gebäude: Von 118 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2020 zu 67 im Jahr 2030.
Sektor Landwirtschaft: Von 70 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2020 zu 56 im Jahr 2030.
Sektor Abfallwirtschaft und sonstiges: Von 9 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2020 zu 4 im Jahr 2030."

Das sind ziemlich dicke Bretter.

Wo genau in meiner Argumentation?

Es ist nicht so, dass ich nicht an die Notwendigkeit glaube, dass wir mehr tun müssen. Das sage ich schon seit Jahren.

Allerdings finde ich, dass es gerade recht dick kommt. Es ist ja nicht so, dass wir alle zum Spaß mit dem Auto rumfahren oder umherfliegen oder aus Geiz billige Lebensmittel und Kleidung kaufen.
Ich kenne auch persönlich junge Menschen hier in der Stuttgarter Vorstadt ("nach dem Abi will ich erst mal nach Australien"), die sich lautstark für weniger Autos einsetzen, aber deren Vater beim Daimler oder Bosch (Zulieferer...) gutes Geld verdienen.
Das könnte nach interessant werden, wenn es sie mal direkt betrifft und zwar ob sie wollen oder nicht.