PeterMUC hat geschrieben:
Reisen - auch Dienstreisen - sollen ja auch den Horizont erweitern.
Heute habe ich ein Erlebnis gehabt, was ich nicht für mich behalten möchte.
In einem Gespräch mit einem hohen türkischen Regierungsbeamten hier in Ankara kommen wir auf Syrien und die Fluchtlingsproblematik zu sprechen. Ich, sehr vorsichtig weil diplomatisch extrem vermintes Gelände, äußere meine Sympathier für die Türkei, die mit mehr als 1.5 Millionen Flüchtlingen bravurös einer gigantischen Aufgabe entgegen stehen.
(Wohlgemerkt, Fluchtlingszahlen, die für Deutschland unfassbar hoch erscheinen)
Die Antwort meines türkischen Gegenübers kam umgehend, ohne großes überlegen:
Wir haben kein Problem damit, die Flüchtlinge als Gäste (!) bei uns aufzuneh. Wir hoffen damit, dass wir in 10, oder auch erst 20 Jahren, dadurch viele neue Freunde haben!
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Das ! Hat mich sehr nachdenklich gemacht .....
Wir haben halt ständig Angst, dass wir unseren Wohlstand verlieren könnten.
Allerdings wünschte ich mir vor allem für die Flüchtlinge aus Afrika, es gäbe Veränderungen und Stabilität im eigenen Land, damit sie sich nicht auf die gefährliche Reise begeben müssten.
Ich habe aber keine Ahnung, wie man das hinbekommen soll.
Als ich die armen Frauen und Kinder gesehen habe, die jetzt befreit worden sind und welches leid ihnen angetan wurde, bin ich wieder etwas demütiger und dankbarer hier leben zu dürfen.
Alleine schon der Gedanke, es besteht Gefahr, dass meine Töchter verschleppt und zwangsverheiratet werden könnte, würde mich zur Flucht bewegen.
Ich kann diese Menschen sehr gut verstehen.