armin hat geschrieben:
Verstehe ich was Du meinst. Du gehst davon aus, dass die Obersicherheitsfritzen gebildet Menschen sind die ein gewisse Grundverstehen von Technologie haben UND "common sense" haben. Das ist aber leider nicht ganz der Fall.
Ein grossteil dieser Regeln werden ja auch alle nur re-aktiv entworfen, niemals aktiv. Damit werden die sehr abrupt und in einer Weise die man auf Englisch "knee jerk reaction" nennt verfasst und den Passagieren aufgedrueckt. Wenn man (wer immer das waere) hinsetzen wuerde um das logsich durchzudenken, waeren wir VIEL weiter und wahrscheinlich besser dran. Leider macht das keiner, oder ist finanziell nicht attraktiv.
und genau das ist das Problem. 100%ige Sicherheit wird und kann es nicht geben. Ein Mensch, der bereit ist, sein Leben zu opfern, wird immer Wege und Möglichkeiten finden, andere Menschen mit in den Tod zu reißen und sei es auf so spektakuläre Weise, ein Flugzeug in die Luft zu sprengen.
Die Maßnahmen erzeugen natürlich immer nur ein Kopfschütteln. Gleichwohl sind die Reaktionen zu verstehen. Denn wer wollte denn hinterher die Verantwortung übernehmen, wenn eben doch Flüssigsprengstoff in ein Flugzeug geschmuggelt würde.
Ich habe mal eine interessante Sendung mit dem Heute Sprecher (ZDF) Claus Kleber gesehen, der von den Vorbereitungen der Bush Reise in Deutschland berichtete. Dort saßen also die Sicherheitsexperten zusammen und beratschlagten, welche Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen seien. Und er meinte, es würden unvorstellbar viel Material, Gerätschaften und dergleichen im Vorwege auf die Reise geschickt. Unter anderem stehen drei Krankenwagen für den Präsidenten bereit.
Während dieses Meetings schlug also einer der Anwesenden vor, dass es vielleicht besser sei, noch einen vierten Krankenwagen bereitzustellen. Eigentlich völliger Blödsinn, weil er kann ja sowieso im Falle des Falles nur in einem Wagen abtransportiert werden. Aber es hat sich keiner getraut, dagegen etwas zu sagen, in der Angst, ihm sei hinterher anzulasten, die Gesundheit und die Sicherheit des Präsidenten zu gefährden. Also standen vier Krankenwagen zur Verfügung.
Ich glaube, hier sind die Entscheidungswege ähnlich. Irgendwer schlägt was vor, damit gesagt werden kann "jawohl, wir haben auf das Problem reagiert und Maßnahmen ergriffen" Ob das ganze sinnvoll ist, hinterfragt kein Mensch mehr