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Und dann wird alles besser, wenn wir solidarische Sachen unternehmen?

Ja, wenn wir weniger egoistisch und mehr solidarisch handeln. Solidarisch ist, wenn ich zu Hause bleibe, auch wenn ich es nicht muss. Wer einen Tag in eine Klinik wie die meines Bruders schaut, weiß was ich meine.

Kann man auch genau anders herum sehen...

Ich denke, Du weißt, was ich meine.

Also ich z.B. bin solidarisch. Ich kann mir nichts vorwerfen.
Das ist auch verständlich mit der Sicht auf das Krankenhaus deines Bruders.
Auf der anderen Seite müsste man dann auch mal dorthin gehen, wo Drogenopfer liegen, oder Menschen mit Übergewicht, Raucherlunge. Kriegsopfer, die mit westlichem Kriegsmaterial halb zerfetzt wurden.
Ich möchte nichts verharmlosen und passe wirklich höllisch auf wegen Corona, aber die Vehemenz mit der man dagegen angeht und welche Folgen man in Kauf nimmt, verblüfft mich schon.

Ja. Deswegen mein Post.

Nicht direkt, das ist auch nicht meine Aussage gewesen. Flughäfen sind allerdings eine internationale Drehscheibe für das Virus, die beste, die es gibt. Und es ist vermeidbar.

In seinem Podcast nimmt Drosten auch mal die Perspektive von Mallorca dazu ein:

Frage: Es gibt viele Leute, die jetzt sagen: Es ist doch unproblematisch, wenn ich nach Mallorca reise. Die Inzidenz ist da vor Ort ganz niedrig. Auch wenn wir uns hier wiederholen, warum ist Reisetätigkeit in dieser Situation problematisch?

Christian Drosten: Na ja, im Moment ist tatsächlich die Inzidenz in Mallorca ziemlich gering. Aber jetzt reisen da natürlich Leute aus allerhand Ländern ein, zum Teil auch aus Ländern, die nicht so eine Infektionskontrolle leisten. Da trifft man natürlich dann auf andere Touristen, die das Virus mit sich bringen. Und die Folge ist, glaube ich, klar, man kann sich da infizieren. Ich bin mir auch nicht sicher, ob das für diese Urlaubsregionen ein guter Modus ist. (Quelle: NDR Podcast vom 16.3.)

Dann verstehe ich es nicht. Erklär es mir bitte.

Warum sollte egoistisches Verhalten in der Pandemie (im Sinne, Ich mache das, was ich darf und „mir zusteht“, auch wenn es plausible Gründe gibt, es nicht zu tun, z.B. nach Malle fliegen, auf eine Demo gehen etc.), wirksamer das Infektionsgeschehen negativ beeinflussen, als solidarisches Verhalten (im Sinne, Ich verzichte freiwillig auf Verhalten, das zwar legal ist, aber dennoch anderen direkt oder indirekt nützt)?

Das gesamte Interview in der BILD, inkl. Aussage zu Reisen: https://www.google.de/amp/s/m.bild.de/p ... obile.html

Wir sind jetzt bei 130, letzte Woche 104.

Doch, wir sind in einer Dilemma Situation, Du beschreibst sie ja selbst

Det Schutz der Gesundheit (Art.2) wird bei Schließung der Restaurants und Kinos höher priorisiert, als die freie Berufsausübung (Art. 12). Dasselbe bei Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren, hier besteht das Dilemma mit der Versammlungsfreiheit, der freien Entfaltung der Persönlichkeit sowie der Unverletzlichkeit der Wohnung und dem Gesundheitsschutz. Alles Grundrechte in unserem Grundgesetz.

Nur einseitig auf das für einen selbst gerade relevante Recht zu pochen, springt zu kurz, für einen selbst und ganz sicher für die verantwortliche Politik.

Und das von Dir...


Ich meinte das im folgenden Sinne: wenn jeder seinen Egoismus (der der Grundantrieb eines jeden Menschen ist) mal sinnvoll kanalisieren würde, hätten wir die Probleme gar nicht. Dann würde sich die Frage nach "unsolidarischem" Verhalten gar nicht stellen, denn der egoistisch motivierte Erhaltungstrieb wäre stärker.

Im Übrigen wird Dir der Demogänger wortreich erklären, warum sein Verhalten solidarisch ist - er kämpft ja für Anderen. Der Mallorca-Urlauber ebenfalls, er will ja der armen Touristik-Region helfen.

Falls Du in meinen Posts einen gewissen Zynismus findest oder verbitterten Sarkasmus, dann hat das durchaus seine Gründe...

Da wird er erneut recht behalten, der Lauterbach.

Der Grund, warum niedergelassene Ärzt*innen AZ nicht verimpfen wollen, ist die zeitintensive Aufklärung, die damit aktuell verbunden ist. Für Ärzt*innen ist das Impfen ja ein Zusatzgeschäft - in ziemlich lukratives, wie das Testen, wenn es wie am Fließband funktioniert (20 bzw. 35 Euro pro Impfung). Da sind zeitintensive Gespräche und Patient*innen-Fragen schwierig.

Insofern wird AZ dann eher in den Impfzentren verimpft, wo Ärzt*innen das aktuell tatsächlich wie am Fließband tun, mit einem Stundensatz von bis zu 175 Euro - und das ohne einen normalen Praxisbetrieb nebenher.

Gleichzeitig ist die Impfbereitschaft prinzipiell hoch und der Impfstoffanteil von AZ im 2. Quartal bei ca. 20 Prozent.

Insofern sind beide Aussagen Lauterbachs plausibel.

Der Hausarzt hat Irma oder ihren Mann halt auch am nächsten Tag wieder vor der Nase sitzen, falls die Impfung Nebenwirkungen haben sollte. In einem Impfzentrum passiert das nicht. Entsprechend, so kann ich mir vorstellen, schaut er etwas genauer hin als bei einer Massenimpfung in einem Impfzentrum.

Die Mutter (eine Ärztin) eines Schüler an der Privatschule einer mir sehr nahestehenden Person erzählt unlängst, dass er seine Mutter gar nicht mehr sieht, weil sie seit vielen Tagen beim Impfen hilft. Bei 120€ pro Stunde würde ich auch mal ein paar Tage für je schlappe 1000€ zusätzlich impfen.

Machen wir uns nichts vor, wenn man die Weltbevölkerung durchimpft und die reichen Länder vielleicht mehrmals pro Jahr, ist das halt auch ein Bombengeschäft.

Denke ich auch - werde allerdings um Astra einen großen Bogen machen. Nachdem jetzt mehrere Menschen in meinem Umfeld danach erhebliche Probleme hatten, nehme ich lieber was Anderes. Aber bis ich dran bin, sind vermutlich noch 5 Impfstoffe auf dem Markt...

Ich stelle mich nach wie vor hinten an. Auch in der Hoffnung, dass sich dann der beste Impfstoff herauskristallsiert hat und ich diesen nehmen kann.
Ich gehe davon aus, dass noch mehrere Stoffe kommen werden und auch noch viele mehr oder weniger freiwillige Impfangebote.