FMMT hat geschrieben:
Also, mehrere Bekannte von mir könnten in den nächsten Jahren ihr Abitur machen, oder eben auch nicht

.
Sie wissen bisher absolut nicht, was sie danach machen sollen, ....
Hi Matthias,
ohoh.... wie aufregend für Dich! ....
Ich wusste damals auch noch nicht was ich werden sollte -
am liebsten wäre ich nach der 10. abgegangen, und hätte was Richtiges gemacht - mit Pferden am liebsten, und mit Geld verdienen und nicht mit dem langweiligen Schulkrams (ich hatte bis dahin gute Noten, aber mir war vieles einfach nur zugefallen)
Meine Eltern hatten beide "nur" Volksschule und wollten unbedingt, daß meine Schwester und ich Abi machen, "um es mal besser zu haben" - aber nicht daß wir studieren würden - das wäre nur was für die Oberklasse und überhaupt zu teuer...

(also, einerseits entschlossen, andererseits, hm

) .
Da ich mich gegen Ende der 10. Klasse nur bei 2 Sachen beworben hatte (2 Absagen) und eh nicht so recht wusste, was ich will, bin ich halt weiter in die Schule gegangen, es war eh Gymnasium, also nicht vorgesehen, früher abzugehen.
in der 11. bis 13. Klasse gings aber mit meinen schulischen Ergebnissen etwas runter (schwere Leistungsfächer gewählt (Mathe und Chemie), weil ich kein "Schlabber-Abi" mit Deutsch und Religion machen wollte - dann aber wenig Bock, dafür Führerschein, Jungs, Moped, und so was im Kopf .... ) und nach der 13. hatte ich dann ein Abi mit Schnitt 3,3 und wusste eigentlich immernoch nicht recht, was ich wollte.
Dann habe ich während der 13. dann Bewerbungen geschrieben, 8 Stück auf 7 verschiedene Berufe, da ich ja nicht wusste

.... Polizei hat mich abgelehnt, da zu kurzsichtig (-5,75 auf beiden Seiten, ich glaub' des hätt ich gerne gemacht .... ) , die kaufmännischen Sachen habe ich Absagen bekommen - und eine Lehrstelle als techn. Zeichnerin habe ich dann bekommen.... gemalt hatte ich immer schon gerne

... und mein Moped auseinander genommen auch...
Und da habe ich mit Glück gehabt - das war vom Fach her genau meine Richtung, stellte sich nachher heraus. In der Berufsschule wurden wir Abiturienten (kaum ein Drittel der Klasse) gebeten, uns etwas zurückzuhalten, damit die anderen auch eine Chance hatten

, ansonsten hatte ich durchweg super Noten auf Alles (Lehre mit Note 1,0 abgeschlossen) - und danach richtig Bock, wieder was richtiges zu lernen.
3 Monate habe ich nach den 3 Jahren Lehre dann als Zeichnerin gearbeitet - und dabei nur einen Hungerlohn bekommen

. Das ging gar nicht.
Und das folgende Maschinenbaustudium an der FH war klasse: genau das was ich wollte: in den ersten 2 Mathevorlesungen wurde der Stoff der 12. und 13. Klasse wiederholt, und dann gings ab: Beweise und komplexe Zahlen .... das war so geil! ... und ich hatte Bock das zu tun....
Studium endete als Jahrgangsbeste mit Note 1,4 ... und ich hatte im Gegensatz zu 80% meiner Studienkollegen, die erstmal nix hatten, direkt danach sogar 2 Jobs zur Auswahl.
Kurz: ich hätte lieber nach der 10. Klasse eine Lehre gemacht, dann Fachabi oder Abi, dann Maschbau studiert, anstatt mich bocklos auf Wunsch meiner Eltern zum Abi zu quälen, in einer Zeit, in der dies nicht zu mir passte.Gut ausgegangen ist es bei mir trotzdem ....
Eine Zeit, in der man sieht, was man schafft (wie Chris' Job im Wald

) tut total gut

,
und auch eine Zeit, in der es hart ist, ist in Ordnung.
Irgendwann findet man heraus, wo man hinwill

, auch Deine Bekannten
