Moin,
Wagnerli hat geschrieben:
Wenn im Flüchtlingsheim die Menschen wegen ihrer Religion in Streit geraten, müssen man ihnen verdeutlichen, dass hier alle friedlich nebeneinander existieren. Auch das ist nicht selbstverständlich für die Menschen.
ich finde, dass Du das zu blauäugig siehst.
Religiöse und ethnische Konlfikte sind häufig der Grund für die Auseinandersetzungen in den Heimatländern
dieser Menschen, die an Grausamkeit immer neue Rekordwerte erreichen und damit gerade der Grund für die Flucht sind.
Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen, dass die ausgerechnet hier dann den friedlichen und toleranten Umgang miteinander lernen. Denn sie sind hier, weil sie genau daran, dass sich diese Problem lösen lassen, nicht mehr glauben.
Wagnerli hat geschrieben:
Was den Umgang mit einander oder auch den Ämtern und Behörden betrifft, darf man auch nicht vergessen,
dass der Umgang, den wir hier pflegen, in anderen Ländern nicht selbstverständlich ist.
Das muss auch gelernt werden.
auch hier habe ich starke Zweifel.
Diese Menschen leben in zweiter und dritter Generation hier, und behandeln Frauen immer noch wie Ware.
Dass sie keine Frauen als Ansprechpartner akzeptieren, habe ich auch mehrfach von meinen Schatzi berichtet bekommen, die in einer Krankenkasse "am Tresen" arbeitet. Schatzis Tochter hat auch eine türkischstämmige Freundin. Wenn Schatzi ihre Tochter dort von einer Verabredung abholt, darf sie nicht ins Haus, weil sie nur eine Frau ist, und muss auf der Straße warten. Jetzt wird natürlich das Argument mit den "Einzelfällen" kommen, oder dass man einen Freund/Nachbarn hat/kennt, der total nett und gut integriert ist. Sorry, aber 3500 Zwangsehen(1) pro Jahr und rund 10 - 15 Ehrenmorde(2) sprechen für mich eine andere Sprache.
Um das klar zu sagen - ich schreibe auch bewusst immer über Menschen - diese Menschen haben selbstverständlich Menschrechte. Man darf sie nicht ertrinken lassen, nicht mit Hassparolen überziehen und ihnen schon gar nicht Gewalt antun. Sie haben Anspruch auf eine menschenwürdige Unterbringung und auf eine faire Behandlung.
Das Geld - sollte bei entsprechendem politischem Willen - auch kein Problem sein. Das ist schon richtig. Wenn ich die prognostizierten 700.000 ... 800.000 Flüchtlinge in diesem Jahr mit ein paar Hundert Eur/Monat zum (Über)Leben pro Kopf multipliziere, komme ich auf Beträge, die im Vergleich zur Bankenrettung, Eurokrise, Verteitigungshaushalt... Peanuts sind.
Bei der Integration von so vielen muslimischen Flüchtlingen habe ich aus den genannten Gründen allerdings starke Bedenken, dass das funktionieren kann. Und das liegt meiner Meinung nach nicht daran, dass wir nicht gastfreundlich oder tolerant genug ihnen gegenüber waren: In den 1960er Jahren sind Millionen Gastarbeiter hier her geholt und willkommen geheißen worden. Von den ganzen Süderopäern (Italiener, Spanier, Portugiesen, Griechen) hört man nichts, die leben hier gut integriert und friedlich. Entschuldigt bitte die flappsige Formulierung, die dem Versuch geschuldet ist, mich auch mal kurz zu fassen, aber es sind immer nur "die Türken", die immer noch "Ärger machen". Mein Eindruck wird von einer
Studie des BMI, die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Islam Konferenz bestätigt:
[url=http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Themen/Politik_Gesellschaft/DIK/mld_ze.pdf?__blob=publicationFile]Defizite bei der strukturellen Integration: Die Studie macht deutlich, dass Probleme bei der strukturellen Integration, u.a. mit Blick auf Schulabschlüsse oder Erwerbstätigkeit, bestehen. Hierbei zeigt sich, dass türkische Migranten nicht nur im Vergleich zu Migranten aus südeuropäischen Anwerbeländern und zu Aussiedlern, sondern auch im Vergleich zu Migranten aus anderen muslimischen Herkunftsländern beim Indikator Schulbildung relativ schlecht abschneiden.
[/url]
(Keine Ahnung warum ich den Link nicht hingbastelt bekomme, mit ein wenig Klicken sind die "Zentralen Ergebnisse", aus der dieser Satz stammt, aber zu finden.)
Wie schon gestern abend geschrieben. Ich bin sehr nachdenklich und habe keine Lösung. Sicher bin uch mir nur bei dem fett gedrucktem Absatz.
Viele Grüße,
Christian
(1) Laut einer Studie des Bundesfamilienministeriums von 2009
(2)
http://www.ehrenmord.de/doku/doku.php