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Diese ganze Diskussion in den Medien macht mich ganz schugge In St. Tropez lief ich am Hafen entlang, als 4m über mir ein Deutscher auf seiner Yacht gerade frühstückte. Erstmals stellte sich mir die Frage, ob ich arm bin.

Findet ihr, dass ihr arm seid oder nehmen uns alle auf den Arm mit diesem "Hilfe-ich-werde-arm"-Gedönse?

wenn ich meinen kontostand sehe, finde ich mich arm. das ist aber eher eine subjektive befindlichkeit. schließlich kann ich morgen mal zack zum IKEA fahren und mir da ein regal kaufen. ich besitze zwar kein auto, aber immerhin momentan 4 fahrräder. eine yacht brauche ich nicht. nicht mal ein einfamilienhaus. wenn ich raus will, gehe ich eben an die isar.

wir waren mal in marokko und so ein berber wollte uns schmuck andrehen. als ich ihm gesagt habe: "aber wir sind arm", weil eben unser kontostand sehr düster aussah, hat er mich leicht verwirrt angeguckt.

wir sind nicht arm, wir tun nur so. oder eben nur relativ arm. verglichen mit dem berber sind wir stinkreich, verglichen mit dem yachtbesitzer arme hunde. außerdem konntest du schließlich urlaub in südfrankreich machen. also kannst du nicht arm sein.

Was nützt mir aber der arme Berber, wenn um mich herum alle schicke Autos fahren und eigene Häuser besitzen? Den Berber seh ich nicht, die anderen aber jeden Tag.

ist doch ganz einfach:

"Arm ist, so definiert es die EU, wer als Alleinlebender weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verdient, also 781 Euro netto", sagte Scholz dem Blatt. Als reich gelte dagegen, wer als Alleinlebender im Monat netto mehr als 3418 Euro zur Verfügung habe oder als Familie mit zwei Kindern mehr als 7178 Euro netto im Monat.

http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 28,00.html

Dann bin ich definitiv eher arm als reich

Also, ich bin im Augenblick nach landläufiger Definition arm. Das gibt mir aber die Freiheit zu tun und zu lassen, was ich möchte. Ich war auch schon nach landläufiger Definition reich. Hat beides Vor- und Nachteile, aber: Was nützt mir das Boot, wenn ich keine Zeit habe zu segeln, was nützt mir das 2. Auto, wenn ich keine Zeit habe, es zu fahren? Dafür habe ich jetzt viel mehr Zeit, und das wiegt die Nachteile mehr als auf.

Verglichen mit einem Großteil der jetzigen und bisherigen Weltbevölkerung bin ich immer noch stinkreich und dem lieben Gott jeden Tag dankbar, das ich als stinknormaler Deutscher geboren wurde.

Da ist was dran...! Auffällig war, dass selbst am sonnigen Wochenende 99% aller Yachten völlig leer im Hafen standen. Nur die kleinen alten Böotchen tuckerten rum.

was dann heißt: lieber kleine bötchen backen, dafür mit ganz viel lebensfreude.

Das hast Du schön formuliert

Zufriedenheit ist gottseidank immer noch nicht käuflich.
Allerdings kann man sich mit entsprechenden Geldmitteln die Unzufriedenheit etwas erleichtern.

Nette Definition, wenn man arm an Geld meint. (Frei-)Zeit, Familie, Gesundheit etc. kann aber auch arm oder reich begründen. Die individuelle Mischung macht es eben.

Insgesamt sollten wir Deutsche uns aber nicht von Yachtbesitzern blenden lassen, sondern auch mal zufrieden sein. Das kotzt mich an Deutschland eigentlich immer wieder an, daß hier viele "rumjammern", obwohl es Ihnen eigentlich gut geht. Schauch ich dann nur oberflächig in die richtig "armen" Länder, muss ich feststellen, daß es bei uns wirklich nur einigen wenigen Menschen richtig schlecht geht.

Das soll jetzt aber bitte nicht heißen, daß Ihr Euch ab sofort selbstzufrieden zurücklehnen sollt.

Und diese 60% haben sie aus der Relativitätstheorie abgeleitet? Oder hat ihnen das Papst gesteckt? Ich bin doch immer wieder erstaunt, was die da so alles rausfinden

Finde ich auch seltsam. Wenn schon, dann 42%.

Ich bin per Definition auch arm, aber nicht mehr lange... Und reich war ich auch schon mal, ist uncool weil man sich ständig Sorgen um sein Geld macht.

Klar, dann lieber schnell weg damit

na logo alder schnell wech mit dem drech, brennt ja inner tasche das zeuchs.