kaiseravb hat geschrieben:
Aber ich bin mir auch nicht sicher, gut, Wasserversorgung sowieso nicht, aber ob sozialer Wohnungsbau, selbst vor dem Hintergrund eines funktionierenden Wettbewerbs, in privater Hand sehr sinnvoll ist.
Es gibt nach der Privatisierung keinen sozialen Wohnungsbau mehr. Die Investoren verpflichten sich, die Mieten in bestimmten Grenzen für einige Zeit zu halten und das wars. Danach gehts ab.
Oder man machts andersrum, die Mieten bleiben, aber die Investitionen in Instandhaltung und Modernisierung werden auf Null gefahren. Ich habe mich immer gefragt, wieso der Eigentümer meines Hauses, der hier selbst wohnt, nie was macht und auch teilweise wirklich wartet bis der Schaden da ist und die Sache dann teurer wird. Die Erklärung war ganz einfach, nachdem ich mal kurz den Taschenrechner genommen habe... Das rentiert sich und zwar richtig!
Ein privater Investor, der seinem Fonds verpflichtet ist, hat keine Interessen an sozialen Dingen. Ich weiß, dass gleich wieder jemand mindestens denken wird "drullse Du nervst" aber so ist es nunmal. Er will Rendite haben und die bekommt er nicht, wenn er am Jahresende bei Plusminus-Null ankommt.
Eine Wohnungsgesellschaft, die darauf ausgerichtet ist, für ihre Mieter da zu sein und die in Dekaden plant und nicht in Quartalen, wird allerdings sehr darauf bedacht sein, dass die Mietsubstanz in Ordnung ist und bleibt, damit der Leerstand so gering wir möglich gehalten werden kann. Eine erträgliche Miete gehört dazu.
Aber was rede ich - in der heutigen Zeit geht es ums Geld, nicht um den Menschen. Wer's nicht glaube, schaut mal nach Paris und auf den dortigen Wohnungsmarkt...