vb_man hat geschrieben:
Ich finde die Anhäufung von sog. deutschen Klischees einfach unerträglich. Der Stechschritt, das arische Blond, der schwere Akzent; in diesem Kontext ist auch Wagner unerträglich. Wenn Volkswagen als deutsches Unternehmen es zuläßt, daß das deutsche Image in den USA so verzerrt dargestellt wird, dann läuft da einiges in die falsche Richtung. Ich halte es für ausgeschlossen, daß Chrysler die Marke Dodge in Deutschland mit einem fettärschigen Hamburgerfresser bewerben würde.
Ich denke Du bist zu analytisch und gebildet. Der Durchschnittsami hat halt das Bild des deutschen als etwas steiff, schweren Akzent (und den haben viele der Deutschen die ich hier getroffen habe schon, ich bin einer der wenigen die ihn nicht haben) und das Blond kommt nicht von der Hitler/Arier Idiotie, sondern von den blonden Models (Klum, Schiffer, etc.). Du musst bedenken, dass das Auto an Moechtegernrennfahrer verkauft werden soll (sprich Teenager mit reichen Eltern), die wiederum wenig blassen Dunst von Geschichte haben, und nur den "Deutschen" aus den Filmen kennen. Von daher ist die Werbekampagne sehr gut auf die Zielgruppe zugeschnitten (i.e. zeigt ihnen das ihr Honda, etc. Mist ist, und dass das Deutsche "Ingeneering" den VW so viel besser macht. Sagt ja sogar der "Deutsche" in der Werbung.).
Du gehst einfach von einer VIEL zu grossen Weltoffenheit und zu grossem Weltwissen aus. Selbst gute Freunde von mir, die als Ingenieure relative intelligent sein sollten, finden es witzig mich als Scherz Nazi zu nennen. Ich nehme es ihnen nicht uebel, weil die es einfach nicht besser wissen (auch nachdem ich den Unterschied Deutsch/Nazi dargelegt habe).
Ob die Werbekampagne aus deutscher Sicht vernuenftig ist, ist eine andere Frage. Ich denke sie ist zumindest etwas geschmacklos. Die Kampagne ist aber auf die Zielgruppe "gut" zugschnitten.