Anja hat geschrieben:
Abschiebungen beschleunigen = schnellere Entscheidungung im Asylverfahren oder wenn kein dauerhaftes Bleiberecht dann schnellere Organisation der Rückreise?
Sofern "Abschiebungen beschleunigen" tatsächlich bedeuten soll "schnellere Entscheidung im Asylverfahren" unterschreibe ich das voll und ganz. Ich habe allerdings den Eindruck, dass es bedeuten soll, oder zumindest klingen soll wie "wir wollen mehr
Ausländer rausschmeissen". Es ist ja nicht so, dass es nicht (glaube ich) ganz brauchbare Regeln gäbe, wer hier bleiben kann und wer nicht. Man darf sich halt nicht drüber hinwegtäuschen lassen, dass diese Regeln gerade auf recht viele Menschen zutreffen.
Ich hab grad spaßeshalber mal "wie viele abschiebungen sind rechtswidrig" gegoogelt und nichts brauchbares über Verhältnisse etc. gefunden, nur Einzelfälle, allerdings kamen Artikel zum Vorschein, die besagen, dass es wegen der Zustände in den "Randländern" offensichtlich inzwischen mitunter sogar gerichtlich für rechtswidrig gehalten wird, das Dublin-Abkommen anzuwenden. Ich habe es zugegebenermaßen nur überflogen und weiß nicht, ob das Rechtskraft bekam, aber das wäre schon sehr deutlich, dass es mit "Abschiebungen beschleunigen" so einfach nicht ist, wenn man nicht das Grundgesetzt außer Kraft setzen will.
Zitat:
Ich halte beides für gut, da ich eine längerfristige Unterbringung in Transitzentren für definitiv nicht hilfreich erachte. Weder für den Verbleib, noch für die Rückkehr ins Heimatland. Ich frag mich warum so wenig Menschen die Rückkehrberatung und die dabei mögliche finanzielle Unterstützung nutzen.
Ersteres stimmt. Vor allem, weil ich es persönlich am Rande der Widerwärtigkeit empfinde, dass deutsche Ministerpräsidenten grenznahe Lager, Transitzentrum/Ankerzentrum/Abschiebezentrum, Name egal, mit Standgerichten fordern können, ohne sofort zurücktreten zu müssen oder alternativ mit Schimpf und Schande aus dem Amt gejagt werden.
Die gehobene Bildzeitung:
https://www.welt.de/newsticker/news1/ar ... er-ab.htmlSeehofer hat geschrieben:
"Polizisten, Ärzte, Dolmetscher und Richter sitzen, die innerhalb kurzer Zeit entscheiden, wer bleiben darf und wer nicht."
Letzteres aber, naja, man nimmt ja so als gemeiner Flüchtling gewisses auf sich, um endlich das Land der Träume, wo man auf was auch immer gehofft hat, erreicht zu haben. Warum sollte man denn einfach so wieder gehen? Jetzt unabhängig davon, wo man herkommt. Man wollte ja möglicherweise aus rechtschaffenen Gründen irgendwo anders hin, als zuhause.
Ich wollte mich ja hier eigentlich halbwegs raushalten. Irgendwie kann ich aber doch nicht glaub ich.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich jedoch, dass Behörden, leider im Rahmen ihrer personellen Möglichkeiten, durchaus bemüht sind. Letzte Woche rief doch hier glatt eine Dame der Ausländerbehörde im Landratsamt an und fragte freundlich, ob wir bezüglich der anstehenden Einschulung unserer Tochter ob des ja bestehenden Migrationshintergrundes irgendwelche Fragen hätten, Hilfe benötigten oder noch ein Sprachkurs nötig wäre. Bei uns gibts natürlich grundsätzlich nicht so viele Leute, aber wenn die das bei allen machen, dann finde ich es gut und zielführend.