/Zitat entfernt
Sehe ich ähnlich!
Tatsache ist, dass das Auto in der DDR einen ganz anderen Stellenwert hatte als heute / hier.
Man ist damit aufgewachsen. Man wusste, dass eine der allerersten Amtshandlungen als gerade volljährig Gewordene(r) darin bestand, eine Auto-Anmeldung zu unterschreiben. Die gut wegzupacken und - sofern man wirklich ein Auto WOLLTE - immer mal wieder rauszuholen und nachzufragen.
Eine Autoanmeldung zu haben funktionierte so ähnlich wie heute der Aktienhandel.
Man BRAUCHTE nicht wirklich ein Auto. Ich habe sowohl in Berlin als auch auf dem platten Dorf mit 344 Einwohnern gelebt und kann daher beides einschätzen. Auf dem Dorf fuhren Busse. Manchmal nur 2x am Tag. Aber man hat sich damit arrangiert. Um nach dem PA-Unterricht (Produktive Arbeit = auf dem Dorf war das durchaus auch Feldarbeit mehrere km von der Schule entfernt!) wieder zur Schule zu kommen, musste man trampen! Weil zu der Zeit eben kein Bus fuhr. Man trampte dann zu zweit. Das kannten die Leute auf dem Dorf. Wir sind nie zu spät zum Unterricht gekommen.
Zur Zeit der Wende war meine Autoanmeldung gerade 7 Jahre alt. Also noch nicht zuteilungsreif. Ich hätte auch gar nicht gewusst, was ich mit einem Auto in Berlin hätte anfangen sollen! Ich hätte die Anmeldung teuer weiterverkauft.
Wir hatten nichtmal beim zweiten Kind ein Auto. Wir sind mit der Bahn in den Urlaub gefahren. Das ganze Gepäck für eine 4 köpfige Familie im Kinderwagen und auf Rucksäcken verteilt.
Und wir waren durchaus glücklich und zufrieden!
Also erzähl mir nichts, C
