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Interessant. Ab wann geht es einem "zu gut"?

Nur damit ich weiß, ob ich jammern darf oder nicht.

Damit stimmst Du mir zu, wenn ich sage: helfen ja aber nur bis zu einem gewissen Punkt.

Ich habe die Misere in Syrien nur zu einem minimalen Teil verursacht - also helfe ich auch minimal. Paßt doch.

Oder nicht?

Genau. Im Jahr 2015. In Stuttgart oder München. Du weisst, wovon ich rede!
Und nein: Ich kann nicht so einfach aufs Land ziehen, wo das Leben viel billiger ist, weil ich nen Scheiss gelernt hab, mit dem man nen guten Job eben nur in den großen teuren Städten relativ sicher hat (in meinem Fall z.B. Hamburg, München, FFFM, Heidelberg). Blöd gelaufen.

Habe ich doch geschrieben. Sobald Du ein eigenes Haus abbezahlst.

Du wohnst, so wie ich, in der teuersten Region Deutschlands. Selbst wenn Deine Eltern auch dort ihr Haus haben, muss man noch den exorbitanten Preiszuwachs berücksichtigen. Allein deshalb müssen Münchner heute viel länger für ihre Wohnung zahlen, als das noch ihre Eltern mussten.

Du laberst nur. Was machst du besser oder mehr als ich?
Greifst immer irgendwelche Sachen auf, die ich schreibe, ziehst sie ins pseudo-theoretische oder philosophische und gehst konkreten Fragen aus dem Weg.

Naja, aber mal so unter uns. Ich war schon in Neuseeland, Thailand, mehrfach auf Hawaii und man gönnt sich mehr, als die Eltern das getan haben.
Meine Eltern hätten sich kein Haus in Frankfurt leisten können. Allerdings hatten sie schon sehr früh Kinder und wenig Zeit Geld bei Seite zu legen.

Ach mein Boss erzählte mir die Tage, dass sein Haus Dank der niedrigen Zinsen deutlich früher abbezahlt sein wird, als geplant.

Das kann ich kaum glauben. Meine Eltern mussten in den 70ern, Zinsen von über 8% bezahlen und haben aus dem Grund jahrelang nichtmal getilgt. Von den Zinsen ist man doch schon seit 10 Jahren meilenweit weg.

Nein, das passt leider nicht.

Die Verantwortung für eine Tat und die Verantwortung für die Folgen einer Tat sind zwei Paar Schuhe. Wenn ein Mann im See zu ersaufen droht, bist Du nicht für die Ursachen verantwortlich. Wohl aber für die Folgen. Du bist zur Hilfe verpflichtet, falls Du in der Lage bist, zu helfen.

Wenn Du nun sagtest, Du ziehst den Mann nur einen Meter weit in Richtung des rettenden Ufers, denn damit sei Dein Teil der Verantwortung sicher abgegolten, dann ist das offensichtlicher Unsinn.

Gut, dann darf ich jammern. Und nicht zu knapp.

Kein Gejammer, simple Feststellung. Man steht halt vor der Wahl, für den Rest seines Lebens 1500,- euro kalt für eine 3 Zimmer Wohnung mit 70qm einer anderen Person in den Arsch zu blasen, oder für den Rest seines Lebens 1500,- euro für das eigene Heim abzudrücken. Zahlen musst Du die 1500,- hier sowieso. Welche der beiden Alternativen man wählt, bleibt einem selbst überlassen.

Dir schlage ich jetzt einfach vor, Deinen dicken Mercedes und Deine Räder zu verkaufen. Ein Rad kannste ja für Deine Mobilität behalten. Mit dem Erlös kannste den Flüchtlingen helfen. Denn so wie Du hier argumentierst, ist das DEINE Pflicht.

Manche wie z.B. drullse engagieren sich z.B. im THW ohne dies groß an die Glocke zu hängen.
Andere labern bei FB oder auch hier seitenweise über unsere Pflichten und unsere Verantwortung gegenüber dem Rest der Welt, erwähnen aber im Gegenzug, dass sie mehr Steuern zahlen als das durchschnittliche Bruttoeinkommen und dennoch so wenig für die Flüchtlinge tun, dass eine Aufzählung dieser Taten peinlich wäre.

Damit bin ich raus. Ich find's mittlerweile unerträglich hier.

Genaue Zahlen habe ich nicht mehr wg. dem Haus, aber soweit ich weiß, war es Anfang der 70er schon durch. Natürlich mit Eigeneleistung und billiger Bauplatz. Als Alleinverdiener geht das auf jeden Fall nicht mehr. Ich kenne keinen aus meiner alten Gemeinde, der das schafft.

Das finde ich jetzt aber Schade, weil die unterschiedlichen Standpunkte die Diskussion interessant machen.

Ich auch

Ich hätte es vielleicht freundlicher ausgedrückt. Aber inhaltlich ist auch mein Eindruck so...

Theoretische Diskussionen über Moralvorstellungen bringen uns nicht weiter...