Cogi Tatum hat geschrieben:
drullse hat geschrieben:
...Genau DAS meinte ich im Übrigen: das Abwinken "Ach, die lernen das auch noch und dann hat sich das erledigt." Ich bin der gegenteiligen Meinung. Diese Strömung kommt nicht von irgendwo und ungefähr... Aber da müssten man eben auch als sogenannte etablierte Partei mal richtig Kante zeigen und das kann niemand dort. Weil es eben in aller Regel um Macht geht und nicht um Sachfragen...
Dann mal bitte etwas konkreter: Wie soll eine etablierte Partei z. B. bei den AfD-"Themen" bzw. Vorwürfen wie
Meinungsdiktatur ("man darf ja nichts mehr sagen"), Umvolkung, Vogelschiss, Staatsmedien, Rassenlehre (Ausbreitungstyp vs. Platzhalter-Typ), dem feuchten Traum der Machtergreifung, pöbelnden AfD-Gästen im Bundestag, usw. richtig Kante zeigen, ohne das der sich unverstanden fühlende jüngere, weiße, männliche Wähler aus dem Mittelstand dann wieder sein "Mimimi" anstimmt?
keko hat geschrieben:
Das kann auch ein Gymnasiallehrer sein, der vor vielen Migranten unterrichtet und damit nicht einverstanden ist. Ich kenne persönlich selbst so einen Fall.
Ich kenne auch so einen Fall. Zum Glück nicht persönlich. Der Name des Gymnasiallehrer ist Björn Höcke.
Haben die etablierten Parteien echte bzw. auch nur halbwegs umsetzbare Lösungsansätze für die tatsächlichen Probleme z.B. in den ostdeutschen Bundesländern in den letzten 25 bis 30 Jahren geliefert?
Demografieproblem durch Wegzug v.a. der Jüngeren? Repräsentationsproblem Ostdeutscher in Führungspositionen in allen Systemen (dasselbe Desaster wie das bei den Frauen)? Steuereinnahmenproblem ostdeutscher Kommunen? Bildungsproblem in allen wesentlichen Ordungssystemen (z.B. Polizei)? Partizipations- bzw. Demokratisierungsproblem? Transformationsproblem in allen wesentlichen Systemen? Usw.
Was getan wurde, war schon von Anfang an ein beschwichtigendes Schönreden von „blühenden Landschaften“. Als das Narrativ verbreitet wurde, habe ich u.a. in Bitterfeld und Leuna gearbeitet, geblüht hat da nix.
Und als das Narrativ nicht wirklich Wirklichkeit wurde, wurde von Jahr zu Jahr vertröstet, es kommt schon noch ... Ich wäre auch sauer.
Schließlich hat Jürgen Habermas sehr klug beschrieben, was endlich „Last“ vom System nehmen würde: Es hätte "seit Langem informierte und anhaltende Debatten über die Fehler beider Seiten beim Modus der Wiedervereinigung geben sollen" (in Leviathan 1/2020) Stattdessen: Schönreden und Vertrösten.
Die AfD ist die Quittung dafür.