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 Betreff des Beitrags: Re: Literatur
BeitragVerfasst: 09 Aug 2009 22:26 
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Das Crash Emu
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Hermann Hesse hat geschrieben:
Kennst du das auch?
Kennst du das auch, daß manchesmal
Inmitten einer lauten Lust,
Bei einem Fest, in einem frohen Saal,
Du plötzlich schweigen und hinweggehn mußt?

Dann legst du dich aufs Lager ohne Schlaf
Wie Einer, den ein plötzlich Herzweh traf;
Lust und Gelächter ist verstiebt wie Rauch,
Du weinst, weinst ohne Halt - Kennst du das auch?

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Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus
flog über alle Lande
als flöge sie nach Haus...

Joseph von Eichendorff


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 Betreff des Beitrags: Re: Literatur
BeitragVerfasst: 29 Aug 2009 22:40 
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Das Crash Emu
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Die schönste Sichtweise auf die wichtigsten Dinge des Lebens hat ihren Ursprung immer noch in den Augen der Kinder.

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Joseph von Eichendorff


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 Betreff des Beitrags: Re: Literatur
BeitragVerfasst: 29 Aug 2009 23:24 
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crazyviech hat geschrieben:
Die schönste Sichtweise auf die wichtigsten Dinge des Lebens hat ihren Ursprung immer noch in den Augen der Kinder.


Schön.

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Die Muße ist die Schwester der Freiheit.
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 Betreff des Beitrags: Re: Literatur
BeitragVerfasst: 23 Okt 2009 09:46 
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Das Crash Emu
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Zitat:
Das perfekte Herz

Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter über sein schönes Herz. Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: „Nun, Dein Herz ist nicht mal annähernd so schön wie meines!“ Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an. Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig und es gab einige ausgefranste Ecken... genau gesagt... an einigen Stellen waren tiefe Furchen, wo ganze Teile fehlten. Die Leute starrten den alten Mann an: Wie kann er behaupten, dass sein Herz schöner sei? Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: „Du musst scherzen“, sagte er,„Dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und Deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen.“ - „Ja“, sagte der alte Mann,„Deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit Dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau sind, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze. Denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der Andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diesen Menschen empfinde. Ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst Du jetzt, was wahre Schönheit ist?“ Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen. Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten Herz und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Dieser nahm das Angebot an und setzte es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten Herzens und füllte damit die Wunde in des jungen Mannes Herz. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte. Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in seinem Herzen fließen. Sie umarmten sich und gingen weg, Seite an Seite.

Narben auf dem Körper bedeuten, dass man gelebt hat...

Narben auf der Seele bedeuten, dass man geliebt hat...

- Verfasser unbekannt -

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 Betreff des Beitrags: Re: Literatur
BeitragVerfasst: 23 Okt 2009 11:38 
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Das meisterhafte Emu
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crazyviech hat geschrieben:
Zitat:
Das perfekte Herz

Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter über sein schönes Herz. Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: „Nun, Dein Herz ist nicht mal annähernd so schön wie meines!“ Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an. Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig und es gab einige ausgefranste Ecken... genau gesagt... an einigen Stellen waren tiefe Furchen, wo ganze Teile fehlten. Die Leute starrten den alten Mann an: Wie kann er behaupten, dass sein Herz schöner sei? Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: „Du musst scherzen“, sagte er,„Dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und Deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen.“ - „Ja“, sagte der alte Mann,„Deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit Dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau sind, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze. Denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der Andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diesen Menschen empfinde. Ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst Du jetzt, was wahre Schönheit ist?“ Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen. Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten Herz und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Dieser nahm das Angebot an und setzte es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten Herzens und füllte damit die Wunde in des jungen Mannes Herz. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte. Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in seinem Herzen fließen. Sie umarmten sich und gingen weg, Seite an Seite.

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 Betreff des Beitrags: Re: Literatur
BeitragVerfasst: 22 Nov 2009 01:18 
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Das Crash Emu
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ein Freund hat geschrieben:
Ein alter Indianer saß mit seinem Enkelsohn am Lagerfeuer. Es war schon dunkel geworden und das Feuer knackte, während die Flammen in den Himmel
züngelten.

Der Alte sagte nach einer Weile des Schweigens: "Weißt du, wie ich mich manchmal fühle? Es ist, als ob da zwei Wölfe in meinem Herzen
miteinander kämpfen würden. Einer der beiden ist rachsüchtig, aggressiv und grausam. Der andere hingegen ist liebevoll, sanft und mitfühlend."

"Welcher der beiden wird den Kampf um dein Herz gewinnen?" fragte der Junge.

"Den Wolf, den ich füttere." antwortete der Alte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Literatur
BeitragVerfasst: 05 Dez 2009 00:07 
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Das Crash Emu
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Schön, wie man das ewige Hin-und-her der Ämter manches Mal zu umgehen weiss:

Zitat:
Urban Legend?

Außerhalb des London Bristol Zoo existiert ein Parkplatz für 150 Autos und 8 Reisebusse.
Innerhalb von 25 Jahren, wurden die Parkplatzgebühren von einem sehr sympathischen Mann eingenommen.
Die Gebühren für ein Auto entsprechend 1,40 und 7,00 für einen Reisebus.
Eines Tages, nach gut 25 Jahren ununterbrochener Arbeit ohne einen einzigen Tag Ausfall, ist der Kassierer verschwunden.
Die Geschäftsleitung des Zoos wandte sich an die Stadtverwaltung und bittet um eine Ersatzperson.
Die Stadtverwaltung forschte ein wenig nach und antwortete dem Zoo, dass die Verantwortung für den Parkplatz selbst beim Zoo liege.
Die Geschäftsleitung des Zoos erwiderte, dass der Kassierer ein städtischer Angestellter sei.
Die Stadtverwaltung wiederum antwortete, das dieser Mann niemals im Dienste der Stadtverwaltung war und kein Geld in die Stadtkasse abgeführt wurde.
Während dessen, entspannt und zufrieden in seiner Villa an einer schönen spanischen Küste , gibt es einen Mann, der ein Drehkreuz am Parkplatz vor dem Zoo installierte und einfach begann, jeden Tag zu kommen und die Parkgebühren für sich zu kassieren. Nach Abschätzung der Behörden beliefen sich die Einnahmen auf ca. 560,- am Tag; und zwar 25 Jahre lang.
Davon ausgehend, dass er auch noch 7 Tage die Woche gearbeitet hat, hat er ungefähr eine Summe von 7 Millionen Euro kassiert.

Und niemand weiß seinen Namen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Literatur
BeitragVerfasst: 05 Dez 2009 00:50 
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linguistisches Weichwaren-Emu
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Statt der reinzitierten Texte könnte man hier doch auch ab und an ein Buch empfehlen, mir gehen nämlich langsam die ungelesenen aus. Also los, wer hat was gelesen und wer kann was empfehlen. Idealerweise bitte mit ein paar Sätzen über die Handlung.

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 Betreff des Beitrags: Re: Literatur
BeitragVerfasst: 05 Dez 2009 01:48 
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Rote Socken Emu

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apanasana hat geschrieben:
Statt der reinzitierten Texte könnte man hier doch auch ab und an ein Buch empfehlen, mir gehen nämlich langsam die ungelesenen aus. Also los, wer hat was gelesen und wer kann was empfehlen. Idealerweise bitte mit ein paar Sätzen über die Handlung.


Ich habe gerade die Milleniums-Trilogie von Stieg Larsson gelesen, skandinavisch düster und richtig spannend! :daumen

http://www.amazon.de/Verblendung-Roman- ... 460&sr=1-1
http://www.amazon.de/Verdammnis-Roman-S ... pd_sim_b_1
http://www.amazon.de/Vergebung-Roman-St ... =pd_cp_b_2
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-56299160.html


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 Betreff des Beitrags: Re: Literatur
BeitragVerfasst: 05 Dez 2009 01:55 
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Das Crash Emu
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Ich les immer mehrere Bücher parallel, nur auf eins mag ich mich thematisch eigentlich nie beschränken. Aktuell sind's:

Effi Briest / Fontane

Der Doppelgänger / Dostojewskij

Das Bernstein-Teleskop / Pullman

Der abenteuerliche Simplicissimus / Grimmelshausen

Die Prüfung / Wilson



Bisher kann ich se eigentlich alle empfehlen, sind nur unwesentlich unterschiedliche Kategorien... ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: Literatur
BeitragVerfasst: 05 Dez 2009 02:43 
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linguistisches Weichwaren-Emu
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crazyviech hat geschrieben:
Ich les immer mehrere Bücher parallel, nur auf eins mag ich mich thematisch eigentlich nie beschränken. Aktuell sind's:

Effi Briest / Fontane

Der Doppelgänger / Dostojewskij

Das Bernstein-Teleskop / Pullman

Der abenteuerliche Simplicissimus / Grimmelshausen

Die Prüfung / Wilson



Bisher kann ich se eigentlich alle empfehlen, sind nur unwesentlich unterschiedliche Kategorien... ;)


Bleib mir weg mit Effi Briest. Seitenlange Beschreibung von dem Blick aus dem Fenster, der dann NICHTS mit der Handlung zu tun hat, bringt mich um den Verstand!
Ich bin da eher einfach gestrickt, die letzten Bücher die ich gelesen habe waren:

1984 von George Orwell (muss man wohl nix mehr dazu sagen)
Persepolis von Marjane Satrapi (ein Buch voller Comics über das Leben im Iran bzw. das Leben einer Iranerin ausserhalb des Iran)
Tears of the Desert von Halima Bashir (Die Lebensgeschichte einer Frau aus Dafur)
The Doors of Perception von Aldous Huxley (Drogenerfahrungsbericht)

Aktuell lese ich noch:
Gödel Escher Bach von Douglas R.Hofstadter
Dafür werd ich allerdings ewig brauchen, wenn ich nicht ein bisschen was zur Abwechslung lese.

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 Betreff des Beitrags: Re: Literatur
BeitragVerfasst: 05 Dez 2009 10:54 
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1. Half-Eiermann Emu
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Uwe Tellkamp - Der Turm

wer immer wieder hört - Kurze, klare Sätze schreiben, kurze klare Sätze schreiben -und ebensolche Texte nur noch zu lesen bekommt, für den ist dieses Buch sprachstilistisch ein Traum. Er kann sehr gut beschreiben und die letzten Jahre der DDR in Dresden im "Intellektuellenkreis" sind wahrhaft amüsant bis tragisch erweckt. Es enthält viele Dinge, die ich nicht wußte. Ein sehr lebendiges, anpsruchsvolles und dennoch mit einem gewissen Suchtfaktor belegtes Buch.

Prädikat: empfehlenswert

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 Betreff des Beitrags: Re: Literatur
BeitragVerfasst: 20 Dez 2009 12:16 
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Das Crash Emu
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Manches Mal ist die Sprache der Zeit weniger in Worten, sondern eher in Photos zu finden:

Die vergangene Dekade.

Eindrücklich, emotional, heftig. Gut.

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 Betreff des Beitrags: Re: Literatur
BeitragVerfasst: 20 Dez 2009 19:06 
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1. Half-Eiermann Emu
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Eine, wie ich finde, sehr schöne Geschichte zum Weihnachtsfest
"Die Kleinen Leute von Swabedoo"

http://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&keyword ... v42vjk5x_b

in Kurzform:

Die kleinen Leute von Swabedoo
Vor langer, langer Zeit lebten kleine Leute auf der Erde. Die meisten von ihnen wohnten im Dorf Swabedoo, und sie nannten sich die Swabedoodahs. Sie waren sehr glücklich und liefen herum mit einem Lächeln bis hinter die Ohren und grüßten jedermann. Was die Swabedoodahs am meisten liebten war, einander warme, weiche Pelzchen zu schenken. Ein jeder von ihnen trug über seiner Schulter einen Beutel und der Beutel war angefüllt mit weichen Pelzchen. So oft sich Swabedoodahs trafen, gab der eine dem anderen ein Pelzchen. Es ist sehr schön, einem anderen ein warmes Pelzchen zu schenken. Es sagt dem anderen, dass er etwas Besonderes ist, es ist eine Art zu sagen "Ich mag dich!" Und ebenso schön ist es, von einem anderen ein solches Pelzchen zu bekommen. Du spürst, wie warm und flaumig es an deinem Gesicht ist und es ist ein wundervolles Gefühl, wenn du es sanft und leicht zu den anderen in deinen Beutel legst. Du fühlst dich anerkannt und geliebt, wenn jemand dir ein Pelzchen schenkt und du möchtest auch gleich etwas Gutes, Schönes tun. Die kleinen Leute von Swabedoo gaben und bekamen gern weiche, warme Pelzchen und ihr gemeinsames Leben war ohne Zweifel sehr glücklich und fröhlich.

Außerhalb des Dorfes, in einer kalten, dunklen Höhle, wohnte ein großer, grüner Kobold. Eigentlich wollte er gar nicht alleine dort draußen wohnen und manchmal war er sehr einsam. Er hatte schon einige Male am Rande des Dorfes gestanden und sich gewünscht, er könnte dort mitten unter den fröhlichen Swabedoodahs sein - aber er hatte nichts, was er hätte dazutun können - und das Austauschen von warmen, weichen Pelzchen hielt er für einen großen Unsinn. Traf er einmal am Waldrand einen der kleinen Leute, dann knurrte er nur Unverständliches und lief schnell wieder zurück in seine feuchte, dunkle Höhle.

An einem Abend, als der große, grüne Kobold wieder einmal am Waldrand stand, begegnete ihm ein freundlicher kleiner Swabedoodah. "Ist heute nicht ein schöner Tag?" fragte der Kleine lächelnd. Der grüne Kobold zog nur ein grämliches Gesicht und gab keine Antwort. "Hier, nimm ein warmes, weiches Pelzchen", sagte der Kleine, "hier ist ein besonders schönes. Sicher ist es für dich bestimmt, sonst hätte ich es lange verschenkt." Aber der Kobold nahm das Pelzchen nicht. Er sah sich erst nach allen Seiten um, um sich zu vergewissern, dass auch keiner ihm zusah oder zuhörte. Dann beugte er sich zu dem Kleinen hinunter und flüsterte ihm ins Ohr: "Du, hör mal, sei nur nicht so großzügig mit deinen Pelzchen. Weißt du denn nicht, dass du eines Tages kein einziges Pelzchen mehr besitzst, wenn du sie immer so einfach an jeden, der dir über den Weg läuft, verschenkst?" Erstaunt und ein wenig hilflos blickte der kleine Swabedoodah zu dem Kobold hoch. Der hatte in der Zwischenzeit den Beutel von der Schulter des Kleinen genommen und ihn geöffnet. Es klang richtig befriedigend, als er sagte: "Hab ich es nicht gesagt! Kaum mehr als 217 Pelzchen hast du noch in deinem Beutel. Also wenn ich du wäre, ich würde vorsichtig mit dem Verschenken sein!" Damit tappte der Kobold auf seinen großen, grünen Füßen davon und ließ einen verwirrten und unglücklichen Swabedoodah am Waldrand zurück. Er war so verwirrt, so unglücklich, dass er gar nicht darüber nachdachte, dass das, was der Kobold da erzählte, überhaupt nicht sein konnte. Denn jeder Swabedoodah besaß einen unerschöpflichen Vorrat an Pelzchen. Schenkte er einem anderen ein Pelzchen, so bekam er sofort von einem anderen ein Pelzchen, und dies geschah immer und immer wieder, ein ganzes Leben lang - wie sollten dabei die Pelzchen ausgehen?

Auch der Kobold wusste das - doch er verließ sich auf die Gutgläubigkeit der kleinen Leute. Und noch auf etwas anderes verließ er sich, etwas, was er an sich selbst entdeckt hatte und von dem er wissen wollte, ob es auch in den kleinen Swabedoodahs steckte. So belog er den kleinen Swabedoodah ganz bewusst, setzte sich in den Eingang seiner Höhle und wartete.

Vor seinem Haus in Swabedoo saß der kleine, verwirrte Swabedoodah und grübelte vor sich hin. Nicht lange, so kam ein guter Bekannter vorbei, mit dem er schon viele warme, weiche Pelzchen ausgetauscht hatte. "Wie schön ist dieser Tag!" rief der Freund, griff in seinen Beutel und gab dem anderen ein Pelzchen. Doch dieser nahm es nicht freudig entgegen, sondern wehrte mit den Händen ab. "Nein, nein! Behalt es lieber," rief der Kleine, "wer weiß, wie schnell sonst dein Vorrat abnimmt. Eines Tages stehst du ohne Pelzchen da!" Der Freund verstand ihn nicht, zuckte nur mit den Schultern, packte das Pelzchen in seinen Beutel zurück und ging mit leisem Gruß davon. Aber er nahm verwirrte Gedanken mit.

Am gleichen Abend konnte man noch drei Mal im Dorf hören, wie ein Swabedoodah zum anderen sagte: "Es tut mir leid, aber ich habe kein warmes, weiches Pelzchen für dich. Ich muß darauf achten, dass sie mir nicht ausgehen."

Am kommenden Tag hatte sich dies alles im ganzen Dorf ausgebreitet. Jedermann begann, seine Pelzchen aufzuheben. Man verschenkte zwar immer noch ab und zu eines, aber man tat es erst nach langer, gründlicher Überlegung und sehr, sehr vorsichtig. Und dann waren es zumeist nicht die ganz besonders schönen Pelzchen, sondern die mit kleinen Stellen und schon etwas abgenutzten. Die kleinen Swabedoodahs wurden misstrauisch. Man begann sich argwöhnisch zu beobachten, man dachte darüber nach, ob der andere wirklich ein Pelzchen wert war. Manche trieben es so weit, dass sie ihre Pelzbeutel nachts unter den Betten versteckten. Streitigkeiten brachen darüber aus, wieviele Pelzchen der eine oder der andere besaß. Und schließlich begannen die Leute warme, weiche Pelzchen gegen Sachen einzutauschen, anstatt sie einfach zu verschenken. Der Bürgermeister von Swabedoo machte sogar eine Erhebung, wieviele Pelzchen insgesamt vorhanden waren, ließ dann mitteilen, dass die Anzahl begrenzt sei und rief die Pelzchen als Tauschmittel aus. Bald stritten sich die kleinen Leute darüber, wieviele Pelzchen eine Übernachtung oder eine Mahlzeit im Hause eines anderen wert sein müsste. Wirklich, es gab sogar einige Fälle von Pelzchenraub! An dämmrigen Abenden fühlte man sich draußen nicht mehr sicher, an den Abenden, an denen früher Swabedoodahs gern im Park oder auf den Straßen spazieren gegangen waren, um einander zu grüßen und sich warme, weiche Pelzchen zu schenken. Oben am Waldrand saß der große, grüne Kobold, beobachtete alles und rieb sich die Hände.

Das Schlimmste von allem geschah ein wenig später. An der Gesundheit der kleinen Leute begann sich etwas zu verändern: viele beklagten sich über Schmerzen in den Schultern und im Rücken und mit der Zeit befiel immer mehr Swabedoodahs eine Krankheit, die Rückgraterweichung genannt wird. Die kleinen Leute liefen gebückt und in schweren Fällen bis zum Boden geneigt umher. Die Pelzbeutelchen schleiften auf der Erde. Viele fingen an zu glauben, dass die Ursache ihrer Krankheit das Gewicht der Beutel sei und dass es besser wäre, sie im Haus zu lassen und dort einzuschließen. Es dauerte nicht lange, und man konnte kaum noch einen Swabedoodah mit einem Pelzbeutel auf dem Rücken antreffen.

Der große, grüne Kobold war mit dem Ergebnis seiner Lügen sehr zufrieden. Er hatte herausfinden wollen, ob die kleinen Leute auch so handeln und fühlen würden wie er selbst, wenn er, wie das fast immer der Fall war, selbstsüchtige Gedanken hatte. Sie hatten so gehandelt! Und der Kobold fühlte sich sehr erfolgreich. Er kam jetzt häufiger einmal in das Dorf der kleinen Leute. Aber niemand grüßte ihn mit einem Lächeln, niemand bot ihm ein Pelzchen an. Statt dessen wurde er misstrauisch angestarrt, genauso, wie sich die kleinen Leute untereinander anstarrten. Dem Kobold gefiel das gut. Für ihn bedeutete dieses Verhalten die "wirkliche Welt"!

In Swabedoo ereigneten sich mit der Zeit immer schlimmere Dinge. Vielleicht wegen der Rückgraterweichung, vielleicht aber auch deshalb, weil ihnen niemand mehr ein warmes, weiches Pelzchen gab - wer weiß es! - starben einige Leute in Swabedoo. Nun war alles Glück aus dem Dorf verschwunden. Die Trauer war sehr groß.

Als der große, grüne Kobold davon hörte, war er richtig erschrocken. "Das wollte ich nicht" sagte er zu sich selbst, "das wollte ich bestimmt nicht. Ich wollte ihnen doch nur zeigen, wie die Welt wirklich ist. Aber ich habe ihnen doch nicht den Tod gewünscht." Er überlegte, was man nun machen könnte, und es fiel ihm auch etwas ein.
Tief in seiner Höhle hatte der Kobold eine Mine mit kaltem, stacheligen Gestein entdeckt. Er hatte viele Jahre damit verbracht, die stacheligen Steine aus dem Berg zu graben und sie in einer Grube einzulagern. Er liebte dieses Gestein, weil es so schön kalt war und so angenehm prickelte, wenn er es anfasste. Aber nicht nur das: er liebte diese Steine auch deshalb, weil sie alle ihm gehörten und immer, wenn er davor saß und sie ansah, war das Bewusstsein, einen großen Reichtum zu besitzen, für den Kobold ein schönes und befriedigendes Gefühl.

Doch jetzt, als er das Elend der kleinen Swabedoodahs sah, beschloss er, seinen Steinreichtum mit ihnen zu teilen. Er füllte ungezählte Säckchen mit kalten, stacheligen Steinen, packte die Säckchen auf einen großen Handkarren und zog damit nach Swabedoo. Wie froh waren die kleinen Leute, als sie die stacheligen, kalten Steine sahen! Sie nahmen sie dankbar an. Nun hatten sie wieder etwas, was sie sich schenken konnten. Nur: wenn sie einem anderen einen kalten, stacheligen Stein gaben, um ihm zu sagen, dass sie ihn mochten, dann war in ihrer Hand und auch in der Hand desjenigen, der den Stein bekam, ein unangenehmes, kaltes Gefühl. Es machte nicht so viel Spaß kalte, stachelige Steine zu verschenken wie warme, weiche Pelzchen. Immer hatte man ein eigenartiges Ziehen im Herzen, wenn man einen stacheligen Stein bekam. Man war sich nicht ganz sicher, was der Schenkende damit eigentlich meinte. Der Beschenkte blieb oft verwirrt und mit leicht zerstochenen Fingern zurück.

So geschah es nach und nach immer häufiger, dass ein kleiner Swabedoodah unter sein Bett kroch, den Beutel mit den warmen, weichen Pelzchen hervorzog, sie an der Sonne auslüftete und, wenn einer ihm einen Stein schenkte, ein warmes, weiches Pelzchen dafür zurück gab. Wie leuchteten dann die Augen des Beschenkten! Ja, mancher lief schnell in sein Haus zurück, kramte den Pelzbeutel hervor, um auch an Stelle des stacheligen Steines ein Pelzchen zurückzuschenken. Man warf die Steine nicht fort, o nein, es holten auch nicht alle Swabedoodahs ihre Pelzbeutel wieder hervor. Die grauen, stacheligen Steingedanken hatten sich zu fest in den Köpfen der kleinen Leute eingenistet. Man konnte es aus den Bemerkungen heraushören:

Weiche Pelzchen? Was steckt wohl dahinter?

Wie kann ich wissen, ob meine Pelzchen wirklich erwünscht sind?

Ich gab ein warmes, weiches Pelzchen, und was bekam ich dafür? Einen kalten, stachligen Stein! Das soll mir nicht noch einmal passieren. Man weiß nie, woran man ist: heute Pelzchen, morgen Steine.

Wahrscheinlich wären wohl alle kleinen Leute von Swabedoo gern zurück gekehrt zu dem, was bei ihren Großeltern noch ganz natürlich war. Mancher sah auf die Säckchen in einer Ecke des Zimmers, angefüllt mit kalten, stacheligen Steinen, auf diese Säckchen, die ganz eckig waren und so schwer, dass man sie nicht mitnehmen konnte. Häufig hatte man nicht einmal einen Stein zum Verschenken bei sich, wenn man einem Freund begegnete. Dann wünschte der kleine Swabedoodah sich im Geheimen und ohne es je laut zu sagen, dass jemand kommen möge, um ihm warme, weiche Pelzchen zu schenken. In seinen Träumen stellte er sich vor, wie sie alle auf der Straße mit fröhlichen, lachenden Gesichtern herumgingen und sich untereinander Pelzchen schenkten, wie in alten Tagen. Wenn er dann aufwachte, hielt ihn aber immer etwas davon zurück, es auch wirklich zu tun. Gewöhnlich war es das, dass er hinausging und sah, wie die Welt "wirklich ist"!

Das ist der Grund, warum das Verschenken von warmen, weichen Pelzchen nur noch sehr selten geschieht, und niemand tut es in aller Öffentlichkeit. Man tut es im Geheimen und ohne darüber zu sprechen: Aber es geschieht! Hier und dort, immer wieder.

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BeitragVerfasst: 20 Dez 2009 19:12 
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Das Rennsemmel-Emu
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Hehe, normalerweise kann ich mit solchen Geschichten nix anfangen aber die ist gut und paßt prima in die heutige Zeit.

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