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Ein zivilisierter Staat sollte ohne Todesstrafe auskommen können. Insbesondere die Todesstrafe "mangels Alternativen" halte ich für barbarisch.

Ein weiterer Aspekt: ist die schnell zu vollziehende Todesstrafe das einzige mögliche Urteil für bestimmte Straftaten, dann hat der Täter nach der Tat nichts mehr zu verlieren. Was immer er tut - verschlimmern kann er seine Lage nicht mehr. Das halte ich für gefährlich.

So schwer es manchmal fâllt - es geht um Strafe und nicht um Rache.

da bin ich mit dir nur bedingt einverstanden.
imho geht es vor allem darum die bevölkerung zu schützen, und vor allem unsere kleinsten die sich nicht wehren können.
denkst du mit knast kannst du solche menschen strafen?

Es ist erwiesen, dass in den USA die Todesstrafe nicht zu einer Senkung der "todesstrafwürdigen" Taten geführt hat. Ich denke es geht um Rache oder so was.

Wenn jemand deine Mutter, deinen Vater, deine Freundin und dein Rennrad abschlachtet und du gehst hin und knallst ihm die Birne weg, würde ich das verstehen können.

Wenn der Staat jemanden nach 15 Jahren hinrichtet, frage ich mich, was das soll.

und genau deshalb ist es wichtig, niemanden in eine Situation zu bringen, die er nicht mehr verschlimmern kann.

mit dem system der amis bin ich auch nicht einverstanden.
die richten leute hin, die nur aufgrund von indizienbeweisen oder falschaussagen verurteilt worden sind.

wenn einer mein rennrad abschlachtet trett ich auf seinen goldfisch
na wer ist nun bösartiger?

es gibt wesen dieser schöpfung denen ist das alles egal.
die tun etwas aus trieb und reiner boshaftigkeit.
die interessieren doch die konsequenzen nicht.

und wenn ich ehrlich bin, finde ich 20 jahre todeszelle alleine schon schlimmer als den schnellen tod

Ich bin zu diesem Thema ziemlich zwiegespalten: Einerseits habe ich auch Mühe mit der Todesstrafe, weil so endgültig ist, und sich allfällige Fehlurteile nicht mehr rückgängig machen lassen. Andererseits finde ich, dass lebenslänglich in der Schweiz zu milde ist, denn lebenslänglich = 25 Jahre, bei guter Führung im Knast gibt es 1/3 Rabatt, d.h. nach 16 Jahren ist man wieder frei. Was hat das mit lebenslänglich zu tun??

Das mit dem Geld ist für mich sehr wohl ein Argument, denn in der Schweiz kostet ein Knastplatz zwischen Fr. 400-500, d.h. pro 6 Jahre verbraucht ein Knastie 1 Mio Fr. (€650'000). Und das Geld, das ein Gefangener erwirtschaftet, deckt IMHO nicht einmal die Kosten, die dieser Arbeitsplatz verursacht und muss eher als soziale Integrationsmassnahme angesehen werden.

Nein, aber wenn ich jeden Tag gedemütigt werde, dann ist der Tod noch eine Gnade.

In der Knasthierachie stehen Dutroux udn Konsorten gaaaaanz unten.



Du hast geschrieben:


deine rechnung
a
was kostet eine hinrichtung? viel kann das nicht sein, 50 000?
was kosten 30 jahre knast für nen schwerverbrecher? da kommst mit ner million wohl noch billig weg.[/quote]
http://www.initiative-gegen-die-todesst ... mente1.htm
Und darin dieser Link: http://www.deathpenaltyinfo.org/article ... 108&scid=7
Dort mal die Quellen ansehen....

Kann man doch ändern, oder?

Okay.

Schön, daß Du die Gegenargumente schon selbst lieferst. Im Justizwesen sind Menschen beteiligt, also Fehlbare.

gerade bei dutroux fällt es mir schwer zu glauben dass er in der hackordnung ganz unten ist.
ich habe eher dass gefühl dass er von ganz oben geschützt und unterstützt wird.
aber das ist sowieso ein fall in dem sich die balken biegen.
wieviele beteiligte (zeugen,wärter,richter) sind schon umgekommen?

wikipedia weiss mehr:
Während der Ermittlungszeit bis zum Prozessbeginn verstarben 27 Zeugen teilweise durch Selbstmord, Unfall oder auf unerklärliche Art und Weise. Zum Beispiel wurde der ermittelnde Polizist Simon Poncelet nachts auf der Wache erschossen. Die Bekannte seines Komplizen fand man erhängt. Ein Verdächtiger starb, als er gegen ein Haus fuhr. Eine Sozialarbeiterin starb bei einem Autounfall, nachdem sie Todesdrohungen bekommen hatte. Der Schrotthändler Bruno Tagliaferro wollte gegen Dutroux aussagen, wurde aber vergiftet. Seine Frau verbrannte im Bett. Sex-Club-Besitzer Poiro, ein Bekannter Nihouls, wurde erschossen. Eine Frau, die über Dutroux aussagen wollte, wurde erwürgt aufgefunden. Der Staatsanwalt Hubert Massa beging Selbstmord.

Viele Bürger wurden mit der Zeit dem Staat gegenüber misstrauisch. Sie glauben, dass die Reichen und Mächtigen des Landes gedeckt werden, während der Staat, Justiz und Polizei die Normalbürger nicht zu schützen wissen.


http://de.wikipedia.org/wiki/Marc_Dutroux

Letztlich geht es doch bei der ganzen Diskussion lediglich um die legitime Frage: wie kann die Gesellschaft vor Schwerverbrechern geschützt werden?
Daß da einiges im Argen liegt, Schwerverbrecher zu früh oder überhaupt wieder auf freien Fuß kommen, ist sicher diskutabel. Daraus aber dann gleich die Notwendigkeit der Todesstrafe abzuleiten halte ich nicht für zwingend.
Anderer Ansatz: wieso kommt ein "lebenslänglich" Verurteilter nach 15 Jahren frei und nur in schweren Ausnahmefällen bleibt er länger? Warum nicht das Prinzip rumdrehen, lebenslänglich = mit den Füßen zuerst raus außer in begründeten Ausnahmefällen, dann aber nicht automatisch nach 15 Jahren sondern individuell und nur nach erneutem Richterspruch.

Offensichtlich hat derRechtstaat hier versagt.

Und einem solchen Staat willst du das Instrument der Todesstrafe anvertrauen


Gruß Torsten

voll OT: Wir werden doch hier nicht etwa mal einer Meinung sein?

Drag, der war richtig klasse!

Wenn du ausnahmsweise mal eine vernünftige Meinung vertreten solltest, wieso nicht?

Gruß Torsten

Gutes Posting - jetzt können wir uns wenigstens über Deine Selbstgefälligkeit zoffen.