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Ich auch.

Ich weiß! Wir haben ja nach der Schule auch gleich gearbeitet im Gegensatz zu den meisten Menschen hier im Forum! Wir können uns also prima gegenseitig bemitleiden!

Und die anderen, die erst 10 Jahre später mit Arbeiten angefangen haben als wir, die können auch ruhig bis 69 arbeiten!

Wenn ich ehrlich bin, habe ich noch nie gearbeitet. Ich schubse schon ewige Zeiten meine Maus hin und her, höre dabei Webradio, trinke pausenlos, renne auf´s Klo und zum Getränkeautomaten und dann das Ganze wieder von vorne. Ein Teufelskreis!

Mir schwebt ja sowas wie "Altersteilzeit" vor:

Also z.B. ab 50 nur noch 60% arbeiten (und auch entsprechend verdienen), dafür aber eben dafür nur 3 von 5 Tagen arbeiten müssen. Klar wird das ein Einschnitt in den Lebensstandard geben, aber...hey...was habe ich davon, wenn ich bis 69 arbeite und mit 69 1/2 Jahren schaue ich möglicherweise die Radieschen von unten an.

Zeitpunkt und Umfang sind noch nicht fix, aber...die Richtung!

Mit 68 Jahren noch auf dem Bau??? Wie soll das gehen? Wir wohnen derzeit in einem Neubaugebiet und konnten die Leute schaffen sehen. Kaum vorstellbar, dass die das mit 68 auch noch können.

Wenn ich wollte, bräuchte ich nie mehr Vollzeit arbeiten, bedingt durch eine flexible Arbeitszeitregelung: Solange die Kinder nicht 16 sind, darf ich bis auf 50% runter reduzieren, ab 55 Jahren brauche ich nicht mehr Vollzeit arbeiten.
Aber: jedes Jahr, in dem ich zB 50% arbeite, verliere ich 1% meiner Rentenansprüche, sprich, wenn ich ich die nächsten 24 Jahre (solange habe ich noch) nur 50% arbeite, habe ich mit 65 24% weniger Rente, abgesehen davon dass mir dann nur monatlich die Hälfte an gehalt zusteht und ich entsprechend weniger privat vorsorgen kann.
Mein Plan ist, ab spätesten Mitte 50 zB auf eine Drei-Tage-Woche zu reduzieren, wenn ich absehen kann, dass es reichen wird. Die Jahre davor werde ich immer wieder reduzieren - auch zu Lasten der Rente - um mehr zeit für die Kinder haben zu können. Ja, wir haben hier eben die felxibilität, aber wir wissen auch, was sie kostet. Wer seinen Standard halten will, muss sich das eben gut durchrechnen.
Ich weis, dass das in vielen Bereichen nicht funktioniert, aber ich sehe auch bei meinen Kollegen, dass viele es nicht "wollen", obwohl sie könnten.
Jahrezehntelang ist uns eben auch die "Vollkaskomentalität" eingebläut worden - die Rente ist sicher und so'n Sch....bei vielen ist es eben noch nicht angekommen, dass man sich Lebensstandard auch durch Arbeit verdienen muss bzw dass man bereit sein muss zu verzichten, wenn man zB mehr Zeit mit der Familie haben will.

Exakt!

Nein, muss sie nicht. Wenn überhaupt, dann muss die Wirtschaft reagieren. Und wenn die es tun, wird auch die (lobbybezahlte) Politik darüber schwadronieren, was sie denn alles Gutes für's Volk getan hat...

Ich fange ja nun erst an mit dem Arbeiten...und das macht mir großen Spaß zu sehen wie meine Firma wächst
Die ganze Zeit habe ich ja nicht gearbeitet sondern nur die Kinder großgezogen...dafür bekomme ich vom Staat nun auch wohl was zum Sterben...aber egal...meine Arbeit macht mir Spaß und ich mache sie mit weit über 100% wie eigentlich Alles in meinem Leben:lookaroun:

Mein Vater hat 4 Wochen vor seinem Tod noch ein schickes Collier gemacht.

So stelle ich mir das auch vor...Goldschmieden, Kunst machen oder Bücher schreiben den Flow bekommen und dann umfallen

Nix tun in "Rente" sein....wäre fürchterlich für mich

Wie gesagt, du kannst glücklisch sein, dass du das arbeitest, was dir Spaßt macht, dein eigener Herr bist und körperlich das auch nocht mit 69 machen könntest. Aber es gibt auch viele, bei denen das nicht so ist.

Die Wirtschaft wird uns nur bis 69 arbeiten lassen, wenn sie keine andere Möglichkeit hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein 40jähriger Abteilungsleiter überwiegend Leute im Alter 60+ um sich haben wird, wenn er auch jüngere haben kann.

Ja das ist mir klar, aber dieses Glück musst ich mir auch erarbeiten : mit Mut eben zur Selbstständigkeit, mit Selbstverantwortung meiner Gesundheit...es stand 06 nämlich schon mal meine Verrentung zur Debatte so schlimm ging es mir....
Und ich habe so einige Jobs zu Gunsten meiner Kinder einfach nicht angenommen, die sehr lukrativ gewesen wären und meiner Rente mal gut getan hätten.
Ich hätte mich oft anders entscheiden können, was sicherer gewesen wäre...

Und so zu leben wie ich es jetzt mache hat bis dahin auch einige finanzielle Einbusen erfordert.
Und das braucht Mut.
Macht mich aber glücklich

Meine tägliche Arbeit ist ja nun das Einstellen von Leuten, neudenglisch "Recruiting"

Wir haben in der Abteilung für die ich rekrutiere, eine schwere körperliche Arbeit in Nachtschicht und draussen auf dem Flugvorfeld anzubieten. Erwähne ich dies explizit bei älteren Menschen, die sich oft als bspw. Fahrer bei mir bewerben, dann sind sie sehr leicht ärgerlich und fragen, ob ich wohl glaubte, sie seien auf Grund ihres Alters nicht mehr in der Lage dazu. Ich sage Ihnen dann, dass ich diese Rahmenbedingungen bei allen Bewerbern egal welchen Alters erwähne, da sie doch außergewöhnlich und hart sind und man sich dessen seeeeehr bewusst sein muss.

Das glauben Sie mir zumeist nicht.

Wenn ich Fachkräfte für andere Positionen im Haus suche, dann wundere ich mich manchmal warum Berufserfahrung gerade von Leuten, die Ihren Job schon lange machen, als Generalvollmacht angesehen wird. Letztens habe ich jemanden gesucht, der sich mit Gefahrgut auskennen sollte. Dafür wollte auch die Fachabteilung niemanden, der jung und unerfahren ist, sondern eine gesetzte Fachkraft. Wir haben ganz viele Kandidaten angehört und der größte Teil war so ab 50+ ...
"Ja ich mache das seit 20 Jahren, ich weiß alles kann alles und habe alles gesehen." "Okay, was war denn Ihre letzte Fortbildung zum Thema? Das sich dieser Bereich täglich weiterentwickelt und es immer neue Verordnungen gibt, muss ich Ihnen ja nicht sagen!" .. . "Ach, das ist doch Unfug, ich mach das seit 20 Jahren, ich brauche da keine Lehrgänge mehr!" ...

Leider war diese Reaktion kein Einzelfall. Ich weiß sehr wohl um die Schwierigkeiten, die Bewerbern bereits ab Mitte 40 ( habe das vor zwei Jahren mit meiner Ma, REFA, seit 25 Jahren beim gleichen Anwalt, durchgemacht) und ab 50 erst recht im Wege stehen.
Allerdings ist die Schwerfälligkeit und Anspruchshaltung mit der ältere Arbeitnehmer ihren vielleicht zukünftigen Chefs entgegentreten oft nur schwer zu verstehen.

Ich freu mich immer sehr, wenn ich eine erfahrene Fachkraft einstellen kann, die es nicht verpasst hat, auf dem Laufenden in Ihrem Fachgebiet geblieben zu sein und den Job wirklich will. Allerdings ist dies fast genauso selten, wie einen jungen, motivierten Mitarbeiter zu finden, der was aus seinem Leben machen will, anstatt die viele freie Zeit zu Hause zu genießen.

Fachkräftemangel kommt nicht nur davon, dass zu wenig ältere Fachkräfte bei der Auswahl berücksichtigt werden, sondern auch davon, dass wir es nicht schaffen unsere jungen Leute davon zu überzeugen, sich für irgendwas zu interessieren, zu engagieren und das am Ende selbstverdientes Geld auszugeben mehr Spaß macht als geschenktes zu verleben ...

Ich schlage mich mal auf Kekos Seite, weil ich seine Sichtweise im Großen und Ganzen teile.

Es gibt ja nun wirklich Knochenjobs, die machst du einfach nicht mehr bis 67 und bis 69 schon gar nicht. Und das bedeutet für diese Leute, die sowieso keine Großverdiener sind, eine Rentenkürzung und im schlimmsten Falle Altersarmut. Anführen möchte ich hier so Jobs wie Gerüstbauer, Zimmerleute, Maurer usw. Und da bist du auch nicht immer deines eigenen Glückes Schmied, denn wenn du nun mal nix anderes gelernt hast, wirst du es im Alter nicht mehr ändern können.

Desweiteren kann ich aus eigener Erfahrung sagen, daß man mit 2 Kindern keine großartige private Altersvorsorge aufbauen kann, zumindest als Normalverdiener. Es sei denn man verzichtet auf vieles, so Dinge wie Triathlon, Urlaub und andere Annehmlichkeiten. Aber wozu lebt lebt man überhaupt noch? Sparen bis zur Rente und dann das Leben genießen, so wie mein Vater ........... umgefallen und tot mit 61 oder wie mein Stiefvater.......... umgefallen und tot mit 53??? Meine einzige Vorsorge ist ein bis zum Renteneintritt auf jeden Fall abbezahltes Haus, dass eben Notfalls zu Bares gemacht wird und in was kleineres Wohneigentum gesteckt wird. Der Rest wird dann verprasst!

Ich denke auch, dass Altersteilzeit sicherlich eine Möglichkeit ist so langsam das Berufsleben ausklingen zu lassen, halt unter Voraussetzung, dass die Einschnitte in der Rente nicht allzu groß sind.

Aber gerade aus der gemachten Erfahrung mit meinen "Vätern" habe ich gelernt, daß ich in dem jetzt und heute lebe und wer weiß denn überhaupt ob ich die Rente erlebe, sei es mit 67 oder 69! Was hilft mir die immer höhere Lebenserwartung, wenn sie auf mich leider nicht zutrifft!

Was ich am Ende einfach sagen will, es ist alles graue Theorie und wer weiß denn was alles noch kommt! Bis dahin finde ich halt die geplanten Renteneintritte mit 67 oder gar 69 für viele Berufsgruppen als sehr optimistisch.

Und noch etwas ............. ich habe mich sehr bewusst für eine Leben mit Kindern entschieden und wusste zu jeder Zeit, dass es materiell ein absoluter Nachteil ist. Aber man kann eben nicht alles mit Geld aufwiegen und ich bereue nichts, auch wirklich gar nichts!!!

Obwohl ich ja noch recht jung bin hab ich ja schon nen klein wenig über die Zukunft nachgedacht. Irgendwie geh ich schon seit längerem davon aus bis 70 zu arbeiten.

So, dann mal meine Meinung zur privaten Vorsorge: Eigentlich totaler Quatsch.

Eine Immobilie zur eigenen Bleibe kann sinn machen, wenn sie in einer guten Lage gebaut wurde. Auf dem Land mittlerweile totaler Wertverlust, okay, nicht total, aber bis zu 80%.

Geld unters Kopfkissen... Hallo Inflation, Hallo evtl. kommenden Währungsreform.

Aktien ... prinzipiell ganz git, aber wer nicht streut, etc kann wohl auch auf die Schnautze fallen

Kapitalgedeckte Altersversorge: Als Sicherheit gelten nur Sicherheiten, (Was für ne Weisheit). Das mit den Sicherheiten hat wieder was mit den Ratings zu tun. Sicherheiten sind Schulden potenter Schuldner. Die besonders Potenten Schuldner sind Staaten. Nur wenn diese dann Ihre Geldstabilität nicht im Auge haben, dann wird entwertet. Nur warum finanziert die Gesellschaft dadurch die Garantien die diese Produkte zu finanzieren? Ja, weil der Staat Geld braucht. Aber eigentlich sorgt das nur dafür, dass Diejenigen die diese Produkte verkaufen Geld verdienen. Am einfachsten wäre es allemal, der Staat sorgt für das Alter aller vor. Das kann natürlich weniger sein als es mal war.

Im Endeffekt ist der Mensch Mensch, weil er durch seine Entwicklung gezwungen wird Entscheidungen zu treffen. Und da hat der Mensch halt die Wahl zwischen länger Arbeiten, oder eine Begrenzung der Lebensspanne, durch Verwehrung von möglichen aber aufwendigen Behandlungen im Alter. Tja, wer entscheidet für wen? Ich für mich, ich für Andere, oder andere für mich?