drullse hat geschrieben:
****Ne Menge interessantes ****
Ich habe den Beitrag mal nicht komplett gequotet, mit Rücksicht auf Eisenmanns Befindlichkeiten.
Wenn ich das, was Du geschrieben hast, so wie ich es verstehe zusammenfasse, dann siehst Du im Verhältnis Tat/Strafe in D-Land ein krasses Mißverhältnis; wenn das nicht korrigiert wird siehst Du die Möglichkeit verstärkter Selbstjustiz, was Du zumindest toleriern kannst.
Im Prinzip gebe ich Dir Recht, es ist nicht nachvollziehbar, daß ein Psychiater einen Triebtäter als geheilt entläßt, der am nächsten tag einen Sexualmord verübt und der Psychiater ist aus der Nummer raus. Das müßte zumindest als ärztlicher Kunstfehler geahndet werden, ggf. bis hin zum Berufsverbot. Es ist auch nicht nachvollziehbar, wieso jemand, der einen Augenblick am Steuer unaufmerksam war und jemanden verletzt oder tötet härter bestraft wird als jemand, der hackevoll am Steuer sitzt.
Dein Beispiel aus dem Straßenverkehr nochmal aufgegriffen zu Untermauerung: in Frankreich wurde ja traditionell gefahren "wie die gesengte Sau". Jeder wute, Tempokontrollen beginnen erst bei 150 km/h, und außerdem ist ja sowieso alles verhandelbar. Seit 2 Jahren sind die ohnehin schon hohen Strafen nochmal erhöht worden, der "Eingangstarif"am 1km/h zu schnell sind 95€ + 1Punkt bzw. - 1 Punkt, überall sprießen Radarkästen wie Pilze aus dem Boden, ab 1 km/h wird auch gahndet - und die Franzosen haben von einem Tag auf den anderen ihren Fahrstil umgestellt. Wahrscheinlich kommt immer noch jeder an.
Zum Thema Srafen / Strafandrohung sind wir durchaus beieinander, beim Thema Selbstjustitz aber weniger.
P:S: 10-20km/h bringen praktisch null Zeitgewinn. Der Unterschied ist nur, daß Du bei Stau, LKW etc. stärker bremsen mußt. Ich habe das mal spaßeshalber von Paris nach Saarbrücken ausprobiert, da ist die Autobahn ziemlich leer, jedenfalls kein Vergelich zu Deutschland. Zeitgewinn 150 statt 130 km/h: keine 10 min - auf 400 km.