Nur, falls das jetzt gleich so rüberkommt: ich argumentiere im Anschluss nicht gegen die Einführung einer allgemeingültigen Geschwindigkeitsbegrenzung, es ist mir immer noch egal.
vb_man hat geschrieben:
nun ja, die Reduktion der CO2 Emissionen ist schon zugkräftig.
nur mal so als kleines Beispiel: der neue BMW 530i mit 272 PS wird im ECE Zyklus mit 7.7 l/100 km angegeben. Der ECE Zyklus ist ein synthetischer Fahrzyklus, der mit der Realität ungefähr so viel zu tun hat wie meine Aussagen über das Kraulschwimmen. Im kundenrelevanten Fahrzyklus (also als typischer BMW Bleifuss) fährst Du den 530i eher zwischen 9-10 l/100 km. Bei 180 km/h liegt der Verbrauch etwa bei 15 l/100 km, bei Vollgas liegt der Verbrauch etwa bei 35-40 l/100 km. Ein klarer Beleg dafür, daß eine reduzierte Geschwindigkeit zu verringerten CO2 Emissionen führen könnte.
Schon klar, aber eben
könnte. Ein bisschen Potential ist bestimmt da, ich halte aber sogar die eh schon niedrige Annahme der auch im Artikel erwähnten 2,5 Mio. Tonnen für viel zu optimistisch, weil das davon ausgeht, dass die 130 tatsächlich auch gefahren werden. Die meistgefahrne Geschwindikeit auf der Autobahn in D ist, wenn ich mich recht erinnere, irgendwas mit 140, die durschschnittliche ein bisschen höher. Beide Werte werden sich, ich bin ganz sicher, durch ein Limit von 130 so gut wie gar nicht bewegen, mindestens aber ersterer, der zweite vielleicht ein bisschen, weil einige der ganz hohen Posten wegfallen könnten. Im groben Maßstab werden sich, so meine "Befürchtung", die gefahrenen Geschwindigkeiten kaum verändern. Wäre mal zum Vergleich ganz interessant, ob solche Zahlen auch in anderen Ländern erhoben werden.
Zitat:
Ein anderes Beispiel ist die Staugefahr. Wenn du mit 200 km/h fährst, dann passen auf 1000 m Autobahn gerade mal 10 Fahrzeuge. Wenn du 130 km/h fährst, dann passen auf die gleiche Streckeneinheit ca. 15-16 Fahrzeuge, die Kapazität der Autobahn steigt also an. Dazu kommt der Irrglaube, daß man keinen Stau verursacht, wenn man mit hoher Geschwindigkeit unterwegs ist. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Wer mit hoher Geschwindigkeit unterwegs ist und plötzlich bremsen muss, verursacht einen wesentlich größeren Rückstau, als wenn eine Kolonne mit gleichmäßiger, moderater Geschwindigkeit dahinrollt. Die Geschwindigkeitsdifferenz ist das Problem, nicht die absolute Geschwindigkeit.
Auch akzeptiert. Aber siehe oben, wegfallen würden höchstens die absoluten Spitzen. Ok, auch schon was gewonnen, mag man sagen.
Zitat:
Ich fühle mich nicht von dem Schild 130 km/h in meiner Freiheit bedroht, ich fühlte mich von den Vollgass-Idioten, die mir 1 m auf den Kofferraum auffahren bedroht.
Ebenso, allerdings weiss ich aus zahlreichen Fahrten im europäischen Ausland, dass ein Tempolimit dem 145 fahren wollenden nicht davon abhält, dem 132 fahrenden in den Kofferraum zu wollen. Rasen und Drängeln kriegt man damit leider auch nicht in den Griff.
Nicht nur Dein Schrieb, auh das, was sonst so zum Thema vorgebracht wird, ist meist richtig und entspricht in mehr oder minder großem Ausmaß den Tatsachen, die berüchtigten Kontrathesen sind ja erst recht völliger Bullshit. Nur - mir fehlt einfach der Killer der mich denken lässt: "Ja, das ist es, deswegen muss das unbedingt her."
Ich wäre sogar im Falle der Einführung aus den oben genannten Gründen erheblich radikaler und plädiere dann immer für 100 statt 130, aber das darf man ja auch schon wieder nicht öffentlich sagen, ohne direkt öffentlich enthauptet zu werden.