Eisenmann hat geschrieben:
Brauchen wir subventionierten Wohnraum bei einer sinkenden Bevölkerung? Es gibt Städte, die haben Lehrstände ohne Ende. Da ist man als Vermieter froh, wenn man einen Mieter hat. Meine Wuppertaler Wohnung geht nur deshalb +- Null auf, weil die AfA steuermindernd wirken. Rendite?
Verkaufen? Wäre ein Verlustgeschäft.
Ach so: Die Miete in Wuppertal liegt bei 5 Euro warm.
Und in Dortmund bei 10,50 kalt. Und nun? Du hast Pech gehabt und hättest Deine Wohnung halt rechtzeitig verkaufen müssen. Der Wohnungsmarkt ist bei weitem nicht so immobil wie die meisten Menschen glauben wollen. Die stattfindenden Entwicklungen sind übrigens auch in den meisten Fällen sehr gut vorher abzusehen, nur will das keiner hören.
Ich hatte ein Beratungsprojekt in Wuppertal und kenne die Stadt daher etwas. Du hast natürlich Recht, wenn Du sagst, da braucht man keinen sozialen Wohnungsbau. Ich habe auch nicht gesagt, man bräuchte ihn überall. Aber ein paar andere Dinge braucht man, z.B. das Abschaffen der Absetzbarkeit von Leerstand. Ansonsten kann der Vermieter nämlich die Bude prima leer stehen lassen, wenn er meint, nicht die ihm genehme Miete kassieren zu können. Dieses Phänomen konnte man im Berlin der 90er Jahre hervorragend beobachten, als massenweise Wohnungen leer standen, weil keiner bereit war, für ein 50qm-Loch (im Sinne des Wortes) 1.200,- DM kalt zu bezahlen. Aber man kann es ja absetzen...
Zitat:
Gegenbeispiel München. Hohe Mietpreise und auch daraus folgend hohe Lebenshaltungskosten machen es der lokalen Wirtschaft schwer, Arbeitkräfte zu bekommen. Oder sie zahlen 1000 Euro mehr im Monat. So reguliert sich das auch.
Tut es das? Und vor allem: ist das gesund? Und was machen diejenigen, die sich diese Mieten nicht mehr leisten können? Sie ziehen weg und bilden Ghettos. Damit hast Du die Entwicklung, die Du eindeutig dem sozialen Wohnungsbau zuschreibst - bedingt durch den gegenteiligen Wohnungsmarkt. Das willst Du aber auch nicht.
Zitat:
Er verbraucht seinen Kapitalstock. Denn die morsche Hütte ist dann (in 15 Jahren) nichts mehr wert. Mehr macht er nicht. Ist das illegal? Nein. Ist das anrüchig? Nein. Andere Leute machen genau das Selbe - nur in Form einer Lebensversicherung. Seine Einnahmen wird er versteuern müssen und er den rest pumpt er anderweitig in den Wirtschaftskreislauf.
Nein, das macht er eben nicht. Er holt momentan wesentlich mehr raus durch Null-Invest als er bei einem Verkauf bekommen würde, wenn er ständig Geld reinsteckt. Glaub es oder nicht, ich habe solche Dinge 4 Jahre lang berechnet und das Ergebnis war immer das gleiche.
Wir haben Wohnungsunternehmen dazu geraten, solch eine Taktik zu fahren, allerdings stand dann am Ende der Planung der Abriss des Gebäudes, da dann auch Ende der Abschreibung war.
Und wie gesagt: Eigentum verpflichtet. Besagte Wohnungsunternehmen haben das freie Geld in andere Gebäude gesteckt und die Mieter des ersten Hauses dann umgesiedelt. Kostenneutral für den Mieter versteht sich. Unser Vermieter macht das nicht. Da ist der deutliche Unterschied.