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Kleine Anekdote zum Thema freundliche Menschen in Berlin.

Ich war ja im September auf der Insel Usedom. Auch bekannt als die Badewanne Berlins. Aufjeden Fall trifft man dort im Sommer wohl mehr Berliner als Einheimische.

An einem Regentag wollte ich in die Usedom-Therme in die Sauna.

Ich stehe an der Kasse und eine 1.80 große, geschätze 150 kg schwere Ex-Catcherin schnautzt mich im liebenswerten Berliner Jargon an:

Junger Mann(!), hier kommse heute nich rinn!!!!!!

Ich frage etwas verdutzt, warum

Sie daraufhin: Det steht anne Tafel anjeschrieben, nur für Damen heute!!

An dem großen Aushang war kein Hinweis auf den Frauentag zu finden, nur im kleingedruckten der Broschüre.

Auf einmal höre ich hinter eine Stimme: Also ick hätte nüscht dagejen wenn der junge Mann mit rinnkommt.

Ich habe dann an dem Nachmittag mein MTB so richtig eingesaut

Interessanter Fred, war beruflich auch schon oft für längere Zeit in anderen Städten, Lüneburg, Hannover, Mainflingen bei Aschaffenburg und Koblenz.
Am schönsten fand ich es immer in dem Gebieten, wo die Landschaft etwas hüglich ist, die Häuser keine Klinkerfassaden haben und die Leute so niedlich sprechen, ich bin auch ehr nen ländlicher Typ, die Gegend um Koblenz und auch um Aschaffenburg haben mir sehr gut gefallen, an die Küste, wie Nord oder Ostsee zieht mich eigentlich nichts, dann kann ich auch gleich hier bleiben.

Vor 8 Jahre zog ich von Franken nach Schwaben. Bei den ersten Einheimischen, die ich kennen lernte, wunderte ich mich, warum gerade _ich_ solche Leute kennen lernen mußte. Warum treffe ich nicht normale Leute? Bis mir mit der Zeit klar wurde: die sind einfach alle so Gut, mit der Zeit gewöhnt man sich dran

edit:
Falls Schwaben mitlesen: eigentlich gefällt es uns mittlerweile sogar hier

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 03,00.html

Es muß ja nicht immer der Arbeitsplatz sein, der einen wegtreibt.

Manch einer fliegt vor dem Wetter, manch einer vor der Mentalität, manch einer einfach von der allgemeinen Stimmung. Wenn das stimmt, was die Umfrage da besagt, sind es eher noch sehr wenige, die gehen...

Was mich am meisten beunruhigt ist die Tatsache, dass vor allem "Hochqualifizierte" das Land verlassen. Wenn demnächst alle guten Ärzte zB in der Schweiz/England/Skandinavien arbeiten, wer behandelt uns dann hier, bleibt dann nur noch die 2.Wahl ??
Wo sind dann die Entwickler und Tüftler, die für den technologischen Vorsprung arbeiten, der Deutschland immer so weit nach vorne gebracht hat ???

Die haben keinen Bock, sich hier von unfähigen und unkreativen Managern dumm anmachen zu lassen und das bei vergleichsweise schlechten Arbeitsbedingungen und Gehalt.

Ganz ehrlich: wenn mir einer im Ausland was richtig interessantes anbieten würde und ich hier nicht noch Gründe hätte, die mich halten - warum sollte ich nicht gehen? Angeblich werden hier Ingenieure gesucht wie nix Gutes, aber komischerweise finden die alle keinen Job.

Und wenn, dann hast Du als Vorgesetzte oder Firmenführer irgendwelche verkappten Beamten, die aus Angst vor Dir gleich alles abwimmeln, was da an Ideen kommt. Ich kann jeden verstehen, der da irgendwann aufgibt.

Naja, so weit sind wir ja noch nicht

Und wenn tatsächlich "alle" in der Schweiz/England/Skandinavien oder sonstwo arbeiten, gibt es dort bald eine Sättigung und die Leute kommen wieder zurück

Doch - sind wir!

Wenn in Cottbus massive Engpässe im Krankenhaus herrschen und ein Arzt dort weil er 6 Jahre lang nur Zeitverträge bekommen hat lieber nach Österreich geht und dort mit fester Anstellung mehr Geld hat, dann SIND wir schon soweit.