Eisenmann hat geschrieben:
Ulfila hat geschrieben:
Wenn sich die Wirtschaft zu schade ist, sich ins Parlament wählen zu lassen, dann ist sie selbst schuld.
Vielleicht liegts an den Bedingungen?
Ulfila hat geschrieben:
Jedenfalls habe ich eher das Gefühl, dass es manchem an demokratischen Sachverstand mangelt. Oder weshalb reagierst du zu einer Anmerkung zur Regierung mit einer Beschimpfung des Parlaments? Zwischen Regierung und Parlament soll es ja angeblich ein paar ganz kleine Unterschiede geben.
Verfassungsrechtlich richtig, aber letzten Endes ist das wirklich eine Sauce.
Ulfila hat geschrieben:
Aber wahrscheinlich ist das ja egal. Sind schließlich überall Politiker drin.
Stimmt sogar.
Naja; Eisenmann. Ich will dir nur zwei Dinge zu bedenken geben: Man muss Politiker nicht lieben oder toll finden, aber in einer Demokratie sollte man sie auch nicht pauschal ablehnen. Denn erstens haben wir sie gewählt und haben darüber hinaus die Möglichkeit selbst aktiv zu werden. Man könnte auch sagen: Jedes (demokratisch verfasste) Volk hat die Regierung, die es verdient.
Zur Kompetenz der Wirtschaft: Es gibt in der Wirtschaft sicher gute Führungkräfte, die über den Tellerrand hinausschauen. Es gibt aber genau so viele Fälle, in denen die Wirtschaft bewiesen, dass auch sie nicht alles kann. Manager fahren gesunde Unternemen vor die Wand, versuchen Sozial- und Umweltstandards zu unterlaufen, kritisieren Deutschland als Wirtschaftsstandort, obwohl ihnen hier viel an Infrastruktur geboten wird. Es gibt ja durchaus Unternehmen, die hier null Steuern zahlen, von der Infrastruktur profitieren. Zum Glück leben dann noch ein paar Menschen davon. Ich denke aber schon, dass auch die Gesellschaft Fragen an die "Wirtschaft" stellen, wie etwa: Was leistet den ihr für die Allgemeinheit? Bisher fragt ja normalerweise nur die Wirtschaft: Was könnt ihr uns bieten? Ein bisschen mehr Balance wäre hier sicher angebracht.
Generell gilt für Deutschland: Wir jammern und leiden auf einem verdammt hohen Niveau. Auf einem Niveau, das sich nicht durchhalten lässt, weil es zu viele Ressourcen verbraucht. Das sollte der Bevölkerung, Politik und Wirtschaft eigentlich klar sein. Man darf gespannt sein, wohin die Reise geht. Jedenfalls lässt sich auf Dauer nicht vermitteln, warum die reichen 20% der Welt 80% der Ressourcen für sich beanspruchen, während in der Welt täglich tausende Kinder an Unterernährung und Krankheiten sterben, für Hungerlöhne unsere Klamotten genäht werden, für unseren Konsum Kaffee, Öl, Holz etc. exportiert werden, ohne dass die Menschen vor Ort etwas davon haben. Das ist der eigentliche Skandal. Nicht, ob der deutsche Arbeitslose auch noch einen Urlaub oder sein Auto finanziert bekommt oder nicht.