Ich sitze gerade vor dem Rechner, weil ich mal wieder nicht schlafen kann.
Die Waden kribbeln, verlangen nach Dehnung und Bewegung. Ruhig liegen ist unmöglich. Das geht jetzt schon seit fast 3h so.
Diese Symptome treten derzeit zum Glück(!) nur selten auf, vielleicht 1-2x im Monat. So ätzend wie heute war es schon länger nicht mehr.
Also hab ich mal ein wenig gegoogelt.
Der Artikel im Wikipedia zu diesem Thema scheint recht fundiert zu sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Restless-Legs-SyndromZitat:
Das RLS verursacht in Zuständen der Ruhe bzw. Entspannung in den Beinen und/oder Füßen (seltener auch in den Armen und/oder Händen) ein Ziehen, Spannen, Kribbeln, Schmerzen, Wärmegefühl oder andere als unangenehm empfundene Gefühle. Diese Missempfindungen führen bei den Betroffenen zu dem unwiderstehlichen Drang, sich zu bewegen, die Muskeln anzuspannen oder zu dehnen. Die Beschwerden sind abends oder nachts schlimmer als während des Tages oder treten ausschließlich am Abend oder in der Nacht bei ruhigem Sitzen oder Liegen auf. Charakteristisch für das RLS ist die sofortige Linderung durch Muskeltätigkeit, d. h. das Bewegen der betroffenen Gliedmaßen durch Umhergehen, Kniebeugen, Radfahren, periodisches Anspannen usw. Die Symptome kehren jedoch nach einer nur kurzfristigen Besserung für gewöhnlich bereits in der nächsten Ruhesituation unmittelbar wieder zurück.
Die Häufung der Beschwerden abends und nachts (bei vielen Betroffenen grob im Zeitraum zwischen 22:00 und 4:00 Uhr) wird zirkadianen Rhythmen zugeschrieben. Sie geht also wohl nicht allein auf die zu dieser Tageszeit typische körperliche Ruhe zurück. Andererseits können Entspannungssituationen, Langeweile und eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten die Symptome unabhängig von der Tageszeit verstärken.
Häufige Begleiterscheinungen des RLS sind periodische Zuckungen der Beine oder Arme im Schlaf (Periodic Limb Movements), ohne dass diese dem Patienten bewusst sind. Seltener können diese Bewegungen auch im wachen Zustand auftreten. Diese Zuckungen führen oftmals zu unbemerkten Störungen des Schlafes durch wiederholtes kurzes Aufwachen (sogenannte arousals).
„Idealtypisches“, gestörtes Schlafmuster eines RLS-Patienten (rot), das durch ständige arousals geprägt ist. Im Vergleich dazu die Schlafstadien eines Gesunden (blau).
Die quälende Unruhe in den Gliedmaßen und der nicht zu unterdrückende Zwang, sich (z. B. durch Umherlaufen) zu bewegen, hindert die Betroffenen oftmals sehr wirksam daran, ein- und durchzuschlafen. Dabei muss sich der Patient – besonders bei sonst nur leicht ausgeprägten Symptomen – der eigentlichen Ursache für sein Problem nicht bewusst sein.
Die Zuckungen haben meine Mitschläferin
und ich bisher noch nicht bemerkt (außer die typischen "Einschlafzuckungen").
Der Rest passt aber wie die Faust aufs Auge.
Bei der weiteren Recherche stößt an immer wieder auf die Aussage, dass Betroffene manchmal einen niedrigen Ferritinspiegel haben und bei diesen eine (hochdosierte) Gabe von Eisenpräparaten recht oft hilfreich ist:
Zitat:
Ein neuer Therapieansatz ist die hochdosierte intravenöse Gabe von Eisen unabhängig vom Vorliegen eines Eisenmangels, der zuerst in den USA getestet wurde. Motivation dieses Ansatzes war die Erkenntnis, dass Patienten mit einem tief-normalen Ferritin (< 50 ng/ml) an einer eher schwereren Symptomatik leiden.
Bei mir wurden immer mal wieder niedrige Eisenwerte fest gestellt, die letzten Blutbilder waren aber in diesem Punkt alle OK (soweit ich mich erinnere).
Jetzt gibt es da noch den zweiten Punkt, wo zumindest ein Zusammenhang bestehen könnte: L-Dopa
Durch viel Sport werden neue Rezeptoren für L-Dopa im Gehirn gebildet.
Was passiert jetzt aber, wenn man den Sport (drastisch) reduziert ?
Ich spreche hier ja durchaus von 100% (=> bis zu 16h Sport die Woche) auf fast 0% (wenn es hoch kommt 1x 30-45min joggen alle 2 Wochen) in etwa 1,5 Jahren. Dazu ein Schreibtisch-Job und zuvor den ganzen Tag Bewegung auf der Arbeit.
Zitat:
Nicht selten berichten Patienten von einer Verschlimmerung der Beinunruhe im Anschluss an körperliche Betätigungen (Sport z.B.).
Das war auch bei mir damals (in der hoch aktiven Zeit) der Fall.
Was ist jetzt der schlaueste Weg ?
Zum Arzt gehen ? Oder einfach mal schauen, wie es sich entwickelt ? Eine Nacht im Monat schlecht / wenig Schlafen bringt einen ja nicht gleich um. Andererseits nervt es dann schon gewaltig.
Ich würde jetzt vielleicht mal den Eisenspiegel überprüfen lassen. Aber wie verklicker ich das meinem Hausarzt ?
Kann ja schlecht hingehen und sagen, dass ich vermute RLS zu haben und er mal den Eisenspiegel überprüfen soll. Solche "Schlauberger" sind bei den Ärzten meist nicht sehr beliebt...