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Radsport: Moser forderte Liberalisierung von Doping
http://emu5.de/forum/viewtopic.php?f=43&t=4134		 Seite 1 von 1
Autor:  tacis [ 01 Sep 2006 11:10 ]
Betreff des Beitrags:  Radsport: Moser forderte Liberalisierung von Doping
http://www.dolomiten.it/nachrichten/art ... rtID=81557

ich finds gut: sollen sie sich die Köppe mit allem zuballern, was der Markt hergibt.
Dann bekommt die Tour beispielsweise eine ganz neue Zuschauer-Zielgruppe. Geguckt wird nicht mehr, wer als erstes im Ziel ist, sondern wer als erstes tot vom Rad fällt.

Das ganze reguliert sich dann von selbst. Wer guckt schon noch Sport, in dem alle gedopt sind? Das Interesse geht zurück, damit ziehen sich die Sponsoren zurück und es gibt keinen Blumentopf mehr zu gewinnen.

Ich glaube eher, dass die Freigabe ein Horrorszenario für die Rennställe wäre.
Autor:  drullse [ 01 Sep 2006 12:19 ]
Betreff des Beitrags: 
Ja, ich bin mittlerweile auch sehr am hadern, ob das nicht die beste Lösung wäre.

Freigabe, sollen sich alle zuknallen bis obenhin.

Für mich stellt sich nur die Frage: was mache ich dann? Equipement verkaufen und Sport aufhören?
Autor:  tacis [ 01 Sep 2006 12:39 ]
Betreff des Beitrags: 
drullse hat geschrieben:
Für mich stellt sich nur die Frage: was mache ich dann? Equipement verkaufen und Sport aufhören?


warum betreibst du den Sport? Um es Idolen gleichzutun, oder weil du für dich die Grenzen deiner Leistungserbringung ausloten willst?
Autor:  drullse [ 01 Sep 2006 12:50 ]
Betreff des Beitrags: 
tacis hat geschrieben:
warum betreibst du den Sport? Um es Idolen gleichzutun, oder weil du für dich die Grenzen deiner Leistungserbringung ausloten willst?


Ich habe keine Idole. Schon lange nicht mehr. Ich betreibe den Sport, um meine Grenzen zu suchen, das ist richtig. Aber ich betreibe ihn auch mit Blick auf meine Platzierungen, denn es heißt WETTKAMPF.

Und wenn ich dann davon ausgehen kann, dass um mich rum eingeworfen wird wie blöd, sind einige Wettkämpfe ziemlich uninteressant.
Autor:  tacis [ 01 Sep 2006 13:56 ]
Betreff des Beitrags: 
drullse hat geschrieben:
tacis hat geschrieben:
warum betreibst du den Sport? Um es Idolen gleichzutun, oder weil du für dich die Grenzen deiner Leistungserbringung ausloten willst?


Ich habe keine Idole. Schon lange nicht mehr. Ich betreibe den Sport, um meine Grenzen zu suchen, das ist richtig. Aber ich betreibe ihn auch mit Blick auf meine Platzierungen, denn es heißt WETTKAMPF.

Und wenn ich dann davon ausgehen kann, dass um mich rum eingeworfen wird wie blöd, sind einige Wettkämpfe ziemlich uninteressant.


klar. die Frage, die dann aufkommt wäre, warum doping nur im profisport erlaubt sein soll und warum nur bei den radfahrern. :roll:
Autor:  drullse [ 01 Sep 2006 14:13 ]
Betreff des Beitrags: 
Nee, wenn Freigabe, dann komplett. In Verbindung mit einer klaren Aussage, dass Krankenkassen NICHT zahlen, wenn aufgrund einer falschen Medikation (und das ist Doping immer) Schäden entstehen. Ebenso die Rentenkassen.

Erwachsene müssen wissen, was sie tun. Was mir mehr Sorgen macht ist die Jugend. Die werden dann ja auch noch mehr zugepumpt als das jetzt schon hin und wieder der Fall sein dürfte.
Autor:  meggele [ 01 Sep 2006 14:26 ]
Betreff des Beitrags: 
drullse hat geschrieben:
Erwachsene müssen wissen, was sie tun. Was mir mehr Sorgen macht ist die Jugend. Die werden dann ja auch noch mehr zugepumpt als das jetzt schon hin und wieder der Fall sein dürfte.

Yo, das ist das eine ko-Kriterium. Das andere ist, dass damit wohl saemtliche staatliche Unterstuetzung futsch waere. Also Stadien, Strassensperrungen, finanzielle Foerderungen usw..
Autor:  MöMö [ 01 Sep 2006 14:40 ]
Betreff des Beitrags: 
drullse hat geschrieben:
Nee, wenn Freigabe, dann komplett. In Verbindung mit einer klaren Aussage, dass Krankenkassen NICHT zahlen, wenn aufgrund einer falschen Medikation (und das ist Doping immer) Schäden entstehen. Ebenso die Rentenkassen.
Ich glaub nicht, daß das abschreckend ist. Wer mit dem Leben spielt, denkt nicht an später.
Autor:  drullse [ 01 Sep 2006 14:54 ]
Betreff des Beitrags: 
meggele hat geschrieben:
Das andere ist, dass damit wohl saemtliche staatliche Unterstuetzung futsch waere. Also Stadien, Strassensperrungen, finanzielle Foerderungen usw..


Tja, und?

DAS hätte vermutlich eine wesentlich reinigendere Wirkung als alles andere.

Ich sags ja immer wieder: es braucht einen wirklich großen Knall. Abschaffung aller Kader und der staatlichen Sportförderung wäre sowas.
Autor:  BSE [ 01 Sep 2006 14:55 ]
Betreff des Beitrags: 
Und dann ... :???:
Autor:  drullse [ 01 Sep 2006 14:57 ]
Betreff des Beitrags: 
Eisenmann hat geschrieben:
Ich glaub nicht, daß das abschreckend ist. Wer mit dem Leben spielt, denkt nicht an später.


Es soll gar nicht abschrecken. Es soll dazu dienen, die Kassen zu entlasten.

Ich denke da immer noch mit schaudern an das Beispiel einer 18jährigen Extasy-Konsumentin, die zusammenbrach, im KH lag, die Ärzte sagten "Sofort aufhören damit, sonst ernste Probleme!"

Sie hörte nicht auf und mußte eine Nierentransplantation bekommen. Gesamtkosten 200.000,- Euro. Da sage ich dann eindeutig: soll sie selbst zahlen. Und genauso meine ich das bei den Dopern. Wer meint, Hormone nehmen zu müssen, der soll das tun. Wenn dann die Organe abrauchen soll er aber auch selbst zahlen für den Schaden.
Autor:  drullse [ 01 Sep 2006 15:01 ]
Betreff des Beitrags: 
BSE hat geschrieben:
Und dann ... :???:


Dann sollen die Leute Sport treiben, wenn sie Freude dran haben. Der immense Druck entsteht doch erst durch solche Strukturen.

Ich persönlich habe keine Probleme damit, wenn bei irgendwelchen internationalen Meisterschaften keine deutschen Athleten dabei sind, weil sie nicht gut genug sind.

Wenn Du mich fragst, ist es wichtiger, Geld in den Breitensport zu stecken als Spitzenathleten zu fördern, die für unser Land Medaillen holen sollen. Wenn ich sehe, wie hier die Schwimmbadlandschaft aussieht, dann weiß ich, wo das Geld besser aufgehoben ist. Von Schulen gar nicht zu reden.
Autor:  thilo69 [ 01 Sep 2006 18:31 ]
Betreff des Beitrags: 
drullse hat geschrieben:
Wenn dann die Organe abrauchen soll er aber auch selbst zahlen für den Schaden.


Ich gebe Dir grundsätzlich Recht. Aber wo ziehst Du dann die Grenze?

Wie sieht es mit Rauchern aus? Wie sieht es beim Alkohol aus? Wie soll man den Nachweis führen?

Und dann gibt es noch das Argument, dass mich übrigens auch bei gewissen Starftaten richtig nervt, dass der "Angeklagte" nix dafür kann, weil er süchtig (sprich krank) oder anderweitig unzurechnungsfähig war. Und wenn dann auch noch ein Mannschaftsarzt ins Spiel kommt, dann wird der Spielball der Schuldfrage schnell hin und her gespielt, es kann die Schuld nicht zweifelsfrei zugeordnet werden und schwupps aus Mangeln an Beweisen...!

Und weiter geht der Spaß, wenn mangels Masse des Einzelnen der Staat zahlen muss! Weil man einen Nierenkranken ja nicht sterben lassen kann, wird dann doch wieder alles von der "Gemeinschaftskasse" gezahlt.

Also! Super-Idee, aber IMHO leider nicht umsetzbar!
Autor:  meggele [ 01 Sep 2006 18:33 ]
Betreff des Beitrags: 
drullse hat geschrieben:
meggele hat geschrieben:
Das andere ist, dass damit wohl saemtliche staatliche Unterstuetzung futsch waere. Also Stadien, Strassensperrungen, finanzielle Foerderungen usw..


Tja, und?

DAS hätte vermutlich eine wesentlich reinigendere Wirkung als alles andere.

Ich sags ja immer wieder: es braucht einen wirklich großen Knall. Abschaffung aller Kader und der staatlichen Sportförderung wäre sowas.

Ich meinte es andersrum: die (Sport)Politik wird nichts beschliessen, was sich selbst abschafft.
Autor:  meggele [ 01 Sep 2006 18:42 ]
Betreff des Beitrags: 
drullse hat geschrieben:
Wenn Du mich fragst, ist es wichtiger, Geld in den Breitensport zu stecken als Spitzenathleten zu fördern, die für unser Land Medaillen holen sollen. Wenn ich sehe, wie hier die Schwimmbadlandschaft aussieht, dann weiß ich, wo das Geld besser aufgehoben ist. Von Schulen gar nicht zu reden.

Yoho. Letztlich koennte das sogar das erfolgreichere Modell sein: der Staat schafft die Infrastruktur, sorgt in den Schulen dafuer, dass die Schueler alle mal alles ausprobieren koennen und die Pharmaindustrie sponsort die (privaten) Kader.

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