Tipps für gelangweilte Triathleten, heute in der FAZ:
F.A.S. hat geschrieben:
Und was kommt nach dem Ironman?
Ein paar Vorschläge für gelangweilte Triathleten / Von Mischa Drautz
Ultra-Trail du Mont 35 Prozent Steigung
Europas längster und wohl härtester Ultra-Berglauf: Die Sportler müssen 166 Kilometer und 9400 Höhenmeter über zehn Pässe rund um das Montblanc-Massiv hinter sich bringen. Es geht über Geröll und Wurzeln, die Steigungen und Gefälle reichen bis zu 35 Prozent - selbst die besten Läufer, die etwa 22 Stunden brauchen, können an manchen Stellen nur langsam gehen. Es gab schon Teilnehmer, die vor Erschöpfung im Laufen eingeschlafen sind. Race Across America Länger als die Tour
Von Oceanside an der Westküste nach Atlantic City an der Ostküste: 5000 Kilometer mit dem Rad einmal quer durch die Vereinigten Staaten. Die Streckenführung variiert von Jahr zu Jahr und ist jedesmal länger als die Tour de France. Schlafen kann jeder Radfahrer, wann, wo und wie lang er will - die meisten gönnen sich aber nur zwei Stunden täglich. Die Rekordzeit für die Strecke, auf der auch 30 000 Höhenmeter abzustrampeln sind, stammt aus den achtziger Jahren und liegt bei knapp achteinhalb Tagen - das macht ein Stundenmittel von 25 Kilometern.
Badwater-Ultramarathon Laufen in der Wüste
217 Kilometer und rund 5000 Höhenmeter treiben wahren Extremsportlern keinen Angstschweiß auf die Stirn. Doch in diesem Fall schon, denn die Strecke von Badwater im Death Valley auf den Mount Whitney in Kalifornien führt durch das "Tal des Todes", eine Steinwüste, ausgedörrte Salzseen und über Sanddünen; mit gemessenen 56,7 Grad Celsius ist es einer der heißesten Orte der Welt. Darauf vorbereiten kann man sich bestenfalls, indem man den Heimtrainer in die Sauna stellt. Der Sieger läuft den Badwater-Ultramarathon in knapp 24 Stunden - und verbraucht wegen des über 70 Grad Celsius heißen Asphalts zehn Paar Schuhe. Corsica Raid Extreme Vielfalt
Fünf Tage und Nächte geht es für die Viererteams im Zickzack über die Insel Korsika. Immer drei der vier Sportler müssen im Einsatz sein. 450 Kilometer und 20 000 Höhenmeter sind zu meistern - auf verschiedenste Art. Man muss Rad fahren, laufen, schwimmen, aber auch klettern, inlineskaten, Kajak fahren oder auf einem Surfbrett über die Bäche gleiten. Und das alles bitte schön ordentlich und ökologisch sauber: Ein Team, das einmal eine leere Getränkedose am Strand liegen ließ, bekam gleich eine Stunde Strafzeit aufgebrummt.
Ärmelkanal-Schwimmen
Nass und kalt
Das Schlimmste beim Durchschwimmen des Ärmelkanals ist die Kälte. Nur wer seinen Körper mit einer dicken Schicht Silikonfett einschmiert, kann die Wassertemperatur von 16 Grad Celsius auf Dauer aushalten. Auf den etwa 34 Kilometern von den Weißen Klippen bei Dover bis ins französische Cap Gris-Nez müssen die Schwimmer zudem mit starken Strömungen zurechtkommen. Die Rekordzeit liegt bei knapp sieben Stunden, dafür sollte man dann aber konsequent 80 kräftige Armzüge in der Minute durchhalten. Die Streckenlänge ist angeblich das geringste Problem. Wer wenigstens die einmal testen will, kann im nächsten Hallenbad einfach 1360 Bahnen am Stück schwimmen.
Treppenmarathon Auf den Mount Everest
Im sächsischen Ort Radebeul führen eine schmale Treppe und eine kleine Straße idyllisch die Weinberge hinauf, doch daraus kann - 100 Mal gelaufen - schnell der Mount Everest werden. Die 100 Runden ergeben einen Doppelmarathon (84,4 Kilometer) mit 8848 Höhenmetern, was der Gipfelhöhe des Mount Everest entspricht. Insgesamt 39 700 Stufen rauf und eben auch 39 700 Stufen runter können für die Oberschenkel und, vor allem, für die Gesäßmuskeln recht zermürbend sein - immerhin gibt es ein Geländer, an dem sich die Sportler rauf- und runterziehen können. Die Schnellsten brauchen für die 100 Runden knapp 16 Stunden. Wer in Köln wohnt und üben möchte, kann 79 Mal hintereinander den Dom besteigen.
Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 05.10.2008, Nr. 40 / Seite 21
Also ich weiss, was ich mache:
frühstücken, Zeitunglesen und jetzt einen schönen Lauf bei herrlicher Sonne im Unterwald
