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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 06 Jun 2018 13:47 
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Schach-Emu
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ulmerandy hat geschrieben:
:win :win :win
Kurz gesagt: "Einfach irre und grandios !"

Glückwünsch zum eisernen Willen - und ich hab' immer noch Bedenken wg. der 3,8 Km am Samstag :nono

Viele Grüße und erhol Dich gut

Andy


Du wirst Moritzburg rocken :beer

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 06 Jun 2018 14:20 
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Die Emu-Maus
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Du bist die gleiche Zeit geschwommen, wie ich damals :ja :kuss

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 06 Jun 2018 21:26 
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Oranje-Emu
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:pray :pray :pray
12km? Alter...

Respekt :daumen :daumen :daumen

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 02 Jul 2018 17:56 
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Schach-Emu
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Nachträglich noch vielen Dank :kuss

Es hat mich auch sehr gefreut, in Roth einige liebe Emus zu treffen :daumen . Richtig überrascht war ich als ich im Vorbeilaufen langsam registrierte, dass ich die junge, schlanke Frau doch kenne. Prompt kam die Bestätigung und Innez joggte schwer beladen locker einige Zeit neben mir. Wir sahen uns später noch öfter, auch Im Ziel. Hat mich sehr gefreut :kuss


Doppelpost:

Challenge Roth oder einmal im Jahr ist das Ziel das Ziel

Gerade eben stand ich noch neben Lucy Charles, Yvonne Van Vlerken, Daniela Sämmler und Sebastian Kienle. Jetzt warte ich frierend im Wasser auf den Startschuss, aufgrund meiner MS erstmals neben anderen Sportler mit Beeinträchtigungen, aber auch den Profis.
Bin ich wirklich bereit? Die letzten Monate waren außersportlich extrem fordernd, noch dazu kapitulierte mein Magen vor 2 Wochen mit DNS bei der Challenge Heilbronn.
Eine Langdistanz ist immer eine Wundertüte, erst Recht mit der unberechenbaren MS , aber gerade ihr muss ich immer wieder Zeichen setzen, gemeinsam ja, aufgeben, nein.
Erstmals genieße ich in Roth wirklich das Schwimmen, ich darf 1.18 Std. lang meinen Traum leben, immerhin 9 Minuten schneller als letztes Jahr :bse .

Das Radeln entspricht schon wieder eher der Realität, einerseits positiv frisch, andererseits arg böig. Mit meinen eingeschränkten Reflexen und sichtbaren Auswirkungen(Unfälle, u.a. wie immer Kalvarienberg runter) traue ich mich bald nicht mehr in Aerohaltung zu fahren :eins .

Mich hätte es fast auch einmal vom Rad geweht, als einer in Millimeterabstand überholte und noch dazu eine Böe kam. Einiges an Adrenalin reicher, fuhr ich vorsichtiger weiter. Wohl zum Glück, da später mir tatsächlich jemand an vollkommen übersichtlicher Stelle ins Hinterrrad fuhr. Es schepperte. Ich bremste ohne zu Fallen(in Aerohaltung hätte es mich wohl gebrezelt). Ich frage, ob alles klar ist. Er bestätigt, ich fahre weiter. Später als er mich einholte, entschuldigte er sich sehr freundlich. Er wollte etwas trinken und vergass dabei ganz nach vorne zu schauen.
In Oberlenkerhaltung wird es aber sehr zäh, die Hände schmerzen, der ganze Kerl steht jetzt voll im frustrierenden Gegenwind. Ich lege die Grundlagen für einen langen langen Lauf :toblerone .

6.17 Std. später rolle so ich mit argen Matschbeinen in T2 ein.

Ich merke schnell, dass schnell laufen heute nichts wird. Mittlerweile sticht öfters die Sonne, meine MS blockiert, streikt dann zu gern. Ich denke an Taubertal100, versuche ein ähnliches Tempo zu finden, dass ich laufen, traben kann, Hauptsache nicht gehen.

Ich schleppe mich unendlich lange von Kilometer zu Kilometer. Ertrage, dass mich jetzt viele überholen, nur wenigen geht es noch schlechter. Zeiten sind mir eh egal, nur eine aus Respekt für einen lieben Freund, Andy nicht. Mit viel Hingabe und Einsatz kämpft er seit Jahren vergeblich um eine SUB 13. Für junge oder talentierte oder unbelastete ist die Schwierigkeit kaum vorstellbar, für unsereins ist es immer wieder eine mitunter gewaltige Herausforderung.

Ich trabe und trabe, auch Mount Büchenbach hoch. Zurück zieht es mir ausgerechnet bergab völlig den Stecker :dead . Weder Energie noch Flüssigkeit kann ich aufnehmen, der Kreislauf fängt an zu mucken, ich friere plötzlich. Ich will nicht umkippen, besonders jetzt nicht mehr. Ich fange an zu gehen, egal wie peinlich es bergab erscheint.

Ich treffe den ganzen Tag über immer wieder liebgewonnene, aber auch neue Freunde, sauge daraus, wie später bei Fank Horras und der Hardtseemafia neue Energie, genieße die letzten Kilometer jetzt richtig.

Nach 12.51 Std. finishe ich Roth zum neunten Mal in neun Jahren, nicht glücklich, dazu bin ich noch viel zu fertig, aber erleichtert und in dem Wissen:

Ich darf träumen, kämpfen, leiden, hoffen und bisher am Ende immer feiern. Was will man besonders mit MS mehr? :win
______

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 02 Jul 2018 19:57 
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Die Emu-Maus
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Schicker neuer Anzug, fmmt,
Gestern hast du dir deinen Kuchen aber wirklich verdient
Liebe grüße! :tomtiger

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 02 Jul 2018 22:19 
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Oranje-Emu
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Tolle Leistung und toller Bericht. :applaus
Noch mal herzlichen Glückwunsch :yo:

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 03 Jul 2018 06:21 
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Zu-blöd-zum-Schwimmen-Emu
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Vielen Dank für die Blümchen, Matthias! :kuss Vor allem über die "junge Frau" muss ich immer schmunzeln.

Dass ich dich diesmal nicht verpasst habe, freut mich wirklich sehr!

Die Emus musste ich ja dieses Jahr leider ziemlich vernachlässigen, da "meine" Ostseemänner mich voll in Anspruch genommen haben. So konnte ich außer Elke niemand von der Emustaffel unterwegs sehen, worüber ich ziemlich traurig bin.

Was du da geleistet hast am Sonntag, kann ich immer noch nicht so richtig fassen!
Das ist so hammerhart, wie du das durchziehst! Wahnsinn!
Du hast meine größte Bewunderung und meinen tiefen Respekt!

Ach ja: Und meinen Glückwunsch :bse :win :yo:

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 03 Jul 2018 08:52 
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Rückenbeine ohne Brett-Emu
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Herzlichen Glückwunsch zum Finish!! :cheer :cheer

Und schöner Bericht. :)

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Wagnerli hat geschrieben:
Dafür sind wir Drachen, die den armen Männer alles verbieten und sie nicht verstehen.

Ich wussts ja schon immer...

Tsss.... Frösche


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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 03 Jul 2018 14:14 
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Das Lanza-Emu
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Beiträge: 2691
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Matze,

sehr schön, freut mich ausserordentlich das es alles doch nach den ganzen Zweifeln geklappt hat. 10 jähriges nächstes Jahr ist ein super Ziel, so Serien sind etwas total motivierendes.

Gute Erholung und schön heile bleiben!!!

Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 03 Jul 2018 15:35 
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Sauna-Emu

Registriert: 11 Aug 2010 09:58
Beiträge: 19714
Ich habe mich auch sehr gefreut, Dich auf der Laufstrecke zu sehen.
Den Kampf mit Dir selbst, habe ich Dir nicht angesehen.
Ich war beeindruckt, wie Du den Lauf durchziehst.
Leider kommt bei mir manchmal das Mutterherz hoch und ich bin dann besorgt,
dass Du Dir und Deinen Körper zu viel zumutest.

Meine Daumen sind gedrückt, dass Du im nächsten Jahr Deine Serie fortsetzen kannst.
:tomtiger


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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 10 Jul 2018 09:18 
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Schach-Emu
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Allen nochmals vielen Dank :kuss

@Wagnerli, das Risiko sehe ich aktuell besonders in anderen Bereichen. Da kann ich nicht so einfach aufhören oder langsamer machen wie beim Sport :eins .

Immerhin kann ich jetzt von meiner zehnten Teilnahme 2019 und hoffentlich auch Finish in Roth träumen.

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 23 Jul 2018 11:45 
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Schach-Emu
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Doppelpost:

Dämonen

Ich sitze am Freitagabend während einer warmen Sommernacht im Burghof von Jagsthausen und lausche zusmammen mit Herzblatt den Klängen von Hair. Momente, in denen ich leicht sentimental werden kann, zumal mit Erinnerungen und Rückblenden. 22 Jahren kurz zuvor der tragische Tod meines besten Freundes, später Entscheidungen, die neue Weichen stellten. Die verfrühte Rückkehr von einem Schachturnier, erst-und letztmals ohne Familie, trotz einem Achtungsremis gegen den Deutschen Meister kam keine Stimmung auf und als ich merkte wie unbändig sich der damals zweijährige K1 über meine Rückkehr freute, war es aus und vorbei mit meinen internationalen Ambitionen.
Einige Jahre später erfüllte sich ein langer Traum, die Teilnahme an der Deutschen Pokalendrunde. Ich gewann zwar oft im Bezirk, scheiterte aber regelmässig auf badischer Ebene, mal verdient, öfters unglücklich in den ungeliebten verkürzten Stichpartien. Endlich schaffte ich es. Doch zwei Wochen zuvor bekam mein Vater einen Herzanfall. Es stabilisierte sich alles und ich hätte schon fahren können, doch die Motivation war völlig weg. Für was? Aus und vorbei.
Ähnliche Gedanken habe ich mit Erlangen. Ich bin nervlich von der betrieblichen Dauerbelastung seit 2015 im Verbund mit der MS zu oft am Ende. Sport ja, aber Stress bei der Fahrt, dem Wetter, dem Drumherein, nein. K2 wollte sich am Samstagabend auch noch einen kleinen Traum erfüllen, dies ist wichtiger.
Hotelzimmer kostenfrei storniert, die Zweifel bleiben. Nein oder sicher Nein. Die Wettervorhersagen wechseln von Dauergewitter, Kälte, Dauerregen zu ab und zu trockenen Abschnitten und wieder zurück. Wahnsinn .
Ich sage ab, heuer sammelte ich eh schon zwei DNS, da kommt es nicht mehr drauf an. Ich mache mir daheim einen schönen Tag mit Sport und Spaß.

So hätte die Geschichte enden können.

Aber..



Kuriositäten am laufenden Band

Ich denke an Judith, an sie und mit ihr :kuss .
Ein neuer Schub, Zweifel, welche Träume bleiben, wie geht es weiter? Ich habe ihr Motto verinnerlicht: lebe Deinen Traum. Diese Augenblicke kann Dir keiner auch die MS nicht mehr nehmen.
Ich erinnere mich an Kraichgau. Mein erstes und bis 2018 einzigstes DNS im Triathlon. Frische MS Diagnose, heftigstes Gewitter vor dem Start, angekündigter Dauerregen, zu riskant für MS und betreuende Familie. Doch als ich wieder daheim war, schien den ganzen Tag über die Sonne.
Auch meine Uhr für sportlich besondere Momente tickt. Ich lernte heuer von FlyLive, dass frühes Aufstehen besser ist, als sich noch lange im Bett zu wälzen. Also stehen Herzblatt und ich um 3 Uhr auf, fahren zwei Stunden durch die dunkle Nacht, heftigen Regen um Würzburg, hoffen auf Glück und die Chance.
Als erster checke ich ein, einmal in Führung liegend , sitze über eine Stunde auf der Strafbank(überdachter VIP Platz während des wieder einsetzenden Dauerregens), friere, schlendere in das wärmere Wasser, Startknall.
Zuerst etwas weiter hinten einsortiert, merke ich, dass sie vorn zu langsam sind, ich überhole links, kraule, lebe, bin im Flow des ich kann und ich darf, es läuft, selten genug beim schwimmen, doch ich genieße es wirklich :bse . Ich beschleunige, sehe die Bojen, schwimme gar nicht mal so quer wie sonst, bin plötzlich bei den vorderen meiner Startgruppe, ziehe es bis zum Ende durch, lasse mich an dem steilen Hang aus dem nassen Element ins nächste nasse Element :censored helfen, weiterhin kalter Regen, ich wechsle bedächtig, wärme mich harten Gang tretend auf. Die Strasse ist zu einem Drittel nicht gesperrt, später haben wir sogar Stau, wir müssen uns an blockierenden Autos vorbeischleichen. Mein Schönwetterrad blockiert, der Hinterradabstand zu eng für den Schmutz und die kleinen Steinchen. Nützt nichts, weiter, hoffen, dass es hält. Aufklärung, wieder Regen, doch es läuft, meine Temperatur, weder Kreislauf noch MS mucken.
Oft fahre ich einsam, wenn ich mal einen vor mir habe, ist er nach der nächsten eckigen Kurve 50m vor mir. Peinlich, aber ich habe eben nicht mehr die Reflexe, muss es akzeptieren und langsam machen. Danke innerlich Andy, für die Tipps mit den Schlaglöchern :daumen
Ich grüße Klappergestell beim Vorbeifahren, bin zufrieden.

Vorsichtig wechsele ich später zum Laufen, trabe bemüht engagiert los, doch die Beine sind schwer, es ist zäh, immerhin solide. Uhr habe ich keine, das Drumherum ist ausgeblendet. Das Ziel ist das Ziel oder auch jeder einzelne Moment des Dabeisein, versuche auf der schmalen Stolpertreppe nicht zu stürzen,
Ich sehe Göga, auch Kässpätzle, beisse auf der zweiten Runde, jetzt möchte ich mich nicht mehr überholen lassen, schnaufe mein Mantra für Durchhaltevermögen und Kampfgeist "Bunte Socke, Bunte Socke", es wirkt , liefere mir ein Dreierduell, mal der eine, mal der andere vorne. Ich treffe bei Km 15 wieder Klappergestell, stoppe kurz für eine ganz herzliche Umarmung und als ob es einen Knoten gelöst hätte. Ich fühle mich in alte Zeiten versetzt, beschleunige lasse die anderen stehen, überhole, überhole, überhole, es läuft richtig gut. Vollkommen verdreckt aber glücklich finishe ich :win .

Meine Zeiten erfahre ich erst später:
2000m SW in 40.14 min, 80 km Rad in 2.27.47, 20 km Lauf in 1.43.48 Std mit Wechselzeiten gesamt 5.01.23 Std. und damit 36 min schneller als vor 11 Jahren :chris76 in der jugendlichen AK 40 noch ohne MS.

Allen eine angenehme Woche.

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 11 Aug 2018 15:45 
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Schach-Emu
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Todesmarsch

Ich starte im Dämmerlicht. Es ist angenehm frisch, wohltuend nach den heißen Tagen. Meine Beine sind schwer, kein Wunder nach den einizg möglichen vielen Waldläufen der letzten Tage. Doch es läuft. Nach 10 Km liege ich voll im Plan, 1.05 Std.
Schlagartig überkommt mich plötzlich die ganze Last, kurze Nächte, viele Sorgen , Gedanken an das Kommende. Ich fühle mich von der Welt erdrückt, schon wieder krampft die rechte Innensohle. Muss ich aufhören? Ist es eine Sehne, dann droht bei Überlast eine lange Pause. Ich versuche in mich rein zu horchen. Klappt nicht. Ich rede mir ein, muss muskulär sein, ähnliche Krämpfe kenne ich vom Schwimmen, beim Laufen bis vor kurzem gar nicht.
Ich trabe weiter, der Ärger muss ein Ventil finden. Der nächste 10er Schnitt sinkt auf 1.10 und ich will doch noch weiter.
Ich verzweifle, aufhören? Mein Mantra"Bunte Socke" ist zum Kämpfen an guten Tagen, aber heute ist nicht mein Tag, zuviel will mich stoppen. Ich denke an Su Bee, die sich von außen ähnlich beeinträchtigt morgen an einem Traum versucht. Ich schnaufe Su Bee, Su Bee, Su Bee. Klingt wie super.
Was interessiert mich das Morgen, dass ich im Taubertal unmöglich die 100 packen kann, viel zu unvorstellbar. Nein, ich will nur an das Jetzt und das Sein denken. Ich darf laufen, ich darf leiden, ich darf kämpfen und wenn ich durchhalte, darf ich feiern. Ich fange mich etwas, werde nicht mehr langsamer, überstehe den dritten 10er in 1.08 Std.
Ich denke an PabTs Warnung, dass Limmer auf der LD einsam werde könnte, heute ist die beste Einstimmung, fast mehr Tiere als Menschen.
Ich trabe immer noch am Limit dessen, was ich aushalten kann, Ironmantraining ist dagegen fast immer Spaß, heute ist krasses Rothfeeling, knapp vor dem Gehen.

ich bin ja sowas von dämlich! Auf was habe ich mich da wieder eingelassen? Wie können andere noch viel längere Strecken so locker laufen?

KM 40 naht, Finale, Auto mit Wasserdepot ist in Sicht. Nochmal 1.10 Std. durchgebissen, aus.

Zwischendurch dachte ich immer wieder an das Buch "Todesmarsch", extrem faszinierend für einen Ausdauerathleten. Ich schwanke gefühlt 100 Mal hin und her.
Ich kann auch nicht stoppen, trabe weiter, bereue es sofort, will umdrehen. Doch, Nein. Weiter. Tauche gedanklich ab, trabe noch 2.2 km, dann ist endgültig genug, Trainingsmarathon zum Frühstück in 4.48 Std. Nicht schnell, nicht schön, nicht leicht, aber durchgebissen und jetzt doch froh.
Allen ein schmerzfreies Wochenende und toi, toi, toi für alle Wettkämpfer.

EMU5 :win

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 12 Aug 2018 07:24 
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Zu-blöd-zum-Schwimmen-Emu
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Wow! :win :yo: :applaus :pray :pray :pray

Es gibt nur sehr wenige Menschen, vor denen ich innerlich niederknie vor Ehrfurcht. DU :kuss gehörst eindeutig dazu!

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 18 Aug 2018 14:53 
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Schach-Emu
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innez hat geschrieben:
Wow! :win :yo: :applaus :pray :pray :pray

Es gibt nur sehr wenige Menschen, vor denen ich innerlich niederknie vor Ehrfurcht. DU :kuss gehörst eindeutig dazu!


Dankeschön :kuss

Doppelpost:

Ich hasse Niederlagen

Schon in Schachzeiten konnte ich nur ganz schwer aufgeben. Ab und zu rettete ich dann doch noch eine eigentlich verloren geglaubte Partie. Natürlich holte mich wesentlich öfter die Realität ein, doch in den Ausnahmen keimte vielleicht der Glaube an neue Chancen.
So vermochte ich mich mit dem sportlichen Debakel vor einer Woche nicht abfinden. Ok, für mich war es letztlich ein Sieg des Dickkopfs über die Schmerzen und dann doch ein Grund zu Feiern, aber den Lauf an sich kann ich so nicht stehen lassen.
Die Woche bot beste Voraussetzungen für eine Revanche. Sportlich fast nichts, stressmässig am Limit, oft mit heimlichen Gedanken"Heuwägelchen" :pfeif , um nicht die Fassung zu verlieren, auch wenn es letztlich weitgehend erfolgreich verlief.
Also ließ ich meinen Vorsatz für ein ruhiges Wochenende fallen und startete wie gehabt frühmorgens.
Die ersten 10 liefen erstaunlich gut, 1.03 Std., die Pampe sorgte diesmal rechtzeitig für Energienachschub.
Meine Gedanken kreisen, lenken ab, die Sohle schmerzt leicht, aber bei weitem nicht mehr so schlimm.
Bei den zweiten 10 versinke ich in Gedanken, schalte ab, genieße das Aktiv sein zu dürfen, ebenfalls 1.03 Std.
Langsam wird es warm, aber auch warm ums Herz, es läuft. Nicht wirklich flott, aber für mich vollkomen ausreichend. Der Mann mit dem Hammer holt mich heute nicht ein , nochmals 1.03 Std.
Die Energie wird knapp, die Runden, die mich vom Autodepot entfernen geringer, doch jetzt nutze ich die Kraft des Flows, die Aufwärtsspirale , etwas mehr Beißen, Tempo hält, Tempo motiviert zum etwas mehr Beißen.
KM 40 passiere ich nach nochmals 1.03 Std. für die letzten 10 km, jetzt noch sicher ins Ziel, dranbleiben: 4.26 Std. für den zweiten Frühstücksmarathon in 7 Tagen :bse .
Ab und zu tut mir meine MS schon leid. Ich plage sie schon ganz schön, bin mir aber sicher, dass sie sich bei anderen Gelegenheiten revanchieren wird .
Doch heute passte es.
Allen ein feiersames Wochenende :tomtiger

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