R = 91 km
Alles Scheiße Leute. Ich bin losgefahren. Wollte heute eigentlich Kaltenbronn bezwingen (knapp 700 Höhenmeter) aber das Wetter. Also ich fuhr los. Es regnet, es regnet nicht.... und immerso weiter. Und genau das ist mein Wetter. Meine Beine waren schon beim ersten Anstieg in Spessart waren meine Beine sowas von hart, dass ich eigentlich umdrehen wollte.
Dann kamen die typischen Wellen, der Schwarzwaldausläufer, die ich mit ach und Krach bewältigte. Nun war ich also in Bad Herrenalb. Da hab ich mir erstmal 3 Riegel reingepfiffen und bin weiter gefahren in Richtung Gernsbach. Kaltenbronn war für mich erledigt. Ganz nebenbei fuhr ich bei der Fahrt nach Gernsbach die Bergwertung der 3. Kategorie der morgigen Tour, was ich aber erst oben bemerkte. Um ehrlich zu sein bin ich da eher hochgekrochen.
Weiter ging es nach Gernsbach, da durch und dann die Nachtigall hoch. Die nächste Bergwertung des morgigen Tages. Es war schon alles prima ausgeschildert und die Strohballen lagen auch schon. Da konnte mir heute nichts passieren.
Am Fuße der Nachtigall fuhr ich auf einen Österreicher auf, den ich fragte, ob wir zusammen hochfahren wollen. Ich war mir sicher mehr drauf zu haben als er. Das Rad ein ganz altes und normales und er mit Rucksack. Aber jetzt haltet euch fest:
Der Typ (Peter mit Namen) steckte mir unterwegs, dass er die Etappen der Tour immer einen Tag vorher abfährt und somit der Tour immer einen Tag voraus ist. Ich das erste mal geschluckt. Dann sagt er mir, dass sein Rahmen gebrochen sei und das Rad satte 100 Jahre alt ist. Ok das hätte mir auch auffallen können. Das Ding hatte noch solche langen Bremsen, die unter dem Lenker waren. Achso und lackiert war der Hobel auch nicht. Dann fragte ich ihn nach seiner Gangschaltung und er verwies auf seine Oberschenkel mit der Bemerkung:"Ich habe Automatik".
Ok wir fahren da so hoch und Peter hat einen wirklich guten Tritt. Da wo ich 12 km/h fahre scheint Peter locker noch mehr geben zu können. Achso da fällt mir noch ein, der gute Peter hat keine Klickpedalen gehabt. Der ist da mit SCHLAPPEN hochgefahren. Er meint, dass er auch ein Rennrad zu Hause hat, es aber mit dem hier viel mehr Spass macht.
Ich dachte ich spinne. Ok wir kommen oben an und er fährt weiter den Pfeilen für die Tour nach. Ich kehre erstmal ins Wirtshaus ein und esse eine kleine Suppe. Danach frage ich die Kellnerin nach dem flachsten Weg nach Karlsruhe. Da hat die mir erstmal nicht geglaubt, dass ich aus KA bin weil das ja nun mal mehr als 40 km weit weg ist. OK ich fahr den beschrieben Weg bis ich vor einem blauen Schild mit einem Auto drauf stehen bleibe und denke, dass dieser Tag für mich verflucht sein sollte.
Ok, Ausweichroute schnell gefunden. Doch was ist das da auf der Radkarte. Da steht 600m und ich bin grad auf was weiß ich wieviel weniger. Ich gehofft,d ass der Berg nur am Rande passiert wird. Und was passiert dann schon? Ich muss das ganze scheiß Ding hoch.
Unterwegs sind meine Oberschenkel endgültig zugegangen, so dass ich für die 10 km weit mehr als 50 Minuten brauchte. Ich musste 5 mal vom Rad und kurz verschnaufen. Wie peinlich und das mit einem CSC Trickot an. Der Basso und Voigt hätten es mir vom Leib gerissen.
Also fahr ich weiter und komme oben an. Dann ging es ja fast nur noch bergab bis Karlsruhe. An einer Tanke nochmal rein und einen Schokoriegel geholt. Dort hat man mich spaßig für den ersten gehalten, der heute nach KA kommt und nun ein wenig Zeit vertrödeln muss, weil noch nicht alles vorbereitet ist und Armstrong sonst das gelbe verliert.
In Karlsruhe angekommen... hatte ich echt die Schnauze voll und hab mir erstmal einen Berg Nudeln gemacht.
Das war meine härteste Ausfahrt, die ich je gemacht habe und ich habe gelernt, dass ich auf den 3 Trainingstag keine lange Radtour legen sollte.
Höhenmeter waren es locker 1500. (gefühlte 10.000)