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 Betreff des Beitrags: Re: Solo auf dem Weg nach Chile
BeitragVerfasst: 07 Feb 2017 21:03 
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S(up)portlerin
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Alles alles Gute, daß organisatorisch alles klappt, die Flüge ruhig und pünktlich sind, das ganze Gepäck ohne massive Mehrkosten heil und mit Euch ankommt, Du das Essen verträgst, die Übernachtungen erholsam sind und Du die ganzen Unternehmungen genießen kannst und keine gesundheitlichen oder sonstigen Probleme irgendwas trüben!

Du hast so hart dafür gearbeitet und Dich monatelang vorbereitet, es sei Dir so vergönnt, daß das ein unvergeßliches Erlebnis wird!

_________________
06.05.2012 Caldera Blanca
12.10.2014 - München Marathon * 12.07.2015 - Challenge Roth * 27.09.2015 - Berlin Marathon *
25.09.2016 - Berlin Marathon * 27. - 30.11.2016 Lanzarote Running Challenge * 10.12.2016 Lanzarote Marathon * 09.07.2017 Challenge Roth


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 Betreff des Beitrags: Re: Solo auf dem Weg nach Chile
BeitragVerfasst: 08 Feb 2017 21:02 
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Spaziergänger-Emu

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Danke schön!

Endspurt beim Training, noch bis Freitag. Heute super unterwegs.... das tiefe Grundlagentraining scheint nun voll anzuschlagen. In Bewegung konnte ich den Puls heute hoch jagen und die Sättigung fiel nicht unter 86. Den Zielwert von 82 hatte ich nur die ersten 5 Minuten. Und die Beine wollten auch. Der Schnupfen ist wohl überwunden.
Zum Schluss dann noch auf 6500 in Ruhe und die Sättigung blieb auf 93-96. Super. I frei mi! :yo: :yo: :yo:

Meine Ma ist auch ganz happy. Seit Montag ist mein Bruder da und sie ist nicht so alleine. Ausserdem sind heute die Danksagungskarten gekommen, die ich Sonntag in Druck gegeben habe und sie sind wohl recht schön geworden.

Beim Doc war ich heute auch wegen meine Hallux. Op ist klar. Aber, sie kündigen mind 2 Wochen besser 4 Wochen zu Hause an.... nun muss ich mir überlegen, ob ich das nicht eher auf nächstes Jahr schiebe. Oder ob ich mich getraue mit meiner neuen Chefin drüber zu sprechen. Naja, vielleicht einfach mal bis nach den Ferien warten.

Nun fehlt nur noch eines: ich brauche noch Hosenträger... die Trekkinghose verliere ich sonst unterwegs.


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 Betreff des Beitrags: Re: Solo auf dem Weg nach Chile
BeitragVerfasst: 11 Feb 2017 01:24 
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Spaziergänger-Emu

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FERIEN :bse :bse :bse :bse
Und, verblüffender Weise kommen wir mit je 23 kg Hauptgepäck und einem Sportgepäck mit beiden Ausrüstungen aus :-) Auch das Handgepäck ist ausnahmsweise nicht schwerer als es sein darf :-)
Das gibt also schon Mal keine Diskussionen.
Ob wir alles richtig gepackt haben, wissen wir nicht, aber jetzt ist es halt, wie es ist... Warme Sachen habe ich hoffentlich genug dabei und für die 30 Grad in Santiago braucht es ja nicht viel.

Blöd ist halt, dass man die fetten Wanderschuhe zum Flug anziehen muss... aber die passen nun nicht mehr in die Tasche.

Komischerweise bin ich nun gar nicht mehr nervös. Freue mich nur noch. Das letzte Training heute war gut und mein Osteo hat mich auch noch mal gequält... mit Erfolg.

Also, drückt uns die Daumen, dass alles klappt und falls wir irgendwo mal Internet haben, schick ich mal ein paar Bilder.
:tomtiger :tomtiger :tomtiger


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 Betreff des Beitrags: Re: Solo auf dem Weg nach Chile
BeitragVerfasst: 11 Feb 2017 06:55 
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Schach-Emu
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Viel Spaß :tomtiger

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 Betreff des Beitrags: Re: Solo auf dem Weg nach Chile
BeitragVerfasst: 11 Feb 2017 07:50 
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Die Emu-Maus
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Das wird bestimmt irre :D ... Viel Spaß!
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 Betreff des Beitrags: Re: Solo auf dem Weg nach Chile
BeitragVerfasst: 11 Feb 2017 09:19 
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Das Jever-Emu
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Viel Spaß! Und die Schuhe werden ja eh ausgezogen, sobald man seinen Sitzplatz hat.

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 Betreff des Beitrags: Re: Solo auf dem Weg nach Chile
BeitragVerfasst: 11 Feb 2017 15:43 
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grownup Emu

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Huhu Solo!

Ich traue mich jetzt doch noch und frage nach: Ich lese hier immer mal mit und verfolgte deine Berichte mit Interesse, ohne aber so genau zu wissen, was in Chile eigentlich genau ansteht. Es scheint mit Bergen zu tun zu haben, wenn ich deine Vorbereitungen richtig interpretiere, aber auch mit Tauchen? Vielleicht auf einen hohen Berg steigen und da in einem eiskalten Bergsee nach gruseligen Ungeheuern tauchen, um sie zu filmen? Würde zumindest zu dir passen...
Ich habe ein paar Mal angefangen, die Antworten hier im Blog zu suchen, habe die richtige Stelle aber nicht gefunden, deshalb jetzt so kurz vor der Abreise meine Frage.

Wie auch immer: Ich wünsche dir/euch viel Spaß, komm gesund wieder und pass gut auf dich auf!

LG
Judith


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 Betreff des Beitrags: Re: Solo auf dem Weg nach Chile
BeitragVerfasst: 11 Feb 2017 19:37 
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Die Emu-Maus
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Registriert: 14 Jun 2010 08:56
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Hallo J.
Guck mal in solos Beitrag vom 19. Januar
:tomtiger

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 Betreff des Beitrags: Re: Solo auf dem Weg nach Chile
BeitragVerfasst: 12 Feb 2017 11:03 
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grownup Emu

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Beiträge: 42
Danke runningmaus!

Das ist ja Wahnsinn! Ich bin beeindruckt und habe aber auch ein wenig Angst um solo! ::eek


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 Betreff des Beitrags: Re: Solo auf dem Weg nach Chile
BeitragVerfasst: 27 Feb 2017 16:00 
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Spaziergänger-Emu

Registriert: 13 Mär 2013 22:59
Beiträge: 2609
Das ist ja lieb... aber Angst war nicht nötig :kuss

Wir sind nun in Santiago de Chile. Der Rest der Truppe ist gestern nach Hause geflogen und wir bleiben noch eine Woche hier. Was sich aktuell als Fehler erweist, da Santiago seit gestern morgen kein Wasser in den Leitungen hat. Ein Unwetter hat den Fluss aus dem das Trinkwasser gewonnen wird total überspült und es kann kein Wasser gewonnnen werden. Wir haben dann gestern erst Mal noch 10 l Wasser gekauft. So geht es uns gut, aber es ist halt blöd mit ohne WC etc. Die Restaurants, Schulen etc haben geschlossen. Laut Nachrichten, soll ab heute Nachmittag wieder Wasser zur Verfügung stehen. Wir hoffen halt mal und warten ab. Eine Umbuchung des Fluges war nicht möglich. Eine Reisewarnung ist noch nicht raus.
Aber erst Mal von vorne....

Wir sind guten Mutes aber mit einer ordentlichen Portion Respekt zu unserem Vorhaben aufgebrochen. In Madrid haben wir uns alle 13 getroffen und eine angenehme Wartezeit in der Launch verbracht, bevor es dann weiter ging.

In Bolivien fand unsere Akklimatisierung statt. Lustig, wenn man in La Paz im Landeanflug ist und der Höhendruck in der Maschine kontinuierlich runter gefahren wird, so dass man ohne grosse Probleme auf 4000 hm landet. Es ging uns auf der Höhe von Anfang an verblüffend gut. Die Vorbereitung hat wohl geholfen.
Dann sind wir "runter" gefahren nach La Paz zu unserem Hotel auf ca 3600. Der Weg in den 4. Stock war mit ziemlich schnaufen verbunden, aber alle machten es richtig und gingen es extrem ruhig an. Pedro, unser Reiseleiter, hatte einen super Plan und keiner schoss im Uebermut oben raus, das sollte sich auszahlen. Immer schön tranquillo!
Nach zwei Ruhetagen mit kleinen Spaziergängen, Besuch in der "Hexenstrasse" mit allem Möglichen für die Opfergaben für Mamapacha und erstem Shoppingrausch einiger mitreisender Damen (ich habe kein Platz mehr im Gepäck ;-)) ging es am dritten Tag dann raus aus der quirligen Stadt. Hier kam es uns nach zwei Tagen schon wie eine Ewigkeit vor, so viele neue Eindrücke. Toll!

Wir fuhren zum Titikakasee vorbei an den Cordilieren. Das Wetter zeigte sich trotz Regenzeit noch von der positiven Seite. Der See ist riesig und immer wieder ertappten wir uns, dass wir irgendwie das Auftauchen von Delfinen oder Walen erwarteten... :D Wir fuhren dann zu den Sonneninsel und bewältigten unsere ersten 150 hm ausserhalb der Stadt und zum ersten Mal zu Fuss über 4000. :pfeif
Hier gibt es noch einen alten Inkatempel und wir mussten gleich Helge als unsere Mumie in die Ecke stellen. (Bilder kommen dann noch...)
Abends dann das erste Gewitter.

Wir fahren weiter ins Condoriri Gebiet. Hoch auf 4500. Die Wettervorhersage verheisst nichts Gutes und der Regen/Graupel bestätigt dies. Ursprünglich war der Plan von einem Tal aus mit Begleitung von Eseln über einen Pass ins nächste Tal zu gehen und zu Zelten. Glücklicherweise hat Pedro den Plan gestrichen und wir schlafen in einer ganz einfachen Hütte. Sie sind zwar am Umbauen, aber es ist trocken und es gibt mehrere Toiletten. Mein Glück, legt es mich doch einen ganzen Tag mit Montezuma richtig flach. Im Zelt beim Trekking hätte ich ein massives Problem bekommen. Nur am ersten Nachmittag kann ich noch die Wanderung auf 4550 mitmachen. Ralf bleibt bei mir, weil es in der Höhe mit Dehydration einfach kritisch ist. Die Fahrer und Köche sind ja noch da, während die anderen eine 16 km Tour gehen und knapp unter 5000 landen. Ziemlich ko, da der Rückweg wegen Gewitter sehr zügig sein musste, kamen sie zurück.
Am nächsten Tag geht es mir besser, aber habe keine Kraft, mit Gerald (der sich verausgabt hatte und schon drei Tage Porbleme mit Montezuma hatte, bleiben wir zurück und die anderen gehen auf über 5000. Allerdings kommen die Gewitter nachmittags immer früher, so rennen sie wohl mit bis zu 18 km/h den Berg runter und sind tot als sie im Bus ankommen, mit dem wir ihnen entgegen gefahren sind.
Meine Hoffnungen schwinden, konnte ich doch nun nicht ausprobieren, wie es mir beim Wandern und auf der extremen Höhe geht.

Wir fliegen am nächsten Tag nach Uyuni zum grossen Salzsee. Hier im Süden regnet es quasi nie.
Nun steigen wir um auf Jeeps. Es folgen Ruhetage. Wir haben nun wohl die richtige Fahrzeugwahl getroffen. Sind doch viele Strassen überflutet. Leider auch der ganze Salzsee. Es gibt trotzdem tolle Bilder und die Laune der Truppe ist immer noch bestens, haben wir doch eine super tolle Reise! In einem super aus Salzsteinen gebauten Hotel übernachten wir, es tropft teilweise durch's Dach, aber nicht auf's Bett, alles gut.

Dann geht es weiter in's Wüstenhotel. Quer durch die Wüste und ich scherze, dass doch nun eigentlich nur noch Schnee in der Wüste fehlen würde. Gewünscht.... erfüllt. Auf einem Pass vor dem Hotel (5000 hm) fahren wir durch Schnee. Kurz darauf schneit es auch beim Hotel (4600 hm). Das Hotel ist super und wir verbringen einen super schönen Abend. Leider ohne Sternenhimmel, den wir uns zum Fotografieren erhofft haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Solo auf dem Weg nach Chile
BeitragVerfasst: 27 Feb 2017 16:48 
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Spaziergänger-Emu

Registriert: 13 Mär 2013 22:59
Beiträge: 2609
Vormittags ist meisten trocken. Wir geniessen die Fahrt durch die Wueste mit vielen Fotostopps auch beim steinernen Baum. Hier treffen wir einen Ulmer auf dem Motorrad. Er ist seit Dezember unterwegs von Paris über Brasilien, Argentinien etc. Er ist happy, dass unser Guide deutsch spricht und ihm den Weg erklären kann.
Wir fahren zur chilenischen Grenze vorbei an der Laguna Verde. Der Licancabur (unser Ziel) dahinter versteckt sich in Wolken, wir können ihn nicht sehen. An der Grenze wechseln wir in einen Bus und fahren nach San Pedro di Atacama. Einem der trockensten Orte der Erde. Naja, ausser wir sind da. Alles verschlammt und nass, zeigt sich der Ort nicht von seiner besten Seite, aber immerhin ist es warm.

Chile ist viel teurer als Bolivien und die Leute anscheinden nicht ganz so freundlich. Das mag aber täuschen, sind wir hier doch im "Mallorca der Back-Packer". Eine Nacht in einem bequemen Hotel und unter 4000 soll die Kräfte wieder voll auffüllen und den Körper regenerieren. Das klappt auch prima.
Leider liegt dann Ralf flach. Diesmal hat es ihn erwischt, inzwischen hatten einige ein Problem. Er beschliesst, nicht mit in's Basecamp zu fahren. Nun stecke ich voll in der Zwickmühle. Ist er doch vorher bei mir geblieben und hat all den Aufwand mitgemacht, damit ich mitfahren kann. Aber er überredet mich, dass er auf der Höhe sicher keine Probleme bekommt und so packe ich mit schlechtem Gewissen meine Bergsachen.
Unsere Tauchsachen sind schon bei den Trägern.

Wir fahren wieder über die Grenze nach Bolivien zur Laguna Verde. Hier auf knapp 4500 ist das Basecamp. Eine einfache Hütte, aber mit festen Betten und 3-4er Zimmer recht komfortabel. Unsere Köche versorgen uns bestens und wir bereiten uns auf eine sehr kurze Nacht vor. Aufgrund der Wettersituation haben wir uns entschlossen nicht um 2 Uhr los zu gehen, sondern um 0 Uhr. Sonst wird das trockene Zeitfenster zu kurz. Meist hört es gegen 20 Uhr auf zu regnen. Dies passiert nun auch tatsächlich. Punkt 20 Uhr hört der Regen auf. Wir essen und verkriechen uns in den Betten.

Ich bin total nervös, schlafe keine Minute. Kann so gar nicht einschätzten, was geht oder nicht. Aber wir sind so organisiert, dass alle Fahrer, Köche und Träger auch jederzeit mit einem von uns absteigen können. Das nimmt etwas den Druck. Um 23:30 sollte geweckt werden und ich schaue um 23:45 auf die Uhr. Sch..... zu spät, raus aus dem Bett und da höre ich es. Es fängt an zu schütten. Das war's.... das kommt auf über 6000 als Schnee. Wir haben zwar inzwischen für alle Steigeisen organisiert, aber das macht keinen Sinn. Abbruch und die Entscheidung es in der nächsten Nacht zu versuchen.

Mist, nun muss Ralf noch länger alleine rumhängen... und telefonisch null Empfang. Da viele Freund und Verwandte natürlich wissen, dass es hätte los gehen sollen, fährt Pedro mit einer Liste und einer Nachricht von uns wieder über die Grenze nach Chile so weit, bis sie ein Netz haben und setzt die Nachricht ab, damit nicht Panik aufkommt, wenn wir uns abends nicht wie angekündigt melden.

Wir kriegen inzwischen schon fast Hüttenkoller, wollen uns bewegen. Also stimmt Pedro zu, dass wir 2,5 Stunden an den Licancabur fahren und noch im Trockenen etwas spazieren gehen. Ein Teil träumt noch vom Anstieg, ein paar wenige sind wohl eher realist und uns ist klar, dass er dem nur Zustimmt, weil er davon ausgeht, dass die Wettersituation nicht besser wird. Im Gegenteil. Immerhin kommen wir knapp bis 5000 hm und ich bin nun sicher, dass ich es schaffen könnte. Die Wege sind nicht allzu schwierig, die Höhe macht uns null Probleme mehr. Wir sind super akklimatisiert. Hammer.

Tja und dann... Schnee in der Atacama. Am Basecamp schneit es ab Nachmittags. Von den prognoszitierten Regenmengen kommen so, mit dem was schon oben liegt, ca. 1,5 m Schnee zusammen. Die Träger hatten das Tauchzeugs schon in einer langen Aktion hoch getragen und ein Zelt aufgebaut. Der See war noch frei. Um 12 Uhr nachts steigen sie dann mit möglichst viel Klamotten, Stöcken und Ausrüstung von uns auf, die Sachen wieder runter zu holen. Leider ohne uns.
Pedro führt sie zusammen mit dem Bergführer des Nationalparkes, da es nun wirklich gefährlich ist und wir können nur warten und hoffen, dass nix schief geht. Am liebsten hätten wir das Zeugs einfach oben gelassen... das ist das Risiko nicht wert.
Normalerweise brauchen die Frauen und Männer/Buben ohne Gepäck 2-3 Stunden für den Aufstieg. Nun 6! Und für den Abstieg normal 1-2 Stunden, je nach Gepäckmenge. Da allerdings 4 Stunden. Gegen Mittag sind sie endlich zurück im Camp und es spielen sich unglaubliche Szenen ab. Haben wir sie doch inzwischen echt in's Herz geschlossen. Die ein oder andere Jacke/Hose/Stöcke bleibt bei den Trägern und sie freuen sich sehr darüber.

Was tun ? Ohne Bilder für die Tauch-Sponsoren zurück zu kommen ? Eine Alternative muss her. Wir finden einen See im Niemandsland zwischen Bolivien/Chile/Argentinien. Etwa 1 Stunde fahrt. Tauchgenehmigung bekommen wir eh keine mehr... dann halt ohne.
Wir fahren am Nachmittag dort hin, rüsten auf und gehen jeder für max 10 min in's Wasser. Die Sicht ist besch... aber es wir schon was werden mit den Fotos. Immerhin auf 4600 Meter befindet sich der See und ist somit höher als jeder See in Europa. Gefühlt ist es für uns nicht mehr die Höhe, es fühlt sich an wie am Bodensee und alles geht gut. Wir sind wieder weg, ohne dass uns eine Polizeipatrouille gesehen hätte. :newwer

Enttäuscht sind wir, dass wir nun irgendwie das schlechteste Wetter seit zig Jahren getroffen haben. Die einen sagen seit 20 und die anderen sogar seit 40 Jahren. Aber, alle sind gesund und heil und wir hatten einen super tollen Urlaub mit unglaublichen Eindrücken und Erfahrungen. Alle sind begeistert und.......
die Planung läuft für einen zweiten Anlauf. Wir sind doch nun alle sicher, dass wir unser Vorhaben auf dem Licancabur umsetzen können und den Auf- und Abstieg schaffen. Wann, das müssen wir noch klären... es sollen ja schliesslich wieder alle dabei sein. So eine tolle Truppe gehört einfach zusammen!


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 Betreff des Beitrags: Re: Solo auf dem Weg nach Chile
BeitragVerfasst: 27 Feb 2017 17:56 
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´s Heidi-Emu
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Wohnort: Alpen
Hammer was bei Euch alles abgeht resp. passierte!

danke für den tollen Bericht und.. gute Rückreise!

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 Betreff des Beitrags: Re: Solo auf dem Weg nach Chile
BeitragVerfasst: 27 Feb 2017 19:47 
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Schach-Emu
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Was für ein Abenteuer :chris76
Respekt :daumen , da hast du sicherlich lange zu erzählen, auch wenn es leider nicht mit allen Vorhaben geklappt hat.

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Für den Kuchen nach dem Sport :bse


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 Betreff des Beitrags: Re: Solo auf dem Weg nach Chile
BeitragVerfasst: 27 Feb 2017 22:56 
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S(up)portlerin
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Ich hab während der letzten Wochen ja schon auf Facebook gelesen, aber jetzt so am Stück... Wow... Dir gehört meine ganze Bewunderung und ich wünsche Dir so sehr, daß es beim nächsten Mal klappt.

Da wir ja schon häufiger festgestellt haben, daß es in manchen Dingen bei uns große Parallelen gibt denke ich hier: Vielleicht könnte ich das ja auch... aber noch besser: Ein Glück kannst Du das und schaffst das... ich schenk Dir meine ganzen vielleicht irgendwo tief verwurzelten Fähigkeiten als Taucherin und Bergsteigerin, damit Du das Projekt gut zu Ende bringst!

:kuss

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06.05.2012 Caldera Blanca
12.10.2014 - München Marathon * 12.07.2015 - Challenge Roth * 27.09.2015 - Berlin Marathon *
25.09.2016 - Berlin Marathon * 27. - 30.11.2016 Lanzarote Running Challenge * 10.12.2016 Lanzarote Marathon * 09.07.2017 Challenge Roth


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 Betreff des Beitrags: Re: Solo auf dem Weg nach Chile
BeitragVerfasst: 27 Feb 2017 23:15 
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Das Jever-Emu
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Wohnort: In de Hel van Kasterlee
Da war ich mit meinem gegenwindigen, unterkühlten und an Pausentagen verregneten NZ-Sommer inklusive Dünnschiss und Zahnschmerzen ja noch richtig gut dran :(.

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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.


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