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Autor: | Der Elch [ 04 Mai 2011 15:51 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Der Elch schwingt die Hufe |
15.09.2010 - Tag 01 http://www.gpsies.com/map.do?fileId=iojrijxltvqacqhd Genauso wie Pamela Anderson ist auch Cavaillon für seine Melonen bekannt. ![]() ![]() Trotz Wegweisern, Karte und GPS gelingt es uns überraschenderweise, irgendwann aus Cavaillon herauszufinden und wir rollen durch ein romantisches Industriegebiet. Endlich finden wir den ersten offiziellen Wegweiser des Radweges. Die Beschreibung versprach ruhige Nebenstraßen. Und nachdem es ja um den Luberon geht, erwarten wir eine relativ flache Strecke - hinwärts im Tal der Durance und zurück im Tal des Calavon. Da sollten die paar hundert Kilometer kein Problem sein. Und was machen wir dann den Rest der Woche? ![]() Natürlich kommt es anders! ![]() Die ruhigen Nebenstraßen kommen daher, daß es zum Großteil eben nicht im Tal lang geht, sondern immer schön am Hang des Luberon lang, mal etwas rauf, mal etwas runter. Mit ordendlich Gepäck und auch noch mit der Alltagshektik beladen, meinen wir, die Steigungen drücken zu müssen. So arbeiten wir uns in kürzester Zeit auf. ![]() ![]() Nach 50km finden wir kurz hinter Loumarin einen würdigen Platz, die erworbene Flasche zu öffnen. ![]() ![]() -------------------- Kommentarthread zum Elchtraining |
Autor: | Der Elch [ 04 Mai 2011 16:48 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Der Elch schwingt die Hufe |
16.09.2010 - Tag 02 http://www.gpsies.com/map.do?fileId=prelrgibwsdzlkta Dafür, daß der Luberon eigentlich relativ bekannt ist und dafür, daß der Radweg "Autour de Luberon" sich auch ziemlich reizvoll anhört, ist auf dem Campingplatz so gut wie nix los, zumindest was Reiseradler anbetrifft. Zwei weitere Päarchen, sonst teilt niemand unseren Weg. Vielleicht liegt's an der Jahreszeit, aber für mich wäre das im Hochsommer garantiert nix. So einsam wie auf dem Campingplatz ist es auch auf der Landstraße. Außer ein paar Einheimischen ist niemand unterwegs. Nicht mal Touri-Autos oder Wohnmobile. Da wir das Leitungswasser nicht trinken wollen, halten wir beim ersten Supermarkt an, den wir sehen, um unsere Wasservorräte aufzufüllen. Wobei der Laden in Vaugines eher Tante-Emma-Laden als Supermarkt ist. Auf 50qm gibt es hier neben Brot (immer ganz wichtig), Obst, Gemüse, Konserven auch Gasflaschen und irgendwo in der Ecke wahrscheinlich auch noch Tierfutter. Als wir weiterfahren, kommen uns tatsächlich zwei Radfahrer mit Packtaschen entgegen - ein seltener Anblick. Ohne einen Blick in den Reiseführer wissen wir, daß des nächste Dorf - Cucuron - einen größeren Eintrag darin haben muß. ![]() ![]() Bisher sind wir eigentlich fast nur bergauf gefahren, aber das wird sich nun ändern. Von jetzt ab geht es bergauf. Wir fahren am Südrand des Luberon über gut kupiertes Gelände, schon ein gutes Stück über der Durance. Kurz vor dem geplanten Etappenziel in Beaumont-de-Pertuis geht es nach einem ordendlichen Anstieg über den höchsten Punkt des Tages auf 525m. Die Abfahrt nach Beaumont ist verdient und genial, mein treuer, 20 Jahre alter Lastenesel liegt auch mit Zelt und Gepäck sauber in den Kurven. ![]() Schon etwas erschöpft freuen wir uns auf eine Dusche. Allerdings haben wir keine Adresse des örtlichen Campingplatzes und die Gemeindemitarbeiterin gibt uns zu verstehen, daß dieser wohl knapp 5km außerhalb liegt, dazu noch in der für uns falschen Richtung. ![]() ![]() Auf der Hochebene lege ich noch ein paar Foto-Stops ein, um die Sonnenblumen und die Schnecken ![]() ![]() Nach dem Aufstellen des Zeltes bin ich nochmals alleine mit dem Rad losgesprintet, um das Abendessen einzukaufen. Dummerweise wußten wir nicht so genau, wo der Supermarkt ist. Also erst mal den Hügel runter, am Kreisverkehr falsch abbiegen, umkehren, zur Altstadt von Manosque hochfahren, feststellen, daß es dort kein Supermarkt auffindbar ist, auf der anderen Seite wieder runter, durch den französischen Rush-Hour-Stau schlängeln und endlich einen Intermarché finden - das Ganze im Kampf gegen die Uhr, denn die Dämmerung und eine Regenfront näherten sich so langsam. Aber letztendlich hab ich auch den Hügel hoch zum Campingplatz noch geschafft und Kochen geht ja notfalls auch im Dunkeln mit Stirnlampe. Nach einem langen Fahrrad-Tag und dem Rosé aus der Kooperative ![]() ![]() -------------------- Kommentarthread zum Elchtraining |
Autor: | Der Elch [ 05 Mai 2011 11:24 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Der Elch schwingt die Hufe |
17.09.2010 - Tag 03 http://www.gpsies.com/map.do?fileId=tcvtthksqnmuqntv Der Regen hat sich verzogen, wir können trocken weiterfahren. Da der Campingplatz etwas über dem Tal liegt, können wir es erst mal rollen lassen. Wir starten Richtung Stadtzentrum und gleich am zweiten Kreisel, an dem ich mich am Vortag schon verheddert hatte, erwischen wir schon wieder die falsche Ausfahrt. ![]() ![]() ![]() Die Strecke geht an einem Kanal entlang, der von der EdF scheinbar zwecks Stromerzeugung entlang der Durance angelegt hat, ein moderner Mühlbach sozusagen. Die Dörfer Volx und Villeneuve finde ich jetzt eher unscheinbar, das Olivenmuseum auf der Straße dazwischen leider geschlossen. Immerhin hat Villeneuve einen schönen Balkon mit toller Aussicht ![]() Danach war Schluß mit dem Tal der Durance, d.h. wir mußten den Berg hoch. Nachdem es ja daheim in der Vorschau so aussah, als ob es in dem einen Tal hin geht, im anderen Tal zurück, war das folgende Stück als Schlüsselstelle bekannt, so genau wußten wir aber nix über Höhenmeter oder Steigungsprozente, die uns erwarten sollten. Nicht zuletzt weil es die vergangenen zwei Tage in der Realität eben nicht im Tal entlang ging, waren wir aber schon Entsprechendes gewohnt, und es hat sich gezeig, daß der Berg mit 200 Höhenmetern dann doch gar nicht so schlimm, sondern eher gemäßigt war. Viel blöder war, daß am darauffolgenden Tag auf der Straße eine Autorallye statfinden sollte und die Fahrer schon mal die Gelegenheit zum Training nutzten. Das bedeutet, daß uns jede Menge wahnsinnige Raser kurvenschneidend entgegen kamen obwohl die Straße noch für den öffentlichen Verkehr freigegeben war. ![]() Nach dem wir unser Zelt aufgestellt hatten, ging es nochmal mit den Rädern in die Stadt, zu der markanten und weithin sichtbaren Kirche auf dem Hügel über der Stadt müssen wir freilich hochschieben. Obligatorisch: Der Besuch des lokalen Hypermarché für ein leckeres Abendessen. ![]() -------------------- Kommentarthread zum Elchtraining |
Autor: | Der Elch [ 05 Mai 2011 11:44 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Der Elch schwingt die Hufe |
18.09.2010 - Tag 04 http://www.gpsies.com/map.do?fileId=sqzzvvbamyujnxna Wir verlassen Forcalquier und vernichten erstmal wieder 150 der gestrigen Höhenmeter. So leichtradelnd kann ein Tag beginnen. ![]() Der Reiseführer sagt, daß Vachères ein schönes Dorf sein soll, dummerweise liegt es noch weiter oben. ![]() ![]() ![]() Jetzt dürfen wir uns für die Strapazen des Tages belohnen. ![]() ![]() ![]() -------------------- Kommentarthread zum Elchtraining |
Autor: | Der Elch [ 05 Mai 2011 15:59 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Der Elch schwingt die Hufe |
19.09.2010 - Tag 05 http://www.gpsies.com/map.do?fileId=vqhzujeajlrwpnvo Wir verlassen heute den eigentlichen Radwanderweg "Autour de Luberon" für eine Variante: die ebenfalls ausgeschilderte Runde "Les Ocres" . Nach einem gemütlichen Morgenkaffee am Marktplatz von Apt ![]() ![]() ![]() ![]() Leider ist Roussillon zu dieser Tages- und Jahreszeit etwas von Touristen überlaufen. Besonders wenn man vorher auf eher ruhigen Straßen und Campingplätzen unterwegs war, gibt es einem schon einen gewissen Kulturschock. ![]() ![]() ![]() -------------------- Kommentarthread zum Elchtraining |
Autor: | Der Elch [ 05 Mai 2011 16:15 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Der Elch schwingt die Hufe |
20.09.2010 - Tag 06 http://www.gpsies.com/map.do?fileId=duuuljbhkwmpskue Die ersten Kilometer der heutigen Etappe kennen wir ja schon von unserer gestrigen Extra-Tour. ![]() ![]() ![]() ![]() Unser Mittagessen haben wir dann noch etwas verschoben, bis wir in Rustrel angekommen sind. Dem urigen kleinen Restaurant an der Straßenecke konnten wir wirklich nicht widerstehen. Tagesmenü, Rosé, Pastis - die Weiterfahrt mußte noch etwas warten. ![]() ![]() Nachdem es mitlerweile schon recht spät geworden war, beeilten wir uns, nach Apt zu kommen und damit die "Les Ocres"-Tour abzuschließen. Wir nutzten in Apt die Gelegenheit und kauften noch schnell im lokalen Hypermarché unser Abendessen ein. Wir überlegten kurz, ob wir wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit nochmals in Apt übernachten sollen, entschlossen uns aber dann, noch die 11km und 220 Hm bis Bonnieux unter die Räder zu nehmen. Zwar verpaßten wir mal wieder die ausgeschilderte Route "Autour de Luberon", aber die gewählte Landstraße hat sich im Nachhinein als die wohl schnellere Route herausgestellt. Das Büro des Campingplatzes von Bonnieux hatte zwar schon geschlossen, aber wir konnten trotzdem noch unser Zelt aufschlagen, und nach Duschen und Kochen konnten wir den Tag in Ruhe ausklingen lassen. Schließlich hatten wir ja noch ne Flasche im Gepäck. ![]() -------------------- Kommentarthread zum Elchtraining |
Autor: | Der Elch [ 05 Mai 2011 16:50 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Der Elch schwingt die Hufe |
21.09.2010 - Tag 07 http://www.gpsies.com/map.do?fileId=iqodjlbwkeappsew In der Provence soll es viele schöne Dörfer mit vielen schönen Märkten geben. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Wir folgten der ausgeschilderten Route weiter nach Menerbes, nicht ohne mal wieder der an der Straße gelegenen Domaine eine Besuch abzustatten. Menerbes ist ein Dorf, und ohne den Schriftsteller Peter Mayle würde es wahrscheinlich im Dornröschenschlaf vor sich hindösen. ![]() ![]() Der Radweg folgt den Sehenswürdigkeiten des Luberon-Nordhangs, und wir damit gezwungenermaßen den (motorisierten) Touristenströmen. Als wir keuchend und verschwitzt oben im Ruinendorf Oppède-le-vieux ankommen, sitzen die Leute fein angezogen in den Cafés und Restaurants des noch bewohnten Unterdorfs und wir ernten wohl den einen oder anderen verständnislosen Blick. ![]() ![]() ![]() Wie bereits am Anfang geschrieben, haben wir den Urlaub und die Radtour relativ ungeplant in Angriff genommen und wir hatten wenig Ahnung, wie lange wir unterwegs sein würden. Da wir aber zweieinhalb Wochen Urlaub hatten, jetzt aber erst eine Woche auf dem Rad sitzen, ist klar, daß die Zeit für einen geößeren Umweg reichen wird. Also folgen auf der Abfahrt nach Maubec noch der Ausschilderung "Autour de Luberon" und verzichten auf die letzten paar Kilometer zurück nach Cavaillon. Dafür setzen wir uns von nun an Richtung Norden ab und peilen das nächste bekannte Touristen-Ziel an: Fontaine-de-Vaucluse. Schon bald vermissen wir die Auschilderung, denn das Navi empfielt uns fragwürdige oder verbotene Straßen und Abzweigungen. ![]() ![]() ![]() -------------------- Kommentarthread zum Elchtraining |
Autor: | Der Elch [ 05 Mai 2011 18:08 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Der Elch schwingt die Hufe |
22.09.2010 - Tag 08 http://www.gpsies.com/map.do?fileId=meqoqsglycgduhst Der heutige Tag ist eigentlich als Transfer-Etappe geplant, wir sollen eigentlich nur einigermaßen autobahnfrei nach Avignon fahren. Unerwartet ist aber L'Isle-sur-la-Sorgue so romantisch, daß wir eine Pause einlegen, uns kurz ans Ufer setzen und dann etwas durch die Gassen spazieren. Gleiches dann nochmal in Le Thor. Den Platz hinter der Kirche an der Sorgue könen wir nur empfehlen. Weiter geht es durch die Weinfelder, wo wir das erste Mal eine Erntemaschine in Aktion beobachten dürfen, hinein nach Avignon. Spannend, wie uns das Navi durch die Vororte und Wohngebiete routet. Ich hätte nicht gedacht, daß wir noch irgendwann mal im Zentrum ankommen. Aber schließlich erreichen wir nach abschließendem Verkehrsgewühl doch noch die Stadtmauer und rollen dann mit unseren Rädern durch die Altstadt. Je weiter wir gen Westen vorankommen, dasto dichter werden dafür jetzt die Fußgänger - am Ende schieben wir lieber durch die Gassen bis uns die Altstadt am anderen Ende durch ein Stadttor wieder ausspuckt. Wir stehen direkt vor der Rhone und der Campingplatz ist nur ein paar hundert Meter entfernt. Wir werfen erstmal das Gepäck ab und bauen das Zelt auf, dann begeben wir uns entlang irgendwelcher vierspuriger Straßen auf die Suche nach dem Supermarkt, den uns der Platzwart grob beschrieben hat. Wir sichern uns das Abendessen und kehren zum Campingplatz zurück. Die Stadtbesichtigung verschieben wir auf den nächsten Tag, denn wir werden 2 Nächte auf dem Platz bleiben. Aber der Campingplatz liegt direkt an der berühmten St.-Bénézet-Brücke (Sur le pont d'Avignon l'on y danse... ![]() -------------------- Kommentarthread zum Elchtraining |
Autor: | Der Elch [ 05 Mai 2011 18:13 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Der Elch schwingt die Hufe |
23.09.2010 - Tag 09 Radtechnisch ist heute Ruhetag. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() -------------------- Kommentarthread zum Elchtraining |
Autor: | Der Elch [ 06 Mai 2011 15:47 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Der Elch schwingt die Hufe |
24.09.2010 - Tag 10 http://www.gpsies.com/map.do?fileId=oxykcazsiolwjlsy Heute verlassen wir Avignon Richtung Westen - also Richtung Pont du Gard. Ein bischen Mainstream muß schon sein. ![]() ![]() Mit viel Fingerspitzengefühl schaffen wir es, nicht auf der Schnellstraße zu landen ![]() In Remoulins geht ein zwei Kilometer lange Sträßchen zur berühmten Pont-du-Gard. Die letzen paar hundert Meter sind für den Verkehr gesperrt, mit den Fahrrädern haben wir aber natürlich freie Fahrt ![]() ![]() ![]() ![]() Wir radeln zurück nach Remoulins, um danach mehr oder weniger dem Fluß Gardon bis zur Mündung in die Rhone zu folgen. Dort, in Tarascon liegt das heutige Etappenziel. Der Campingplatz liegt eigentlich idyllisch an der Rhone, direkt neben der Festung, allerdings macht er einen etwas verwahrlosten und verlassenen Eindruck. ![]() ![]() -------------------- Kommentarthread zum Elchtraining |
Autor: | Der Elch [ 06 Mai 2011 15:55 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Der Elch schwingt die Hufe |
25.09.2010 - Tag 11 http://www.gpsies.com/map.do?fileId=abyzckfavmuzspmg Heute soll es zurück zu unserem Auto gehen, das (hoffentlich ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Wir setzen unsere Tour fort, nehmen die Abfahrt sehrt vorsichtig, denn auch auf diese Straße ist das Touristenaufkommen heute zeimlich hoch. Am Wegesrand lassen wir uns noch von einem Bauern breitschlagen, eine Flasche von seinem Wein mitzunehmen, ![]() ![]() ![]() -------------------- Kommentarthread zum Elchtraining |
Autor: | Der Elch [ 06 Mai 2011 17:24 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Der Elch schwingt die Hufe |
26.09.2010 - Tag 12 Heute ist mal wieder Transfer-Tag. Diesmal aber nicht mit dem Fahrrad, sondern ganz luxuriös mit dem Auto. Das hat den Vorteil, daß wir nicht mehr von der Hand in den Mund leben müssen, sondern noch mehr Leckereien einkaufen können. Auf dem Weg statten wir Carpentras einen kurzen Besuch ab, landen in einem Ort zufällig beim Traubenfest, legen einen kleinen Spaziergang im Gorges de la Nesque ein und erreichen irgendwann den Campingplatz in Sault. Der Mistral bläst und die Nacht wird hier oben (800m) eisig kalt. -------------------- Kommentarthread zum Elchtraining |
Autor: | Der Elch [ 06 Mai 2011 17:35 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Der Elch schwingt die Hufe |
27.09.2010 - Tag 13 http://www.gpsies.com/map.do?fileId=fzfchufxlljwytrv Eigentlich ist es eher eine Rennrad-Etappe, aber da ich nur mein Trekkingrad dabei habe, muß es eben auch so gehen: Die Tour auf den Mont Ventoux. Nachdem wir uns in der Nacht schon ordentlich kalte Füße geholt haben, fällt das Aufstehen und Kaffee kochen etwas schwerer als sonst, aber schließlich bin ich bereit. Es hat knapp über null Grad, ich ziehe so ziemlich alle fahrradtauglichen Klamotten an, die ich dabei habe. Zusätzlich leihe ich mir die Sabines Beinlinge. Fuß auf's Pedal, das andere Bein locker über den Sattel geschwungen und.... ...nach 30cm Fahrt ist die Tour erstmal vorbei. ![]() ![]() ![]() Vor etlichen Jahren hatte ich schonmal zum Gipfelsturm geblasen, damals mußte ich jedoch abbrechen, da die Straße zu Ostern noch Wintersperre hatte. Diesmal war die Straße offen. In Sault gibt es noch einen letzten ehrfürchtigen Blick auf den Gipfel, dann verschwindet er erstmal für die nächsten Kilometer hinter dem Wald. Erst in der letzten Kurve vor Chalet Reynard kann man wieder einen Blick erhaschen. Hier ist schon großes Radfahrertreffen. Die einen stärken sich noch vor den letzten Kilometern, die anderen haben es heute schon geschafft und holen sich ihre Belohnung ab. Ich ignoriere die Kneipe und fahre weiter. Neben den vielen Radfahrern gibt es mittlerweile auch beträchtlichen Autoverkehr (und sogar einen angedeuteten Radstreifen), aber die ganze Touristen-Karavane kommt ins Stocken, sobald die Schafe meinen, die Straße überqueren zu müssen. Die letzten Büsche bleiben zurück und die Straße zieht sich Kurve um Kurve nach oben. Wenigstens hat man genug Zeit, die Straßenbeschriftungen zu lesen, die davon erzählen daß Paris nicht mehr weit ist oder zwielichtige Namen der Radsportszene verkünden. Natürlich geht es auch am Denkmal von Tom Simson vorbei, der hier scheinbar immer noch wie ein Held verehrt wird. Dann kommt man das erste mal direkt an den Kamm und der Mistral zerrt jetzt unbarmherzig am Vorderrad. Der Mann vom Fotodienst hat sich auch in sein Auto zurückgezogen und verläßt dieses bei nahenden Radlern immer nur für kurze Zeit. Ich verzichte auf die Heldenfotos - ich war ja schließlich live dabei. Noch ein paar Meter, dann stehe ich auf dem Gipfel. Der Mistral sorgt für herrliche Fernsicht bis zu den Alpen. Es hat immer noch knapp über null Grad, im Zaun der Wetterstation hängt noch das Eis der vergangenen Nacht. Trotzdem bietet das Gipfelkiosk neben den üblichen Souveniers auch Eis und gekühlte Getränke an. ![]() ![]() ![]() ![]() Leider wird erstmal nix draus, denn schneller als 25 km/h geht in Gipfelnähe erstmal gar nix, denn der Seitenwind bläst dermaßen stark ins Vorderrad, daß ich Angst habe, mich weht es von der Straße. Aber je tiefer ich komme, desto besser und schneller geht es, am Ende kann ich auch mit den Rennrädern mithalten. Wieder in Sault angekommen treffe ich mich mit Sabine in einem Café. Sie hat derweil am Campingplatz zusammengepackt und Sightseeing im Dorf gemacht. Nach einer kleinen Stärkung fahren wir Richtung Apt, um dort die Nacht zu verbringen. Vorher waren wir aber nochmal an dem kleinen Weingut, das wir schon von der Radtour kannten, um noch einen Karton für zuhause mitzunehmen. Dummerweise war niemand zuhause und wir versuchten erstmal, mit dem Wachhund zu verhandeln. Als dieser uns sehr deutlich seine Aufgabe erklärt hat, haben wir eben 10 Minuten im Auto gewartet, während er seine Spielpuppe zerfleischte. Als die Dame des Hauses endlich auftauchte, war es plötzlich wieder ein ganz liebes Hundchen, das uns nur neugierig beschnupperte. Aber wir konnten wenigstens nun auch unsere 6 Flaschen mit nach Hause nehmen. -------------------- Kommentarthread zum Elchtraining |
Autor: | Der Elch [ 09 Mai 2011 16:52 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Der Elch schwingt die Hufe |
28.09.2010 - Tag 14 Wir haben noch 3 Tage Zeit, also setzen wir uns ins Auto und fahren nach Osten zum Gorges du Verdon. Wir haben uns einen Campingplatz nahe des Lac de Ste. Croix ausgesucht. Außer der Besichtigung von Moustiers-Saint-Marie haben wir heute nichts vor, denn wir wollen den Urlaub ja gemütlich ausklingen lassen. 29.09.2010 - Tag 15 Der Canyon, den der Verdon-Fluß hier gegraben hat, ist sehenswert. Deswegen machen wir uns heute auf, um oben am Rand des Canyon ein Stück entlangrufahren. Auf der Straße, die hinaufführt, hat man schon einen schönen Blick auf den türkis leuchtenden Lac-de-Sainte-Croix. Wenig später windet sich die Straße am Abhang entlang und man hat schöne Einblicke von oben in den Canyon. Da die Straße mit dem Rad aber doch recht anspruchsvoll ist, lassen wir es bei einem kurzen Abstecher bewenden und fahren hinunter zum See, um uns noch etwas in die Sonne zu legen. Abends fahren wir dann nochmal zum Abschlußessen nach Moustiers-Saint-Marie. Nicht versäumen dürfen wir natürlich die wirklich leckere Foie grasse mit Zwiebelmarmelade, und als Hauptgang provencalische pieds et paquets. ![]() ![]() 30.09.2010 - Tag 16 Gestern hatten wir den Canyon von oben gesehen, diesmal sind wir ein Stockwerk tiefer. Dazu treten wir ein letztes mal in diesem Urlaub in die Pedale. Aber diesmal nicht auf dem Fahrrad, sondern mit dem Tretboot durch die Verdon-Schlucht. Irgendwie ein krasses Gefühl, mit dem kleinen Kahn eingeklemmt zwischen die ein paar hundert Meter hohen Felswände. ![]() Doch leider geht mit dem Bootstrip auch unser Urlaub zu Ende. Noch ein obligatorischer Zwischenstop am Hypermarché, dann beginnt der 1000km lange Autobahnmarathon. ![]() Epilog -------------------- Kommentarthread zum Elchtraining |
Autor: | Der Elch [ 30 Mai 2011 12:59 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Der Elch schwingt die Hufe |
Noch 3 Wochen bis zum ersten Wettkampf der Saison 2011. So langsam wird's Zeit, darüber nachzudenken, daß man mal wieder viel zu wenig trainiert hat, letztes Jahr um die Zeit viel schneller unterwegs war - und natürlich, daß es heuer mal wieder knapp wird, die Langdistanz überhaupt zu überleben. Freitag, 27.05.2011 Beim Schwimmtraining am Abend gibt es nach dem üblichen Einschwimmen, Tauchen, Beine etc. und als Spezialeinheit 40x50m. Ich wußte gar nicht, daß ich überhaupt soweit zählen kann ![]() ![]() Samstag, 28.05.2011 Heute gibt es am Rothsee ein kleines Neopren-Testschwimmen vom Team-Klinikum und Finish-Line. Ich hab mich spontan entschlossen, dort mal vorbeizuschauen. Im Endeffekt ist nur ein Vertreter von 2XU da, was anderes gibt es nicht zum Probeschwimmen. Ich beginne mit dem R1, finde den ganz gut und wesentlich flexibler als meinen alten Orca, der ja jetzt schon über 8 Jahre alt ist. Der C2 ist im Vergleich schon wesentlich unflexibler und der Unterscheid zu meinem alten Anzug würde keine Neuanschaffung rechtfertigen. Als Referenz hab ich dann noch mal meinen alten Orca angezogen, der wundersamerweise noch paßt und über den Winter nicht kleiner geworden ist. Da ich keine Ahnung habe, wieviel 100 Meter ich zurückgelgt habe, landet das Neoprenschwimmen auch nicht im Trainingskalender. Nach einer Runde Haushalt geht es dann ab zum Shopping nach Nürnberg. Zuerst ein paar Laufschuhe für mich. Ich hab meine alten Treter dabei und sage, daß ich wieder einen eher direkten Schuh möchte. Die Verkäuferin holt ein Modell, das auf Anhieb wie angegossen am Fuß paßt, sich gut anfühlt und wohl auch sonst für mich geeignet erscheint. ![]() ![]() ![]() Sonntag, 29.06.2011 RTF in Neustadt/Aisch. Nachdem wir ein paar Varianten durchgesprochen hatten, wie wir zusammen sporteln können, läuft es auf einen Halb-Ruhetag für Sabine hinaus. Wir verabreden uns auf der Hälfte meines nachhauseweges auf einem Bierkeller. Ich bin bisher noch nie mit dem Auto zu einer RTF gefahren, also nehme ich auch heute die 35km nach Neustadt in Angriff. Die Strecke über Frauenaurach, Herzo, Emskirchen, B8) erweist sich recht bald als Fehlgriff, denn heute weht ein lebhafter Wind das Aurachtal entlang, und auch über den Hügel nach Neustadt kommt der Wind natürlich genau von vorne. Mein Plan für die RTF sieht vor, die 160km-Strecke zu nehmen und bei Kilometer 130 in Oberreichenbach einfach auszusteigen, den Zielstempel brauch ich sowieso nicht. Nachdem ich 70km auf dem Tacho habe, freue ich mich doch langsam auf die Verpflegungsstelle. Doch dummerweise gibt's da nix mehr zu essen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() -------------------- Kommentarthread zum Elchtraining |
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