Noch 3 Wochen bis zum ersten Wettkampf der Saison 2011. So langsam wird's Zeit, darüber nachzudenken, daß man mal wieder viel zu wenig trainiert hat, letztes Jahr um die Zeit viel schneller unterwegs war - und natürlich, daß es heuer mal wieder knapp wird, die Langdistanz überhaupt zu überleben.
Freitag, 27.05.2011Beim Schwimmtraining am Abend gibt es nach dem üblichen Einschwimmen, Tauchen, Beine etc. und als Spezialeinheit 40x50m. Ich wußte gar nicht, daß ich überhaupt soweit zählen kann
, und nach den ersten 10 beschließe ich, daß 20x auch reicht. Nach dem 20ten denke ich mir, 5 gehen noch. Und am Ende waren es dann doch die vollen 40. Insgesamt keine 3000m, aber die Beine sind matschig. Nach dem Training schauen wir noch bei meinen Eltern vorbei. Ich denke es wird Zeit, daß sie aus dem 2. Stock in eine seniorengerechte Wohnung umziehen.
Samstag, 28.05.2011Heute gibt es am Rothsee ein kleines Neopren-Testschwimmen vom Team-Klinikum und Finish-Line. Ich hab mich spontan entschlossen, dort mal vorbeizuschauen. Im Endeffekt ist nur ein Vertreter von 2XU da, was anderes gibt es nicht zum Probeschwimmen. Ich beginne mit dem R1, finde den ganz gut und wesentlich flexibler als meinen alten Orca, der ja jetzt schon über 8 Jahre alt ist. Der C2 ist im Vergleich schon wesentlich unflexibler und der Unterscheid zu meinem alten Anzug würde keine Neuanschaffung rechtfertigen. Als Referenz hab ich dann noch mal meinen alten Orca angezogen, der wundersamerweise noch paßt und über den Winter nicht kleiner geworden ist. Da ich keine Ahnung habe, wieviel 100 Meter ich zurückgelgt habe, landet das Neoprenschwimmen auch nicht im Trainingskalender.
Nach einer Runde Haushalt geht es dann ab zum Shopping nach Nürnberg. Zuerst ein paar Laufschuhe für mich. Ich hab meine alten Treter dabei und sage, daß ich wieder einen eher direkten Schuh möchte. Die Verkäuferin holt ein Modell, das auf Anhieb wie angegossen am Fuß paßt, sich gut anfühlt und wohl auch sonst für mich geeignet erscheint.
Das zweite Testpaar ist genauso gut. Irgendwie schafft es dieser Laden immer wieder, meinen Geschmack und meine Bedürfnissse in kürzester Zeit zu treffen.
Und das gewöhnungsbedürftige Cremacrün wird sich ja auch demnächst in ein Running-Grey entfärben.
Sonntag, 29.06.2011RTF in Neustadt/Aisch. Nachdem wir ein paar Varianten durchgesprochen hatten, wie wir zusammen sporteln können, läuft es auf einen Halb-Ruhetag für Sabine hinaus. Wir verabreden uns auf der Hälfte meines nachhauseweges auf einem Bierkeller.
Ich bin bisher noch nie mit dem Auto zu einer RTF gefahren, also nehme ich auch heute die 35km nach Neustadt in Angriff. Die Strecke über Frauenaurach, Herzo, Emskirchen, B8) erweist sich recht bald als Fehlgriff, denn heute weht ein lebhafter Wind das Aurachtal entlang, und auch über den Hügel nach Neustadt kommt der Wind natürlich genau von vorne. Mein Plan für die RTF sieht vor, die 160km-Strecke zu nehmen und bei Kilometer 130 in Oberreichenbach einfach auszusteigen, den Zielstempel brauch ich sowieso nicht. Nachdem ich 70km auf dem Tacho habe, freue ich mich doch langsam auf die Verpflegungsstelle. Doch dummerweise gibt's da nix mehr zu essen.
Gar nix. Keine Brote, kein Schnipsel Banane. Nur einpaar Apfelscheibchen - und auf Äpfel reagiere ich sehr oft allergisch.
Prima. Die nächste Verpflegung kommt bei Kilometer 105, das könnte eine lange Reise werden. Wenigstens konnte ich meine Trinkflasche mit irgendwas auffüllen, das nach Grapefruit schmeckt. Die Reise geht weiter, natürlich Richtung Westen, natürlich gegen den Wind.
Ich nehm das Tempo raus um den Stoffwechsel wenigstens etwas Richtung Fett zu verschieben, mampfe einen meiner beiden Aldi-Notfallriegel (< 100 Kalorien) und hoffe auf die nächste Verpflegung. Da müsste es ja noch was zu Essen geben, da die meisten anderen Teilnehmer eher die kürzeren Strecken bevorzugen. Nach ziemlich einsamen 40 Kilometern endlich die nächste Verpflegung. Und auch hier nix mehr zu essen.
Jetzt wird's spannend und ich bin langsam etwas gereizt. Ich hatte nicht mitbekommen, daß die Verpflegungsstation auch von den kürzeren Strecken angefahren wird und deshalb hier auch alles leergefressen ist. Und hier ist auch das angebotene Getränk schon deutlich dünner angerührt, fast schon homöopatisch.
Aus der Trinkflasche sind also auch nicht viele Kalorien zu erwarten. Mir bleibt nix anderes übrig, als auch noch meinen zweiten Aldiriegel zu essen und weiterzufahren. Aufgrund der desolaten Verpflegungssituation kürze ich die Strecke etwas ab, fahre außerplanmäßig doch nach Neustadt zurück und von dort über den Hügel nach Oberreichenbach. Nach 136 Kilometern mit lediglich 2 Aldiriegeln kippe ich beim Oberreichenbacher Keller fast vom Rad. Sabine kommt auch 5 bis 10 Minuten nach mir - echt gutes Timing. Erst mal ein Seidla Alkoholfreies (auf'm Keller!
) und eine (kleine
) Portion Stadtwurst mit Musik, dann noch ein echtes Kellerbier. Nach der Zwischenstärkung geht es dann die restlichen 20km zurück nachhause. 165 Kilometer im 29er Schnitt sind zwar nicht weltbewegend, aber wenn man die Umstände mit Wind und Ernährung betrachtet, geht das für mich dann doch in Ordnung.
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Kommentarthread zum Elchtraining