Jetzt:
Gar nicht so leicht, wenn man eine eigentlich euphorisch angedachte Fortsetzung schreiben soll, aber im Moment nur mit Aua das linke Knie beugen kann und der morgendliche Lauf schnell vom lahmen Traben ins langsame Gehen wechselte

. Gestern drei Stunden Eishacken und zwei unfreiwillig kurze Nächte fordern ihren Tribut

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Ich versuch es trotzdem, wird schon wieder

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Basketballweltmeisterschaft Klasse 8a1 gegen 8a2, die letzten Sekunden verrinnen, hauchdünn zurückliegend gelangt der Ball zu 100 Prozent Scorer FMMT. Mit dem Rücken zum Korb, umringt von den gegnerischen Goliaths, blickt er zum Schiedsrichter, dem unbestechlichen Klassenlehrer Dirk "MagödenBasketundVolleyball", der schon die Pfeife Richtung Mund führt.
Mit einem hundertfach trainierten Reflex wirft FMMT mit beiden Händen den Ball rückwärts in die Höhe. Die Pfeife, also wirklich die Pfeife , nähert sich den Lippen, als sich der Ball in einer genau berechneten Flugkurve Richtung Korb senkt.
Bass vor Erstaunen scheint die Zeit still zu stehen, mit offenem Mund starren alle, kein Pfiff, der Ball trifft, Sieg, Weltherrschaft, Jubel, Emotionen, Sportgeschichte
Ok, in Wahrheit interessierte es außer den Anwesenden keinen Mensch, selbst ein Reiskorn im in China umkippenden Sack war interessanter, die 100 Prozent von FMMT waren bis dato 100 Prozent Fehlwürfe

, der Rückwärts-Wurf selbst eher unmotiviert. Allein er traf wirklich, der Jubel war echt

. Eine Laune des Schicksals und wieder machte es Klick. Sport macht Spaß, Gewinnen noch mehr, im Team erst Recht
Mit einem neuen Lehrer kamen "Wilde Kerle Spiele", Medizinball- oder Boden-Rugby u.ä. erforderten wenig Talent, aber Hingabe, Ausdauer und Einsatz, also bestens für den jungen FMMT

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Das Selbstvertrauen stieg, was kann ich erreichen? Ich lieh mir in der Bücherei das Schachspiel von Siegbert Tarrasch, studierte es, wie verlangt, ein halbes Jahr daheim, bevor ich mich in den Schachclub wagte. Bei den 5min Blitzpartien kiebitze ich bei dem amtierenden Badischen Meister und studierte seine Partien, während andere sich spaßhaft austobten, aber eben ihre Verbesserungsmöglichkeiten nicht sahen

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Mein Konzept ging sogar auf,überraschend gewann ich mein erstes größeres Turnier und in den darauffolgenden fast 30 Jahren lernte ich unheimlich viel für das Leben, durfte mehr Erfolge feiern, als ich als kleiner Pimpf zu träumen gewagt hätte, freute mich über eine wunderbare Kameradschaft

und nachdem die Zeit in der Familie und Beruf dafür reif war

, setzte ich mir neue sportliche Lebensziele im Laufen und später Triathlon.
Damit schließt sich der Kreis. Wer weiß, wo ich heute wäre, wenn der Ball nicht in den Korb gegangen wäre?
Ich wünsche allen neue Ziele, günstige Launen des Schicksals und viel Spaß auf dem Weg dahin.
