soloagua hat geschrieben:
gutes Karma!
Fröhliche Weihnachten und viel Spass beim Verdrängen der blöden Gedanken an die Firma in den nächsten Tagen!
Geniess das Fest mit Deinen Lieben!
Vielen Dank

, war aber gar nicht so leicht.
Doppelpost:
Tradition:
man wiederholt etwas solange, bis man nicht mehr weiß, warum
Anders kann ich mir nicht erklären, warum ich seit über 10 Jahren zum Jahreswechsel eine bestimmte 37 km Strecke laufe.
Anfangs als Läufer mit durchaus üblichen 35ern ok, später als Triathlet war es eigentlich nicht mehr üblich, aber gerade am ersten oder zweiten Januar die beste Gelegenheit sich von der Masse abzuheben und dem Alter ein Zeichen zu setzen.
Doch warum auch noch in den letzten Jahren?
Da hatte ich, wie heuer, eigentlich nicht die nötige Form, wusste genau, es wird früher oder später richtig brutal

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Warum dann?
Es gibt diesen einen, schon beschriebenen, ganz speziellen Moment. Nach fast zwei Stunden ins weit zurückliegende Tal blicken, zu wissen, das war nicht der Startpunkt sondern der liegt noch hinter der nicht nächsten, nein überübernächsten Hügelkette, dieses Gefühl es noch zu können, ist unbezahlbar

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Allein heute fiel es aufgrund eines dichten Nebelmeers aus

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Vielleicht ein Zeichen, dass ich aufgrund des MS-Schlamassels mal ein Jahr pausierte und dies dafür wohl das Ersatzopfer war.
Sehe ich sonst auf der Tour mehr Rehe als Menschen, ist heute im Tiefenbacher Tal eine Völkerwanderung. Nach der gewohnten Matschwiese wartet eine Rampe. Bei weitem nicht so brutal wie mein Symbol, doch nach drei Stunde megaherb

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Übermütig beschleunige ich trotzdem mit meinen Marathonracern, es wird steiler, keuchender, ich schaffe es an einer Stelle nicht mehr meine Knie durchzudrücken, sehe mich schon langsam zu Boden sinken, dann wird es gerade doch noch rechtzeitig flacher. Oben auf der Tour der Leiden angekommen, verstehe ich endlich die Tradition
Die letzten Wochen in der Firma waren extrem fordernd und teils ärgerlich

. Ich hatte trotz drei Tagen Urlaub nervlich nicht abgeschlossen und brauchte dringend ein Reset
Das klappte, ich wollte nur noch aufhören zu laufen, Rest war mir sowas von egal, Wandern und Aufgeben war trotzdem keine wünschenswerte Option, quasi bestes Roth-Feeling
Als ich letztlich nach ca. 4.15 Stunden in meine Heimstraße einbiege, übermannen mich schier die Glücksgefühle. Ich widerstehe gerade noch der Versuchung die Arme wie auf der Ziellinie hochzureißen und mich feiern zu lassen

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Die anschließende Kuchen und Chill-Tradition passt wieder voll.
Allen einen schönen Sonntag.
