Challenge Roth 2011 - Tante Crobi als Staffelfisch -Der WK-Morgen war unspektakulär. Alle waren rechtzeitig um 7.00 Uhr fertig zur Abfahrt, die 2 Honigsemmeln ließen sich gut verfrühstücken, die Nervosität hielt sich noch in Grenzen. Dank Privatparkplatz in Heuberg hatten wir keine Probleme die Auto`s irgendwo unter zu bringen. Christian hatte es eilig in die Wechselzone zu kommen, ich bin mit Mann und Kind gemütlicher runter spaziert. So langsam reagierte ich genervter auf die Trödelei der Kleinen und die Kommentare vom Mann, die Anspannung wuchs, Zeit die Beiden
zu verlassen.
In der Wechselzone war mein Radler nicht da, das Rad unberührt, urgs, wo isser denn. Erst mal aufs Dixie! Dann verschiedene bekannte Gesichter getroffen, mit den Nachbarn rum gealbert, Mann und Kind am Zaun entdeckt, schmier mir bitte mal da und da Vaseline hin, und dann kam "mein" Radler endlich, uff. Ups, es sind ja nur noch gute 20 min, Zeit fürs Gel. Auf einmal Aufregung bei meinen Trainingskolleginnen, der Schwamm für die Aeroflasche fehlt! Mein Mann ist los um einen zu holen, gab aber leider keine und so wurde irgendein Stück Kunststoff implantiert. Der Spruch des Morgens dazu von deren Schwimmerin: "Jetzt bin ich mental warm"
So langsam wurde es für uns auch Zeit in den Vorstartbereich zu gehen, hoffentlich hab ich genug Zeit die Brille nass zu machen und
unter die Mütze zu ziehen. Von einem Bein aufs andere hopsend haben wir den Start der ersten Staffelgruppe angeguckt. Dann gewartet und gewartet, verdammt, warum dauert das denn so lange, lasst uns endlich ins Wasser. Die Teamkollegin nochmal gedrückt und alles Gute gewünscht, endlich durften wird rein. An der ganz linken Treppe war nicht viel los, ich hatte genug Zeit die Brille und die Mütze ordentlich aufzusetzen. Von wo schwimm ich denn jetzt am Besten
Auf der Landseite direkt neben dem Boot, sah es nicht so voll aus, also dahin.
"Noch eine Minute bis zum Start", hinter mir wurde es voller, hoffentlich sind die nicht alle schneller als ich. Vielleicht sollte ich mich doch weiter hinten einsortieren? NEIN, du hast dir vorgenommen, dich nicht wieder ins Bockshorn jagen zu lassen, du kannst das! Endlich der Countdown, Startschuss, Knöpfchen gedrückt, die Leine ging hoch und ab der Fisch.
Naja nicht ganz, diesmal bin ich die ersten Meter auf einem komfortabel gebauten Mann "geschwommen". Bald zog sich das Ganze etwas auseinander, meine "Luftmatratze" hat mir noch einen Tritt in den Bauch mitgegeben, war aber nicht schlimm. Die ersten passenden Füße hatte ich bald gefunden und mich dran gehängt. Leider hab ich demjenigen recht oft auf die Füße gepatscht - sorry -
Diese "meine" Füße hab ich bis zur ersten Wende verteidigt, dann waren sie weg. Eine Weile bin ich "alleine" geschwommen, bis ich vor mir wieder jemand ausgemacht hatte der offenbar ein schönes Tempo schwamm, nix wie ran. Gemeinsam haben wir einige rote Bademützen überholt, mal ich im Schlepp, mal einer links, einer rechts. Irgendwann wurde er leider langsamer, ich landete nach dem Überholen neben ihm. Schade, tschühüüs
Wen nehm ich denn jetzt, den mit dem armlosen Neo vielleicht, nee passt nicht wirklich. Ich hab wieder Anschluss gefunden, irgend ein verflixt langer dünner Kerl hat mich bis zur zweiten Wende mitgenommen, dann gings ab.
Tempo, Tempo, da geht noch was! Bei einem Hechelatemzug sah ich ein kleines grünes Shirt - das ist doch ....????, nächster Schnaufer, genau meine Lissi mit Männe und die filmen mich, hechel, Versuch zu winken, habt ihrs geschnallt? Ich bin hieeehieeer
Oh noch ne rote Mütze, ich muss mich Richtung Ausstieg orientieren, wo ist der denn???? Egal, wird irgendwo hinter dem Pfeiler sein. Oh, der Herr in der gelben Kappe schwimmt da ja auch hin, dann nehm mich doch bitte mal mit! Überholen war bei DEM nicht mehr drin
Da sind die Helfer, ups ich hab kaum Grund unter den Füßen, aber die ziehen mich schon raus.
Der Fuß hat sich kurz gemeldet, dass die Lagenänderung sehr abrupt war. Knöpfchen gedrückt, Blick auf die Uhr, wie 5x:xx????
ich hab das große Jubelgeschrei angestimmt und bin weiter Richtung Wechsel gerannt (ja, gerannt, zwar nicht schnell aber immerhin). Der Platz war nicht schwer zu finden, erste Reihe, WAAAALLLLTEEERRRR. Sportkrapfen weist mich ein, Walter wirft sich mir zu Füßen, rupft mir den Transponder vom Fuß, kurz gedrückt, machs gut, bis später. Ich steh pumpend allein mit Sportkrapfen da. Wie ist die Zeit??? Die Uhr sagt 50:xx, kann nicht sein! Die Nachbarin kam kurz vor mir und meint ca. 1:02 - 1:03 h
Der jungsche Trainer musste meine Stütze spielen, sonst hätts mich beim Neoausziehen furchtbar auf die Waffel gehaun
ich bin halt wirklich nicht locker geschwommen
Von der Verpflegung hab ich dieses Jahr ordentlich was ab bekommen und die kalte Dusche kam gerade recht
Den Rest des Tages hab ich erst mit Mann und Kind am Solarer Berg verbracht, dann bin ich alleine beim Buchstaller gestanden und hab auf Walter gewartet. Als er durch war zack aufs Rad, über die Wirtschaftswege, dann ein Stück auf der WK-Strecke (hier hat sich tatsächlich ein junger Helfer an mich ran gehängt und war ganz enttäuscht als ich anhielt, weil das Handy klingelte) über Hofstetten rüber an die Lände nach Roth. Meine Familie gesellte sich wieder zu mir. La_gune und Maultäschle kamen vorbei, Walters Frau, ganz viele andere Bekannte und endlich auch unser Läufer. Gut hat er ausgschaut, schau mer, dass mer nach Roth kommen. Die Familie hat sich aufgemacht Richtung Ziel, ich bin zum Staffeltreffpunkt, hab Walter gefunden und da standen wir dann. Es wurde dunkler, es donnerte, blitzte und schüttete wie aus Eimern.
Mitten im Unwetter kam er dann um die Ecke, Roland, unser Läufer
Wir haben uns aus dem Unterstand raus gewagt und sind zusammen mit ihm ins Ziel gelaufen. Waaaahhhhhh, es standen wirklich einige Unverwüstliche da und haben uns beklatscht, geil
Nach
10:50:33waren wir gemeinsam glücklich im Ziel. Die Medaillen gab es dieses Jahr von einer weiteren Trainingskollegin, die in der Orga (?) tätig ist.
Roland erzählt uns, dass Walters Frau ca. 1 km hinter ihm ist. Walter wollte mit ihr nochmal einlaufen, wir haben uns so lange im Zielbereich rum gedrückt. Lange hat es nicht gedauert, dann kamen die Beiden ins Ziel. Sie war ziemlich durch, hat eher an eine nasse Katze erinnert. Medaille um, dann haben wir sie untergehakt zu den Sanis zum Päppeln gebracht. Dadurch bin ich mit im Endversorgungszelt gelandet und hab dort mit dem Läufer das Ende des Regens abgewartet. Meine Eltern hatten zwischenzeitlich die Maus nach Hause und ins Bett gebracht, Männe erwartete mich draußen. Ich hab Walter den Chip per Kurier-Sanitäterin
übergeben können, dann ging`s in den Biergarten, alkoholfreies Weizen
und leckere gebratene Nudeln mit Gemüse futtern
Leicht bibbernd haben wir uns das Feuerwerk angeguckt, schöööööön
Christian konnte ich leider nicht erreichen, so sind wir alleine nach Hause gefahren. Er war kurz nach uns auch da. Schön noch ein Absacker-Bierchen getrunken, Eltern verabschiedet, die unbedingt nach Hause fahren wollten und dann endlich ins Bett gesunken.
Montag: Auf der Siegerehrung hab ich uns den Staffelplatz für nächstes Jahr gesichert, ich werde dann radeln, der Männe laufen, Sportkrapfen hoffentlich schwimmen. Wenn er allerdings angesichts seiner Super-Zeit ein besseres Angebot bekommt, wird sich sicher ein passender Ersatz zu unserer Nur-Ankommen-Staffel finden. Walter samt Frau standen auch wieder in der Schlange; sie könne diesen Marathon nicht auf sich sitzen lassen, sprachs und meldete sich gleich wieder an.
Die Sache mit dem verunglückten Schwimmer stimmt mich tief traurig und ließ mich nochmal überlegen, ob ich wirklich nichts davon mitbekommen habe, er müsste ja in meiner Startgruppe bzw. der ersten Staffelgruppe gestartet sein, aber da kommt nichts. Mein herzliches Beileid seiner Familie.
Abends ging es dann schon wieder ins Wasser. Schwimmtraining stand an und war als lockeres Geplansche geplant. Das Wassergefühl war gestern phänomenal, die Schwimmerei hat noch mehr Spass gemacht als in den letzten Wochen
Vielleicht hätte ich mich doch noch mehr quälen können
Egal, ich bin stolz auf meine Zeit:
1:03:47 und darauf ohne Gekloppe meinen Platz behauptet zu haben. Dieses Jahr sind andere außen rum geschwommen