Donnerstag: ein Tag im Gefühlswechselbad. Vormittags gehts nach Hilpoltstein ins Schwimmbad, da das örtliche Freibad 16° Wassertemperatur meldet. Ich schwimme mal im Neo, aber der Anzug scheint nicht mehr richtig zu passen. Ist mein alter Wettkampfanzug, den ich nur noch fürs Training nehme, aber der Schulterbereich ist steinhart - vielleicht ist das Teil mittlerweile einfach hinüber. Geplant sind 3 Serien 400-600-800m, Pause 30-45-60 s, Tempo mittel. Aber es geht nix.
6:36 - 10:31 - 14:04 - 7:04 - 10:48 - 14:22. Ich zeichne den Puls auf und sehe, dass ich mit 117 angefangen habe und am Ende 126 geschwommen bin. Puls hoch, Tempo deutlich runter - nicht das, was ich mir vorstelle. Danach ziehe ich den Anzug aus und schwimme noch 400m ohne. 7:45 min, schneller gehts nicht und ich verstehe die Welt nicht mehr. Während ich in den letzten Intervallen im Anzug keine vernünftige Technik mehr hatte, achte ich jetzt besonders drauf - nur hilft es nix.
Also raus aus dem Wasser und tief in mir drin (da wo es wirklich wichtig ist) erlischt der Glaube an die Sub9. So wie ich schwimme - das hole ich nie wieder auf.
Nachmittags fahre ich nach Roth, um auf der QCR-Strecke meinen langen Kanten mit EB zu laufen. Ziel: locker loslaufen und hinten raus richtig Druck machen. Anfangs fühlen sich die Beine ziemlich matschig an, als ich an der Lände vorbei komme, gehts schon besser. Am Kanal stoppe ich dann an den Kilometersteinen mit. Puls konstant 138 - 141, mittleres GA1, 4:17 - 4:13 - 4:10 - 4:09
. Äh - ok. Der Schritt ist locker, der Puls auch, also laufe ich mal so weiter. Das Tempo bleibt konstant zwischen 4:10 und 4:12. Nach einer Stunde ziehe ich das Tempo etwas an, dann ist langsam etwas Müdigkeit zu spüren, aber das ist ja auch ok. Nur wie die EB aussehen soll ist mir noch nicht ganz klar.
Nach dem zweiten Wendepunkt drehe ich auf. Ziel: Puls 150 - 155, Tempo egal. Zurück am Kanal stoppe ich wieder mit: 3:53 - 3:55. Ab der Lände gehts in den Endspurt, mir schwant langsam, wie sich das am 2.7. anfühlen wird... Am Ende stehen 2:18:53 für 35 Km auf der Uhr, Durchschnittspuls 145. Hätte ich nicht vor zwei Jahren die Strecke ausgemessen, würde ich das nicht glauben.
Bitte diese Beine am 2.7., dann laufe ich unter 3 Stunden. Und der Glaube an die Sub9 kommt auch langsam wieder...
Auch interessant: am Dienstag war ich tot und alle - total platt. Und trotz normalen Trainings erhole ich mich. Ein gutes Zeichen für die Tapering-Phase.