Regenerationswoche
- Land und Leute -Für meinen Brotwerwerb musste ich diese Woche am Dienstag nach Jena und am Donnerstag nach Holland. Eine wunderbare Gelegenheit für eine Regenerationswoche, die eh mal nötig war.
Gestern war ich auf also auf Dienstreise. In Holland. Ich hatte ja vorher schon vermutet, dass es gräßlich werden würde. Und ich hatte wieder Mal recht. Natürlich nicht wegen der Holländer oder wegen Holland. Von Holland sieht man nur das Hotelzimmer und den Conference Room. Und die einzigen richtigen Holländer, mit denen man spricht sind die Schergen an der Wache und die Kassiererin an der Tankstelle.
Nein, gräßlich war die Reise. Nach rund 1100 Kilometern auf der Autobahn ist Darwin meiner bescheidenen Meinung nach widerlegt. Der Mensch stammt nicht vom Affen ab. Dazu wäre nämlich eine Weiterentwicklung vonnöten gewesen.
Das fängt mit Bad Oyenhausen an. Das kennt kein Mensch. Und wie man das korrekt ausspricht, weiß dann erst recht niemand. Wahrscheinlich hat man deshalb den Abzweig von der A2 auf die A30 über ein vierspurige normal Straße mitten durch die Stadt geführt: Den genialen Planern, die das verbrochen haben, ist gar nicht aufgefallen, dass sich dort eine Stadt befindet. Diese Vollpfosten sollte man meiner Meinung nach so lange in ein Auto sperren, wie die Leute in Bad Oeyenhausen insgesamt im Stau stehen. Das wäre grob geschätzt etwa 1498 mal lebenslänglich. Mögen ihre modernden Leichen auf immerdar ein Mahnmal für die Hirnbenutzung sein.
Nachdem man also zweimal Bad Oeynhausen, insgesamt 30 Kilometer einspurige Verkehrsführung auf der A30 und jeweils zweimal zwei Stunden Verkehrschaos um Amsterdam überstanden hat, geht es dann wieder auf die A2. Zum Glück ist die durchgehend dreispurig ausgebaut. Zum Glück für die ganzen holländischen LKW. Die können dann nämlich ohne Probleme die ganzen osteuropäischen Laster überholen. Einfach rausziehen, dann eventuell noch einmal kurz Blinken, auf der mittleren Spur sind ja ohnehin nur LKW unterwegs.
Der Rest entspannt sich dann auf der ganz linken Spur. Weil hier ALLE anderen unterwegs sind, ist das Tempo sehr klimaschonend. So etwa 100 bis 120 km/h sind etwa 95% der Deutschen natürlich nicht schnell genug. Also fahren sie etwa zwei bis drei Meter auf. Die Schlange ein wenig zu schieben beschleunigt die Sache bestimmt. Oder wollen die den Windschatten des Vordermanns ausnutzen, um das Klima zu schonen?
Hinter Browntown eine geschickt platzierte Baustelle: Der Stau reichte bis Peine zurück, laut Verkehrsfunk angeblich 17(!) Kilometer; 25 Kilometer von der Abfahrt Peine bis Browntown Flughafen treffen es wohl eher. Aber Glückes Geschick Tirili: Ich kann ja in Watenbüttel schon runter. Um dann bis fast zu meiner Haustür mit den ganzen Ausgefuchsten im Stau zu stehen, die um den Stau zu umfahren den ganzen Weg in die Stadt und wieder raus blockieren, um sich dann hinter Browntown wieder in den Stau zu stellen.
Nach der Tour kam ein Besuch beim
Aufstand der alten Männer gerade recht. Ich war so schnell wie noch nie!... Nach jeweils hundert Metern Kraul waren Rainer, Rainer und Gerald immerhin noch in Sichtweite.