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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 22 Jul 2019 16:20 
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Schach-Emu
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Soweit die Träume tragen

Unter diesem Motto wagte ich mich an meine dritte Langdistanz in 7 Wochen, nur 2 nach Roth.
Traute ich meinem Körper anfangs rein sportlich noch eine 50:50 Chance zu, befürchtete ich, dass mir das ganze Umfeld zu viel wird. Zudem ließ meine Zuversicht angesichts der Prognosen und dem ganzen Umfeld ab Freitag extrem nach.

Am Samstag. Es ist heiß, in der Unterkunft wird es auch nicht kühler, nichts für meine MS und die Laune :nono . Die Vorhersage schwankt zwischen Gewitter beim Schwimmen, Gewitter beim Rad, Regen beim Schwimmen, Regen beim Rad, Sonne und oder Gewitter beim Laufen, Neo erlaubt oder doch verboten, wird knapp.
Ich kenne mich in Zürich nicht aus, unliebsame Überraschnungen mag ich mittlerweile gar nicht mehr.

@Flylive, der Triathlon@home wäre für mich wesentlich wahrscheinlicher und leichter. Nur müsste ich dafür die 180 Rad-Km auf 140 MTB umrechen.

Die Dämonen plagen mich arg. Was wäre wenn? Unvernünftig, zu riskant? Kann ich noch abfahren?
Erstmals meine ich zu Herzblatt und K2, dass sie damit rechnen müssen, dass ich früher aufhöre. Am liebsten hätte ich es sein lassen, nur noch 1% Zuversicht.
Nach einer noch schlafloseren, grüblerischen Nacht als sonst stehe ich um 3.30 Uhr auf, frühstücke 2 Amerikaner, richte meine Sachen.
In der Wettkampfzone ist es noch dunkel, ich suche mein Rad, irgendwann finde ich es umgehängt. Es fängt an zu regnen, immer stärker, Neo sollte wohl erlaubt sein.
Versuche mich zu orientieren, Abläufe zu finden, tags zuvor war noch Kurzdistanzwettkampf mit entsprechenden Massen.
Wo gibt es die Special Needs Beutel?
Draußen im Infozelt. Diese öffnet aber erst um 6 Uhr. Also noch aufs Dixi, gewartet, Beutel erhalten und für die Radstrecke abgegeben.
Schwimmen findet statt. Ich laufe mit anderen ca. 1 km zum Start, gebe zwischendurch den Afterrace Beutel mit den nassen Sachen ab, schwimme mich kurz ein.
Rolling Start, immer 8 auf einmal. Ich starte links bei dem 1.20 Std. Block.

Es läuft weitgehend ok. Hier hatte ich auch die wenigsten Bedenken. 4 km sind für mich normales Training, passt.
Die Orientierung ist mitunter nicht so einfach, ich halte mich mehr außen, einzelne Klapse sind hinnehmbar.

Der Himmel verdunkelt sich, der Wellengang nimmt deutlich zu. Ich schaue, ob es jetzt schon blitzt. Gewitter war um 9 Uhr angesagt. Abbruch? Ist so nicht mehr möglich, aber wohl auch nicht nötig, es regnet nur sehr stark und nässer als nass geht nicht :lachen . Also weiter und raus aus dem Wasser. Zeit kenne ich nicht (später erfahren 1.22 Std.), gefühlt aber ok.
Ich wechsle vollkommen gemütlich, schlüpfe in die nächsten nassen Sachen und schiebe das Rad zum Start.

Rad, meine größte Angst.
Mancher mag darüber schmunzeln, aber heute ist mein Hauptziel das Radeln irgendwann aber einfach nur gesund zu überstehen. DNF ok, Unfall nein.

Der Regen lässt nach, die Fahrbahn ist aber nass. Die Strecke in Zürich um den See herum leicht holprig, wenn auch bei weitem nicht so schlimm wie früher die Hanauer Landstrasse.
Keine 5 Minuten später kippt der erste um. Ebeso krass, wei schnell er aber wieder auf dem Rad saß, wie in einer eingeübten Bewegung. Ich hatte ihn noch nicht einmal erreicht.
Das war aber erst der Anfang. Noch nie sah ich soviele mit Pannen oder Unfällen :eins .

Ich fahre noch vorsichtiger als geplant. Aerohaltung für mich heute tabu, obwohl es sicherlich möglich gewesen wäre. Nicht aber bei meinen Nervenkostüm.
Zürich baut, Umleitung, ein kurzer, aber richtig giftiger Anstieg, winklige Abfahrt durch den Ort, unten flach weiter. Bei km 30 geht es in die Hügel, immer wieder auf und ab.
Später the Beast, lang, steil, für mich noch gut machbar, meine Zeiten verliere ich vorallem in den Abfahrten.
Bei km 65 klappt die Aufnahme meiner zweiten Radflasche mit Pampe, finde freies Dixi.

Jetzt kommt für mich der heikelste Abschnitt, die steile Abahrt nach Küßnacht.
Ich bremse, mehr als gefühlte 50-60 km will ich nicht zulassen, zumal ich die Strecke nicht kenne und immer wieder enge Kurven kommen.
Ausgerechnet bei der rasantesten Abschnitt springt ein aufgeschrecktes Reh keinen Meter von mir entfernt über die Fahrbahn . Sekundenbruchteile schneller und es hätte Reh- und FMMTgeschnetzeltes gegeben .
Das wäre richtig übel geworden.
Da hatte mein Schutzengel wohl ganze Arbeit geleistet :keko

Die Beine selber sind kein Problem, Heartbreak-Hill klappt.
Weiter auf Runde 2.
Es wird einsam, der Hintern muckt immer mehr, die Arme von der Haltearbeit, es wird jetzt heiß, in der Sonne richtig brennend.
Fast hätte ich mir noch einmal Regen gewünscht , aber die trockene, sichere Fahrbahn ist mir doch lieber. Da die Guten alle schon weg sind, immerhin wurde ich nicht überrundet, kann ich bergauf sogar öfters überholen, andere leiden mehr, manche schieben an den steilen Abschnitten.
Bei den Abfahrten bin ich vollkommen peinbefreit, ich bremse ohne Ende, achte nur darauf weit genug rechts niemanden im Weg zu sein.
In Zürich sehe ich wieder Herzblatt und K2, letzte Schleife zurück, im Ziel, Zeit absolut unterirdische SUB 9 gerade noch geschafft, aber ich bin immer noch im Rennen

Ich wechsle gemütlich von den nassen Rad- in die nassen Laufsocken .

Jetzt nur noch einen Marathon :censored .
Je nach Sichtweise im Training schon des öfteren machbar, aber genauso schon am Limit gewesen wie in Limmer als mein Kreislauf arg arg muckte.
Ich trabe, jetzt will ich ins Ziel. Der Raddämon ist verscheucht. Heute ist doch ein guter Tag, um später davon Geschichten zu erzählen.

Ich wässere mich bei jeder Gelegenheit, die Blasen an den Füßen sind vollkommen zweitrangig, deswegen kippe ich nicht um.
Die Energieversorgung ist kritisch. im Vorfeld hatte ich relativ wenig an das Laufen gedacht, das war mir zu weit weg. Lediglich einmal testete ich ein Enervit Gel. Der Magen rebellierte nicht, also nehme ich alle 5 km ein Gel, trinke etwas Wasser nach, was mir eher schwerfällt, Mundausspüllen und Kühlen klappt dafür gut, Runde 1 knapp unter einem 7er Schnitt durchgetrabt, mein Überlebenstempo im Fettstoffwechsel im Taubertal-Training.
Noch 10 km traben, dann könnte ich den Rest gehen, ohne das Zeitlimit zu gefährden.
Herzblatt und K2 feuern permanent an .
Die Laufstrecke und die Stimmung gefallen mir sehr gut, es zieht sich nur endlos lange.
Runde drei, ich trabe immer noch, km 25 geschafft, die Versuchung zu gehen steigt.
Am sonnigsten Streckenabschnitt, einem Wendepunkt auf Schotter ohne Schatten verpasse ich mein Gel und wässere zu wenig, es wird hart.
Da sehe ich Soloagua, werde toll angefeuert :daumen , freue mich, tanke neue Energie, schnaufe wieder energischer, halte durch bis zur nächsten Dusche und Zuckerquelle, passt wieder.
Letzte Runde, Abschied nehmen von den tollen Betreuern, jetzt überhole ich nur noch, das baut zusätzlich auf, Schnitt hält immer noch, das Ziel lockt.
Ich kann es tatsächlich schaffen!
Anything is possible.
Im Ziel werde ich mit "Matthias, you are an Ironman" begrüßt, geschafft :win
Mit 13.44 Std. meine langsamste Zeit ever(Laufen 4.50 Std, ok), aber unglaublich zufrieden den Dämonen doch getrotzt zu haben. Das war meine 15 Langdistanz, davon 10 mit MS.
Allen vielen Dank für die tollen Aufmunterungen . Sie helfen mir sehr :kuss .

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 22 Jul 2019 18:43 
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Ich finds einfach den Hammer.

Glückwunsch :cheer :cheer

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 22 Jul 2019 21:14 
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ich bin heut ohne Filter:

Du hast einen an der Waffel!

Aber wenn es Dir dabei gut geht!

:daumen :blue


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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 22 Jul 2019 21:51 
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Taunusschnecke hat geschrieben:
ich bin heut ohne Filter:

Du hast einen an der Waffel!

Aber wenn es Dir dabei gut geht!

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Endlich mal jemand, die schreibt, was ich denke ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 23 Jul 2019 14:01 
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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 23 Jul 2019 14:12 
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Du bist einfach ne Granate!! :cheer :cheer

Herzlichen Glückwunsch!! :gross

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Wagnerli hat geschrieben:
Dafür sind wir Drachen, die den armen Männer alles verbieten und sie nicht verstehen.

Ich wussts ja schon immer...

Tsss.... Frösche


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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 28 Jul 2019 14:58 
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Schach-Emu
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Allen noch vielen Dank :daumen
Aktuell sind wir daheim gefordert. Unsere Leistungsträgerin Nr. 1 im Haushalt wurde am Dienstag operiert und läuft jetzt 6 Wochen lang mit Krücken.
Mittlerweile ist sie allerdings kaum zu bremsen, Mama halt :kuss

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 30 Jul 2019 17:49 
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Eben war ein Bericht über "Besi" in Hallo Deutschland.

Im Vergleich zu dem, was du machst, ist er ja ein Anfänger :smokin:
https://www.rad-statt-rollstuhl.de/

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 08 Aug 2019 15:51 
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Schach-Emu
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keko hat geschrieben:
Eben war ein Bericht über "Besi" in Hallo Deutschland.

Im Vergleich zu dem, was du machst, ist er ja ein Anfänger :smokin:
https://www.rad-statt-rollstuhl.de/


Besi kenne ich mittlerweile gut. Ich finde super, was er alles an Aktionen organisiert und mitmacht :daumen .
Ich hatte mir ja überlegt, ob ich in Verbindung mit den 3 Langdistanzen auch eine Spendenaktion initiieren kann, aber er hat mir vernünftigerweise davon abgeraten. Ich stehe im Gegensatz zu ihm noch voll in einem herausfordernden Beruf. Es wäre mir zuviel geworden.

Doppelpost:
Alles auf eine Karte setzen kann auch einmal schief gehen

So dachte ich vor Roth und Zürich als es zweimal fast ein Neoverbot gegeben hätte.
Nicht, dass ich mir nicht zutrauen würde die Distanz ohne zu überstehen, ich kraulte allerdings seit über einem Jahr nicht mehr ohne Neo oder Pull-Buoy.
Mit ist für mich einfach bequemer und letztlich sogar zielorientierter, da bis auf meinen allersten Wettkampf (OD Kraichgau) in 12 Jahren immer Neo erlaubt war. So komme ich sogar mit MS in die Nähe meiner früheren Bestzeiten.
Die SUB 18min auf 1000m ohne Hilfsmittel damals mit Godi in Sifi sind momentan allerdings Welten entfernt.
Heute prüfte ich dann doch einmal, wie peinlich es ohne Neo geworden wäre.
Wenn man sich im Nachhinein die Liveübertragung von Zürich betrachtet, waren nach 2.30 Stunden sogar immer noch einige im Wasser unterwegs.

Also heute aufgrund Gewittervorhersage 3,8 km im 25m Hallenbad, erschwerend außer Form und übermüdet.
Ich bin ja froh, dass wir im Frühjahr 2018 die Flussschwimmeraktion hatten, sonst wäre ich vermutlich die letzten 4-5 Jahre nicht mehr längere Strecken ohne Hilfsmittel gekrault.
Die Wasserlage und der minimale Beinschlag sind natürlich ungewohnt äußerst bescheiden, ich muss mich in Geduld üben. Erste 1000m ca. 23 min, 2000 in 47min, 3000 in 73 min, am meisten merke ich die Armmuskulatur, da es sich auch noch wirklich so arg langsam anfühlt, wie es ist .
Letztlich brauche ich 1.33.15 Std., vermutlich 10-12 min langsamer als in aktueller Form mit Pull-Buoy. Doofer ist eher, dass die muskuläre Vorbelastung beim anschließenden Radeln und Laufen deutlich spürbarer als sonst gewesen wäre.

Mein Schwerpunkt liegt jetzt wieder auf dem Laufen, aber vielleicht komme ich in den nächsten Wochen noch dazu das Kraulen ohne Neo etwas flüssiger abwicklen zu können.
Die Grundbelastung der letzten Wochen merke ich insgesamt schon noch, mal weniger(Sonntag 30km in 3.04 Std. mit schnellerer zweiten Hälfte), mal mehr (8 hügelige km am Tag danach).
Allen eine angenehme Woche, ich darf schon wieder einige Tage Urlaub genießen.

Teil 2

So ganz kann ich das gestrige Schwimmen noch nicht einschätzen. Einerseits bin ich zufrieden, es mit einer für mich relativ passablen Zeit geschafft zu haben (meine Zeiten nach der Diagnose und vor dem Flussschwimmen lagen trotz Neo auch nur bei rund 1.26 Std., einmal sogar 1.29 :chris76 ), andererseits war das Gefühl dabei arg grauselig. Der Spaß fehlte .

Nach Regen folgt Sonnenschein

Oder nach dem Schwimmen zumindest heute das Laufen :censored . Training lohnt sich doch, beim Laufen sind die Lebenskilometer vorhanden.
Heute Nacht befürchtete ich noch einen Schnupfen zu bekommen, doch am Morgen war die Nase wieder frei und da auch sonst keine negativen Anzeichen vorhanden waren, trabte ich nach einer längeren Aufwachphase und Erledigung verschiedener Haushaltspflichten los.
Das Motto war heute möglichst entspannt und gut versorgt zu traben, gerne länger.
Es lief. ich achte auf kurze, dafür schnelle Schritte, die Muskeln dürfen nicht zu arg belastet werden. Die Ruine auf der anderen Neckarseite liegt noch im Nebel, alles ruhig, wie im Urlaub. Ich muss nicht laufen, ich darf laufen :keko .
Mein neues Trailshirt von Kiwami passt super, sündhaft teuer, aber endlich mal ein Shirt mit extrem vielen Verstaumöglichkeiten, unter anderem nehme ich so eine kleine Softflask mit, laufe später auch immer wieder am Auto vorbei.
10km in 1.03 Std., ok.
Energie getankt, nächste 10 in 1.01 Std., läuft.
Es wird wärmer, aber auch warm ums Herz, weiter.
Nächste 10 nochmals in 1.01 Std.
Wo ist der Mann mit dem Hammer? Hat heute wohl Ruhetag :newwer.
Die Netto-km-Schnitte werden leicht schneller. Wenn ich überlege, wie ich vor 2,5 Wochen in Zürich um einen 7er Schnitt kämpfte, heute ist es ohne vorheriges Radeln ein Genuß, nächste 10 in 0.59 Std. Endspurt ist nicht angesagt.
Ich will heute so ins Ziel kommen, dass ein Weiterlaufen nicht völlig ausgeschlossen wäre :pfeif .
42,2 km in 4.18 Std., Sonnenschein :win

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 11 Aug 2019 09:14 
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Schach-Emu
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50 ist die neue Pubertät, ab und zu lassen sich Vergleiche nicht leugnen :pfeif , aber momentan gilt:

Auch Dämonen haben Urlaub

Die letzten Tage waren äußerst kurios. Normalerweise bin ich mitunter schon vor dem Sport muskulär so verkrampft, weil ich unbewusst vor nervlicher Konzentration meine Muskeln dauerhaft anspanne.
Vor Taubertal war es besonders krass und endete in einem ewiglangen krampfgeplagten Geholpere haarscharf vor einem DNF :dead
Momentan bin ich erstmals seit langer, langer Zeit relativ gelockert.
Ich genieße die freie Zeit :bse .

Nach dem Marathon lief ich tagsdrauf immer noch einigermaßen locker 28 km rein im Fettstoffwechsel in 3.10 Std. Es war einfach toll. Kein echter Flow, aber auch kein wirkliches Problem im Kopf zu verarbeiten. Die Dämonen haben Urlaub :win .

Gestern dann noch ein 30er. Auf den letzten 14 km meldete sich die Realität, es wurde zäh. Ich war aber auch selber schuld. Nach dem Einkaufen auf dem Markt (als erster )hatte ich keine Lust mehr meine Pampe zu richten und lief anfangs pubertär unbekümmert am Ende erwachend in eine erste Krise, bei der mein Notfallriegel zum Einsatz kommen musste.
Überraschenderweise brach ich nicht einmal richtig ein (3.24 Std.).
Das waren so 100km mit ca. 500 Höhenmetern in 3 Tagen sowie 148 km in 7 Tagen, so viel wie noch nie :chris76 .
Viel überraschender ist, dass ich mich immer noch nicht erkennbar abgeschossen habe.
Mit der Umstellung meines Laufstils auf kurze, aber flüssigere Schritte komme ich super zurecht. Bergan funktioniert zudem die Heilbronner Variante kräfteschonend ohne größeren Tempoverlust.
Krass, die Wirklichkeit wird mich demnächst schon wieder einholen :censored .

Am Samstag meldete ich mich prompt als Läufer für das Höhenmetersammeln von Andreas Beseler in Ober-Nauses am Sonntag, den 22.09. für Menschen mit neurologischen oder Autoimmunkrankheiten.
Am Ende werden die Höhenmeter in Summe und je Teilnehmer addiert und in Spenden umgewandelt. Die Spenden kommen von den Teilnehmern selbst, privaten Unterstützern und Sponsoren.
Bergablaufen kann ich zwar bisher überhaupt nicht, aber es ist auch in Hinblick auf Taubertal 100 nicht verkehrt, es zu üben :keko .

Allen einen dämonenfreien Sonntag :tomtiger .

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 16 Aug 2019 02:12 
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emu Küken
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FMMT hat geschrieben:
Bergablaufen kann ich zwar bisher überhaupt nicht, aber es ist auch in Hinblick auf Taubertal 100 nicht verkehrt, es zu üben :keko .

Allen einen dämonenfreien Sonntag :tomtiger .



Danke, bergauflaufen ist hammerhart. Mehr als 500 Meter ist meist nicht drin.
Man wird alt. Dämonen hin oder her.


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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 18 Aug 2019 14:58 
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Schach-Emu
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Emielz hat geschrieben:
FMMT hat geschrieben:
Bergablaufen kann ich zwar bisher überhaupt nicht, aber es ist auch in Hinblick auf Taubertal 100 nicht verkehrt, es zu üben :keko .

Allen einen dämonenfreien Sonntag :tomtiger .



Danke, bergauflaufen ist hammerhart. Mehr als 500 Meter ist meist nicht drin.
Man wird alt. Dämonen hin oder her.


Ja, das Alter lässt sich mitunter auch nicht leugnen :lachen .

Doppelpost:
Fett, faul und dekadent

Anders kann ich meine Stimmung am Freitagabend nicht beschreiben.
Höchststand auf der Waage (vermutlich weil mein Körper nach der Hungerläufen hamsterte und ich ihm dann auch noch ganz seltene Nutellabrötchen gönnte :lickout: ), müde (einmal wegen einer zu gedankenschweren Nacht :eins , einmal erfreulicherweise wegen einem auswärtigen Freiluftmusical zum 28. Hochzeitstag, krass auch wieviel Wild wir auf der vorsichtigen nächtlichen Heimfahrt sahen), motivationslos, weil ich die Tage zuvor zu oft meine Muskeln unbewusst verkrampfte. Zusammen mit der Belastung durch den herben Höhenmeterlauf muckten meine Sehnen zu arg. Selbst die 3 Tage Sportpause halfen nur wenig. Im Gegenteil, die Dämonen agierten zu erdrückend :toblerone

Am Samstagmorgen trabte ich eigentlich deswegen trotzdem verschlafen und zurückhaltend los. Den ursprünglich geplanten 50er musste ich streichen, machte so keinen Sinn :nono . Immerhin klappten sehr lahme, aber kontrollierte 33 km in 3.49 Std.ohne dass ich die Sehnen gänzlich schrottete. Mit den 30 km heute in 3.39 Std. waren es genau 100 km in dieser Woche, 300 in den letzten 3.
Jetzt ist es aber allerhöchste Zeit für einige Tapertage :keko . Mein Fettstoffwechsel ist sehr gut trainiert, das Tempo ging mir aber ganz ab :pfeif .
Allen einen gewitterfreien Sonntag.

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 20 Aug 2019 11:20 
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Oranje-Emu
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FMMT hat geschrieben:
Fett, faul und dekadent

Ich dachte schon, Du schreibst über mich :D

Genieße die Zeit :daumen

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 21 Aug 2019 09:13 
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Schach-Emu
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Nils hat geschrieben:
FMMT hat geschrieben:
Fett, faul und dekadent

Ich dachte schon, Du schreibst über mich :D

Genieße die Zeit :daumen


Vielen Dank :daumen
In der neuen "Triathlon" gibt es überraschend einen kurzen Bericht mit Bild von einem alten Mann auf dem Rad und der Chance zu träumen :chris76

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 Betreff des Beitrags: Re: MS: Mein Sport, Mein Spaß, Meine Sehnsüchte
BeitragVerfasst: 25 Aug 2019 14:47 
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Schach-Emu
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Ich habe bei der Triathlon angefragt, ob ich den Artikel kopiert hier posten kann. Die Antwort steht noch aus.

Doppelpost:

X = Null

Am Freitag war ich dämlich. Ich wollte eine eigentlich mehrtägige Aktion schneller abschießen. Erfreulich war, dass ich immer noch stundenlang hochkonzentriert und schnell arbeiten kann, weniger erfreulich, dass ich dabei, obwohl es mir bewusst war, nicht verhindern konnte, dabei dauerhaft meine Oberschenkelmuskulatur anzuspannen :toblerone .
Der Effekt einer weitgehend sportfreien Woche löste sich damit in Rauch auf :toblerone
Statt relativ erholt lief ich am Samstagmorgen mit muckenden Sehnen und verkaterten Muskeln los.
Nach einigen Kilometern einholpern in Wettkampfkleidung, wirkten die frische Luft, die grandiose Landschaft in unserem Naturschutzgebiet, der Blick auf den Fluss, die Burgen, es lief, nicht toll, aber es lief :yo: . Km 10 in ca. 1.03 Std., passt, 20 in 2.06, 30 in 3.09.
Es wird etwas zäher, die Anfangsrunde geriet etwas zu lang, die Energie wird knapp.
Bei km 34 beim Auto zurück wieder aufgetankt, Km 38 leichte Krise, Sinnfrage kommt hoch.
Doch wie hat es Flowrider bei Aims so schön beschrieben, der mentale Effekt manch einer sportlichen Aktion und sei sie für einen Außenstehenden noch so sinnbefreit, ist unheimlich groß und langwährend :keko .
Also weiter, Km 40 gerade noch so in 4.12 Std., aber jetzt breche ich ein. Selbst die heute großzügige Energieversorgung nützt nur teilweise, Marathon in 4.28.

Ich laufe mittlerweile trotz frühem Start schon länger in der heißen Sonne, die Oberschenkel wollen nicht mehr, ich verliere meine Lockerheit, beim Ultralaufen tödlich :dead
Das Ziel war ursprünglich 50 km plus x, mit x=2 als Hauptziel.
45 km in 4.47, Ende Gelände, Motivation sinkt, nur noch die 50 beenden, X=0, mehr geht nicht. Muskulär völlig geplättet finishe ich die 50 km nach 5.21 Std., eine Minute über der geplanten Zeit ist völlig ok, aber ein Weiterlaufen völlig unvorstellbar. :nono

Kann ich irgendwann länger als 50 km laufen oder verkrampfe ich zu sehr?
Noch ist etwas Zeit bis zum Taubertal.
Das Ausruhen, das Gefühl danach waren trotzdem wieder toll, 50 km mal so im Training zu laufen ist trotz des Einbruchs am Ende ja auch nicht selbstverständlich :censored .
Was mittlerweile gut klappt, ist, dass die 20 km Auslaufen heute zwar sehr langsam, aber doch relativ gut kontrolliert klappten.
Allen einen sonnigen Sonntag :tomtiger .
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