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Darf ich hier was fragen, was mit Laufen zu tun hat?
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Autor:  pete-131313 [ 05 Nov 2008 18:16 ]
Betreff des Beitrags:  Darf ich hier was fragen, was mit Laufen zu tun hat?

... also quasi eine Sportfrage?

Stellen wir uns einen mäßig talentierten Läufer vor, z.B. ich.

Stellen wir uns weiter vor, er will Intervalle in seinem 10er Tempo laufen. Sagen wir einfach mal völlig fiktiv, das wären ca. 4:20min/km.

Wenn er, also der mäßig talentierte Beispielläufer, nachmittags oder abends läuft, kriegt er dieses Tempo gut hin. Läuft er jedoch morgens um 6 Uhr, läuft er bei gleicher gefühlter Anstrengung ca. 10 bis 15 Sekunden langsamer.

Jetzt die Frage:
Soll man also grundsätzlich Intervalle lieber abends laufen bzw. dann wenn es einem leichter fällt?
Oder ist es egal, wann, weil die Anstrengung zählt und nicht die genaue Zeit (es ist also gleich ob der Beispielläufer frühs 4:30min/km läuft und abends 4:20min/km läuft, der Trainingseffekt ist gleich)?
Oder ist der Beispielläufer fühs einfach ein Warmduscher und läuft nicht schnell genug?

Autor:  drullse [ 05 Nov 2008 18:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Darf ich hier was fragen, was mit Laufen zu tun hat?

Nur kurz, keine Zeit jetzt:

- am effektivsten ist das Training, wenn Du Deine größte Leistungsbereitschaft hast (andere Zeitpunkte trainieren dann eher die Quäl-Fähigkeit)

- wichtig ist die Belastung x Zeit, wenn Du 160er Puls rennst, dann ist es egal ob der Km nun in 4:30 oder 4:20 absolviert ist (nimm als Beispiel nur das Tempo beim bergan oder bergab Laufen mit gleichem Puls).

Autor:  vb_man [ 05 Nov 2008 18:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Darf ich hier was fragen, was mit Laufen zu tun hat?

Ziemlich verwegen von Dir in einem Sportforum eine Frage zu stellen, die mit Sport zu tun hat. ;)

Ich trainiere zwar gelegentlich morgens um 06:00 weil ich es zeitlich nicht anders hinbekomme. Ich kann um diese Zeit aber nicht die Leistung bringen wie z.B. um 09:00.

Der Körper ist früh am Morgen einfach noch nicht auf Betriebstemperatur. Wenn Du für Dich festgestellt hast, dass Du in den Abendstunden am leistungsfähigsten bist, dann trainiere am Abend.

Wenn Du in der Früh langsam trainierst und am Abend schneller, dann hast Du am Morgen weniger geleistet (pro Zeiteinheit); das ist simple Physik. Auch wenn Du evtl. eine gefühlte höhere Leistung erbracht haben magst.

Autor:  pete-131313 [ 05 Nov 2008 21:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Darf ich hier was fragen, was mit Laufen zu tun hat?

Da ich ja nun nicht immer abends Zeit habe, muss ich auch morgens ein paar Einheiten machen.

Eure Aussagen würde ich jetzt dahin gehend interpretieren, dass ich morgens eher die lockeren Einheiten und abends die intensiveren plane. Das ist auch nicht immer einfach, aber wenigstens einen Versuch wert. Dann muss ich mich morgens wenigstens nicht quälen, sondern kann locker rumtraben, ohne schlechtes Gewissen.

Autor:  Flow [ 05 Nov 2008 23:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Darf ich hier was fragen, was mit Laufen zu tun hat?

drullse hat geschrieben:
- am effektivsten ist das Training, wenn Du Deine größte Leistungsbereitschaft hast (andere Zeitpunkte trainieren dann eher die Quäl-Fähigkeit)

Leistungsbereitschaft ist nicht gleich Leistungsfähigkeit, nicht wahr ... ? :lookaroun:

Unabhängig davon würde ich auch meinen, daß der Trainingseffekt auch vom trainierten System abhängt ... sprich Herz, Muskeln, Stoffwechsel etc.

Nimmt man z.B. den Trainingseffekt auf's Herz, dann sollte das :

Zitat:
wenn Du 160er Puls rennst, dann ist es egal ob der Km nun in 4:30 oder 4:20 absolviert ist

wohl zuteffend und entscheidend sein ...

Ist es etwa das morgens noch müde Herz, das den genannten Vorzeigeathleten von 4:20 auf
4:30 bremst (bei gleicher Frequenz, z.B. 160), dann arbeitet dieses zwar im vorgesehenen Bereich, die Muskeln aber darunter und kommen daher "Trainingsreizmäßig" zu kurz ...

Soweit mal meine abendlich müden Gedanken dazu ... :lookaroun:

Autor:  drullse [ 05 Nov 2008 23:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Darf ich hier was fragen, was mit Laufen zu tun hat?

Flow hat geschrieben:
Leistungsbereitschaft ist nicht gleich Leistungsfähigkeit, nicht wahr ... ? :lookaroun:


Wo siehst Du da einen Unterschied?

Autor:  Flow [ 06 Nov 2008 00:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Darf ich hier was fragen, was mit Laufen zu tun hat?

drullse hat geschrieben:
Flow hat geschrieben:
Leistungsbereitschaft ist nicht gleich Leistungsfähigkeit, nicht wahr ... ? :lookaroun:


Wo siehst Du da einen Unterschied?

Leistungsbereitschaft eher in Richtung Motivation, Leistungsfähigkeit eher in Richtung Ergebnis ...

Mal ganz grob und wischiwaschi ... der Kopf ist etwas leer, da ich heute 'ne hohe Leistungsbereitschaft abgearbeitet habe, möglicherweise ohne dabei viel geleistet zu haben ... :censored

Autor:  Flow [ 06 Nov 2008 00:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Darf ich hier was fragen, was mit Laufen zu tun hat?

drullse hat geschrieben:
Flow hat geschrieben:
Leistungsbereitschaft ist nicht gleich Leistungsfähigkeit, nicht wahr ... ? :lookaroun:


Wo siehst Du da einen Unterschied?

Achja ... vom Trainingswissenschaftler, dem ich hier regelmäßig lauschen darf, Folgendes dazu (Fragmente) :

Leistungsvorraussetzungen (LV) und -faktoren (LF) :

Leistungsvermögen :
- konditionelle Fähigkeiten (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer)
- ...
- ...
- ...
- ...
Leistungsbereitschaft :
- Persönlichkeitseigenschaften
  • ...
  • volitive, emotionale, motivationale Eigenschaften

Die Ausbildung der zum Leistungsvermögen gehörenden LV "konditionelle Fähigkeiten" mündet in den LF "Kondition", die Ausbildung der zur Leistungsbereitschaft zählenden LV "Perönlichkeitseigenschaften" mündet in den LF "psychischer LF"

Autor:  Flow [ 06 Nov 2008 00:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Darf ich hier was fragen, was mit Laufen zu tun hat?

... insofern unterscheidet man wohl eher zwischen Leistungsbereitschaft und Leistungsvermögen, wobei letzteres auf unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten beruht ...

Im Ganzen sind es wohl eher grundlegende Vorraussetzungen, die (zumindest teilweise) aber wohl auch "täglich" oder "im Tagesverlauf" ein wenig schwanken können ...

Autor:  Flow [ 06 Nov 2008 00:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Darf ich hier was fragen, was mit Laufen zu tun hat?

pete-131313 hat geschrieben:
Oder ist der Beispielläufer fühs einfach ein Warmduscher und läuft nicht schnell genug?

Was dann ein Beispiel für mangelnde Leistungsbereitschaft sein könnte ... :lookaroun: ... und mit einem Tritt in den Hintern und "Lauf gefälligst trotzdem 4:20, du Wurst !" zu beheben wäre ...

Bei morgendlich fehlendem Leistungsvermögen wären die 4:20 wohl nicht optimal, und die Frage zu stellen, ob man mit "relativ zu seinem aktuellen Leistungsvermögen gleicher Belastung" (sprich 4:30) den gleichen Trainingseffekt erzielt oder eben besser abends läuft ... :lookaroun:
Dazu, wie schon angesprochen, meine Meinung, daß wohl nicht alle Teilaspekte des Leistungsvermögens im Bereich "konditionellen Fähigkeiten" (Herz, Stoffwechsel, Kraft, Ausdauer ...) der aktuell gleichen Schwankung unterliegen müssen, und damit eben nicht unbedingt der gleiche Trainingsreiz gesetzt wird ... was wiedrum nicht unbedingt ein Nachteil sein muß ...


Isch habe ersma fertisch ... :tomtiger

Autor:  feder [ 06 Nov 2008 12:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Darf ich hier was fragen, was mit Laufen zu tun hat?

vb_man hat geschrieben:
Der Körper ist früh am Morgen einfach noch nicht auf Betriebstemperatur.


nicht zwangsläufig bzw ich denke, das ist von Mensch zu Mensch verschieden - ich kann auch sehr gut morgends schnell laufen, sogar besser als abends.

vb_man hat geschrieben:
Wenn Du für Dich festgestellt hast, dass Du in den Abendstunden am leistungsfähigsten bist, dann trainiere am Abend.


klar, wenn man morgends noch keinen Fuß vor den anderen bringt, würde ich die Intervalle/harten Einheiten auch eher abends machen.

was mir mal aufgefallen ist: wenn ich morgends locker ne Runde gelaufen bin und abends dann nochmal, dann gings abends ab wie Schmitz katze :)
auf dem Rad ist es genauso

Autor:  pete-131313 [ 06 Nov 2008 12:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Darf ich hier was fragen, was mit Laufen zu tun hat?

Flow hat geschrieben:
Was dann ein Beispiel für mangelnde Leistungsbereitschaft sein könnte ... :lookaroun: ... und mit einem Tritt in den Hintern und "Lauf gefälligst trotzdem 4:20, du Wurst !" zu beheben wäre ...

Bei morgendlich fehlendem Leistungsvermögen wären die 4:20 wohl nicht optimal, und die Frage zu stellen, ob man mit "relativ zu seinem aktuellen Leistungsvermögen gleicher Belastung" (sprich 4:30) den gleichen Trainingseffekt erzielt oder eben besser abends läuft ... :lookaroun:
Dazu, wie schon angesprochen, meine Meinung, daß wohl nicht alle Teilaspekte des Leistungsvermögens im Bereich "konditionellen Fähigkeiten" (Herz, Stoffwechsel, Kraft, Ausdauer ...) der aktuell gleichen Schwankung unterliegen müssen, und damit eben nicht unbedingt der gleiche Trainingsreiz gesetzt wird ... was wiedrum nicht unbedingt ein Nachteil sein muß ...


Isch habe ersma fertisch ... :tomtiger


Aha. Vielen Dank für die Ausführungen, aber richtig viel schlauer bin ich nun auch nicht. Was mach ich denn nun?

Ich bin heute früh jetzt einfach mal locker gejoggt. War auch schön... Gut. Heute wären sowieso keine schnelleren Dinge dran gewesen.

Pmp würde wahrscheinlich einfach den Tritt in den Arsch vorschlagen.

Autor:  drullse [ 06 Nov 2008 15:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Darf ich hier was fragen, was mit Laufen zu tun hat?

feder hat geschrieben:
nicht zwangsläufig bzw ich denke, das ist von Mensch zu Mensch verschieden - ich kann auch sehr gut morgends schnell laufen, sogar besser als abends.


Es geht hier um Training. Auch die Leistungsbereitschaft / vermögen oder wie auch immer ist in Teilen trainierbar.

Zitat:
klar, wenn man morgends noch keinen Fuß vor den anderen bringt, würde ich die Intervalle/harten Einheiten auch eher abends machen.

was mir mal aufgefallen ist: wenn ich morgends locker ne Runde gelaufen bin und abends dann nochmal, dann gings abends ab wie Schmitz katze :)
auf dem Rad ist es genauso


Das ist der Idealfall: aufstehen, kurze lockere Runde, abends dann das "richtige" Training.

Auf die Art lassen sich auch große Umfänge und hohe Anzahlen von Trainingseinheiten gut verkraften.

Wenn Pete nun aber abends nicht kann, würde ich mal versuchen, ob es nicht doch mit etwas Übung auch morgens geht.

Autor:  felix__w [ 06 Nov 2008 15:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Darf ich hier was fragen, was mit Laufen zu tun hat?

pete-131313 hat geschrieben:
Eure Aussagen würde ich jetzt dahin gehend interpretieren, dass ich morgens eher die lockeren Einheiten und abends die intensiveren plane. Das ist auch nicht immer einfach, aber wenigstens einen Versuch wert. Dann muss ich mich morgens wenigstens nicht quälen, sondern kann locker rumtraben, ohne schlechtes Gewissen.
Ich versuche es so zu machen. Der lange Lauf und ab und zu ein lockerer sind am frühen morgen.
Intervalle und Tempoläufe mache ich eher am (Spät-)Nachmittag.

feder hat geschrieben:
vb_man hat geschrieben:
Der Körper ist früh am Morgen einfach noch nicht auf Betriebstemperatur.


nicht zwangsläufig bzw ich denke, das ist von Mensch zu Mensch verschieden - ich kann auch sehr gut morgends schnell laufen, sogar besser als abends.
Es kommt auch auf den Tag an und wie man morgens definiert.
Bei mir ist morgens 5-10Minuten nach dem Aufstehen irgend wann zwischen 5 und 6. Da bin ich meist auch langsam obwohl es sich oft 'schnell' anfühlt (im Dunkeln sehe ich nicht viel). Es gibt aber auch Tage wo es besser geht.
Und eine Stunde nach dem Aufstehen ginge es schon viel besser.

Felix

Autor:  Nils [ 06 Nov 2008 16:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Darf ich hier was fragen, was mit Laufen zu tun hat?

Das Problem kenne ich...morgens komme ich nie ausm Quark.

Wenn Du unbedingt morgens Intervalle laufen willst, kannst Du es bestimmt trainieren, um auch hier einen Gewöhnungseffekt zu bekommen. Früher von anderen Sportarten weiß ich, dass wir - bei ungewöhnlichen wettkampfzeiten - auch dann mal trainiert haben. Aber, ob es wirklich was bringt, weiß ich nicht....

Probier es doch mal ein Jahr aus und erzähle uns... :D

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