MLP Marathon hat geschrieben:
Liebe Marathonis, Läufer, Inliner und Handbiker, liebe Helfer des MLP Marathon Mannheim Rhein-Neckar,
am 20. Mai 2006, um 19.15, hat der Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Herr Gerhard Widder, den MLP Marathon Mannheim Rhein-Neckar 2006 abgesagt. Kurze Zeit vorher hatte ein Sturm mit Windgeschwindigkeiten über 100km/h vor allem in den südlichen Teilen Ludwigshafens die Strecke und die Streckensicherung beschädigt.
Unmittelbar nach den ersten Informationen über die Situation in Ludwigshafen, gegen 17.45, bildete sich im Mannheimer Rosengarten ein Krisenstab aus Vertretern der Polizei aus Mannheim und Ludwigshafen, den Mannheimer Bürgermeistern Dr. Peter Kurz und Rolf Schmidt, dem Ludwigshafener Sportdezernenten Wolfgang van Vliet, Herrn Oberbürgermeister Gerhard Widder, Herrn Günter Stegmüller als Vertreter des Badischen Leichtathletikverbandes und Dr. Christian Herbert für den Marathon-Ausrichter M3. Nach den aktuellen Informationen der Feuerwehr Ludwigshafen war eine kurzfristige Wiederherstellung der Strecke nicht möglich. Zudem ließen aktuelle Wetterdaten darauf hindeuten, dass eine weitere Sturmfront aus Richtung Westen heranzieht.
Schweren Herzens hat Herr Oberbürgermeister Widder daraufhin die Entscheidung getroffen, einen Marathon-Start nicht zuzulassen. Auch von Seiten des Badischen Leichtathletikverbandes wäre ein Start nicht mehr genehmigt worden.
Wir vom Ausrichter M3 sind genauso traurig und enttäuscht wie Sie über die Absage einer Veranstaltung, auf die wir alle gemeinsam – Sie als Starter oder Helfer, wir als Organisatoren, schon Monate lang hingefiebert hatten. Die Entscheidung des Herrn Oberbürgermeister ist jedoch für uns nachvollziehbar. Aller Frust über einen vergeudeten Tag, über sinnloses Training oder das verpasste Erlebnis einen Marathon zu finishen, sind unwichtig im Vergleich zu der Gefahr, die unseren Läufern auf der Strecke durch herunterfliegende Äste, weg geschleuderte Metallschilder der Streckenbegrenzung oder Gewitter gedroht hätten.
Wir durften unsere Läufer nicht sehenden Auges dieser Gefahr aussetzen. Die berechtigte Kritik an der Tatsache, dass der Minimarathon in Ludwigshafen noch in den ersten Regentropfen gestartet wurde und die Jugendlichen schließlich vom Gewitterregen eingeholt wurden und im Sturm in Mannheim im Ziel einliefen, bestätigt nur unsere Einschätzung. Es geht nicht um die Frage, weshalb der Marathon nicht gestartet wurde, sondern allenfalls darum, weshalb der Minimarathon gestartet worden ist. Die Umstände, unter denen der Minimarathon ablief, sind indiskutabel und bedeuten für uns nur, dass wir beim Start des Marathon die fehlerhafte Wettereinschätzung des Minimarathon nicht wiederholen durften. Es bestand für uns allerdings den ganzen Abend, als im Krisenstab über eine Absage debattiert wurde, das Problem, dass an einer Stelle der 42 km-Strecke die Sonne schien, während an einer anderen Stelle buchstäblich „die Welt unterging“.
Abschließend möchten wir uns entschuldigen, dass diese Information erst am Nachmittag des 21 Mai ins Netz gestellt werden kann. Viele von Ihnen haben eine frühere Reaktion auf der Homepage erwartet. Allerdings gestalteten sich die Aufräumarbeiten im Streckenbereich heute sturmbedingt wesentlich umständlicher als geplant. Zudem wollten wir den Abend des 20. Mai und den Morgen des 21. Mai nutzen, um mit den Städten Mannheim und Ludwigshafen und unseren Sponsoren erste Gespräche zu führen, ob eine Wiederholung der Veranstaltung im Herbst in Frage kommen kann. Wir wollten zumindest die ersten Reaktionen der Städte und unserer Partner abwarten und uns auch erst ein Bild der Vorkommnisse vom 20. Mai machen. Wir können zum gegenwärtigen Zeitpunkt sagen, dass die meisten unserer Hauptsponsoren bereit wären, eine Ersatzveranstaltung im Herbst zu unterstützen. Ob dies eine Marathonveranstaltung sein kann, wird gegenwärtig schon intensiv diskutiert. Wir würden Ihnen jedenfalls gerne einen Ersatz für den geplatzten Marathon bieten, können hierzu aber noch nichts Definitives sagen.
Bitte versuchen Sie bei aller Enttäuschung, unsere Entscheidung zu verstehen. Jede Kritik sollte, so meinen wir, fair bleiben und berücksichtigen, dass wir mit unserer Entscheidung immer und allein die Gesundheit unserer Läufer im Auge hatten.
M3
Dr. Christian Herbert
http://www.marathonmannheim.de/
Mit tut der Veranstalter wirklich leid. Man konnte ja nur verlieren. Die Entscheidung, den Start abzusagen, war sicher richtig. Wenn ein Teilnehmer von einem herabfallenen Ziegel verletzt oder gar getötet worden wäre, dann wäre ein Marathon in der Region Rhein/Neckar auf Jahre hinaus unmöglich geworden.