Hier nun meine Eindrücke:
Der Wecker klingelte um 6:00 Uhr und ich war sofort hell wach ---- und durchgeschwitzt. Die ganze Nacht war mir bewußt - ich hatte unruhig geschlafen, bin häufig aufgewacht und hatte viel geträumt. In meinen Träumen machte ich gerade wieder Abitur und Staatsexamen - das sind so richtig ekelige Träume - Naja in gewisser Weise ist so ein WK ja auch nix anderes als die Bewertung und das Abrufen des Erübten. Da ich genau wußte wieviel bzw. wie wenig ich "geübt" hatte, wollte ich eigentlich gar nicht aus dem Bett und kneifen. Aber da das nicht so wirklich meine Art ist und mein Männe mich mit dem Satz bestärkte - "..fahr los, sonst haste den ganzen Tag schlecht Laune.." bin ich dann doch über die Kante gekommen.
Danach lief es recht rountinemäßig ab, Tasche packen, Auto Rückbank umklappen, Fahrrad einladen, Honigbrot schmieren, Kaffee verhaften, Getränk vorbereiten - auf die Toilette. Sonnencreme nicht vergessen und um 7:03 war Abfahrt.
Die Autobahn war erwartungsgemäß um diese Uhrzeit wie leer gefegt. Als ich dann auf der A45 in Richtung Süden unterwegs war, sah ich sie wieder, die Ballonfahrer, die ebenfalls immer schon früh morgens in die Lüfte steigen, um die Thermik zu umgehen. Es sah mal wieder wunderschön aus.
Auf die A66 abgebogen, sah ich dann schon einige Autos aus deren Heckscheiben Lenkerteile oder Laufräder hervorlugten und es huschte ein erstes Lächeln übers Gesicht - AAAhh da war es endlich wieder, dieses angenehme Kribbeln, die leichte kleine Aufgeregtheit - ich mag das.
Auf dem Parkplatz angekommen setzte ich dann erstmal nen kurze SMS ab, um mich mit dem Alten Schweden & Frau zu treffen. Wir haben nett gequatscht noch nen Kaffee getrunken und gewartet, dass sich das Knäul vor der Startnummernausgabe etwas gelichtet hat. Irgendwie war wohl erst / noch morgens ein Satz Startnummern gekommen und alles muß "nachgepackt" werden. Und während die Jungs und Mädels drinnen bei der Ausgabe am Schwitzen waren, machte der Moderator draußen seine Späßchen "Keine Sorge, liebe Athleten, wir können den ersten Start auch noch ein bisschen verschieben, das Wasser hat derzeit eh erst 16° "
Dann check in - Platz einrichten, alles ganz unkompliziert, es gab nur eine grobe Aufteilung nach den Startgruppen (insg, 4 Stk) und ansonsten hieß es - such Dir nen freien Platz. Danni, was Alter Schwedes Frau ist, half mir, dass ich nicht alles wieder vertüddelt habe und so fanden, Rad, Helm, Startnummernband, Handtuch, Brille, Rad- und Laufschuhe sowie die wunderbaren türkisfarbenen Socken ihren Platz.
Gemütlich schauten wir uns die erste Startgruppe an, dann ging ich noch mal zum Auto - die Wege sind bei einem solch kleinen WK einfach wunderbar kurz - und streifte das neue EmuShirt über. Schwimmbrille mitgenommen und es ging wieder zurück.
Das Freibad in Gelnhausen ist sehr großzügig und schön angelegt. Acht Bahnen nebeneinander bieten reichlich Platz. Allein die wohl immer mehr Verwendung findenden Aluwannen als Becken, mag ich persönlich nicht besonders.
Aber darüber konnte ich nicht mehr viel nachdenken, denn es ging schon los und ich war mit der 3.ten Startgruppe an der Reihe - wenigstens noch 100m einschwimmen - oh weh - da merkte ich schon, dass mit dem Vorhaben heute unter 10min zu bleiben nix werden wird. Ich war einfach müd - die Arme schwer - der Zug ohne Saft und Kraft, das Wasser bekam ich so gar nicht in den Griff. Nun denn was solls. Bei der Abstimmung mit den anderen, ausnehmend nur Herren der Schöpfung, reihte ich mich dann auch vorsorglich hinten ein. Es war ne reine Qäulerei - so schlecht bin ich wohl selten geschwommen - einzig die aufmunternden Worte von Pär und Danni, die am anderen Ende der Bahn standen und mich bei der Wende motivierten, ließen mich weiterschwimmen. Ansonsten wäre ich wohl schon zu diesem Zeitpunkt ausgestiegen und hätt mich gefrustet auf die Wiese verzogen. Schlußendlich kam ich zwar nicht als Letzte aber doch nach über 11!!!! min aus dem Wasser.
Es dauerte ca. 1km auf dem Rad, bis mein Puls einigermaßen zu Normalmaß kam. Dann wollte ich es nur noch laufen lassen, was zunächst ein bisschen durch den leichten Gegenwind gehemmt wurde. Etwas schwer bin ich dann nach ca. 7-8km in den Tritt gekommen. Von da aus lief es ganz gut und machte teilweise richtig Laune. Am Ende standen auf dem Computer 22,xx km und ein 29,5er Schnitt - na immerhin. Die gute Laune war wieder da - währte leider nur nicht allzu lange. Der Wechsel ging recht flott und auch die ersten Meter beim Laufen, in denen es ein bisschen bergan ging, liefen noch gut. Ich wollte schon ganz begeistert für mich selber registrieren, dass es noch richtig gut werden könnte, als ich ziemlich verwirrt Schmerzen in der Magengegend wahr nahm. WAS soll das denn jetzt. Zuerst dachte ich an Seitenstiche, aber die fühlen sich definitiv anders an. Die Schmerzen wurden immer schlimmer und ich mußte wohl oder übel aktzeptieren, dass ich das erste Mal überhaupt richtige Magenkrämpfe hatte. Mit den Händen ein wenig Druck ausübend und leicht nach vorn gebeugt ging es weiter, dann aber immer langsamer und langsamer - es ging einfach nicht, ich mußte ein paar Schritte gehen. Von hinten kam der ein oder andere mit einer freundlichen Aufmunterung - auch ein "LAUF EMU LAUF " war dabei. Der netten Aufforderung bin ich gerne nachgekommen und zuckelte ganz langsam wieder los. Dann kam eine bekannte Stimme von hinten "DU SOLLST LAUFEN EMU !!" - ok, das konnte nur der Alte Schwede sein, der schier vorbei flog. So langsam wurden die Krämpfe weniger, an der Wendemarke waren sie dann erträglich und es ging nach einem Schluck Wasser wieder ein bisschen flotter.
Die Laufstrecke ist grundsätzlich flach, hat nur eine kurze Spitze zum Ende hin und liegt teils schattig, teils der Sonne ohne Schutz ausgesetzt, aber das auch nicht lang - also eigentlich optimal. Durchgehen gepflastert und nur ein kurzer Übergang über einen Wirtschaftsweg oder ne kleine Straße.
Ich hatte also schon die Hoffnung auf der zweiten Hälfte wieder ein bisschen WK Stimmung bei mir aufkommen zu lassen, doch diese wurde mir schnell genommen, denn nu machte mein Kreislauf die Biege - ich bekam Schüttelfrost. Meine Armen waren ein kompletter Hühnerkombi und mein Hirn war vollständig verwirrt. Was war denn nur los, an diesem Tag. Also wieder eine Gehpause eingelegt, denn auch wenn ein EMU mal wankt - umfallen tut es dann doch nicht !!! SO!!!
Ich kam dann auch irgendwann ins Ziel - wurde fürsorglich von Alter Schwedes Frau zur Getränkestation geleitet und hab mich erstmal hingesetzt.
Es tut schon gut, wenn man gefrustet ins Ziel kommt und erstmal "Ablassen" kann . Es dauerte wohl gefühlt 5-10min dann ging schon wieder wesentlich besser, vom Körper und vom Kopf her.
Wir haben dann noch ein paar Hefe geschlürft und uns dann auf die Heimreise begeben.
Im Fazit:
Definitiv ein empfehlenswerter WK mit schöner Atmosphäre, guten Strecken und einer netten Orgatruppe!
Es sei noch erwähnt, dass es keine Transponderzeitnahme gab, sondern diese Truppe es tatsächlich geschafft hat, alle Zeiten, samt separater Wechselzeiten per Hand zu stoppen - alle Achtung!!! -
Keine Frage - ich komm wieder und hoffe dort im nächsten Jahr ein paar mehr Laufvögel zu treffen.
Eure
Kampa
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aber ich habe wenigstens nicht gekniffen 
